Europäischer Laubholzmarkt 2011
AHEC bilanziert für das Schnittholzgeschäft ein schwaches Jahr
In den vergangenen drei Jahren blieb der Import von gesägtem Laubholz in die Staaten der EU-25 auf einem konstanten Niveau. Laut Bericht des American Hardwood Export Council (AHEC) wurde 2011 insgesamt eine Menge von 2,69Mio.Kubikmetern erreicht - im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um nur 0,1%. Etwas besser fiel mit 1% Plus der Wertzuwachs aller Lieferungen auf 1,45 Mrd. EUR aus.
Ein deutliches Gefälle ergibt sich zwischen Nord und Süd und spiegelt die Situation der Schuldenkrise wider. Den Gewinnern Dänemark (+33%), Estland (+27%), Belgien (+19%), Polen (+12%), Niederlande (+10%), Schweden (+10%) und Deutschland (+8%) stehen Italien (-3%), Spanien (-6%), Portugal (-20%) und Griechenland (-28%) gegenüber. Aber auch Großbritannien (-12%), Frankreich (-6%) und Irland (-5%) gehörten zu jenen Ländern mit gesunkenem Import.
Amerikanisches Laubholz, das einen Anteil von 15-16% an europäischen Einfuhren hält, verlor im vergangenen Jahr -6%.
Einen größeren Anteil am EU-Import gewinnen konnte 2011 Schnittholz aus Kroatien, Bosnien und der Ukraine. Das lag teilweise an Devisenvorteilen und guten Lieferbedingungen. Osteuropäische Sägewerke waren auch deshalb in der Lage, die hohe westeuropäische Nachfrage nach Eiche bedienen, weil gleichzeitig der Bedarf an Eichenholz aus dem Mittleren und Fernen Osten gesunken ist.
Die europäische Holzhandelsverordnung (EUTR), so glaubt der AHEC, wird mit ihrem Inkrafttreten ab März 2013 bedeutsamen Einfluss auf die Holzeinfuhr nehmen. Befürchtet wird, dass einzelne Staaten die Regelung zu protektionistischen Maßnahmen nutzen. Auch allzu viel ausländische Kontrolle über ihre Forstwirtschaft lehnen die Amerikaner ab. EUTR verlangt von jedem, der Holz in den EU-Markt einführt, die Sorgfaltspflicht (due diligence), dass es sich um legal geschlagenes Holz handelt. Solange EU-Behörden das Gegenteil nicht beweisen können, gilt zwar die Unschuldsvermutung, doch der mögliche Papierkrieg um Nachweisdokumente verunsichert die Branche. Um die Nachweiskette zu erleichtern, wurde von AHEC ein Life Cycle Assessment Project (Ökobilanz) für bisher 19 Holzarten aufgelegt. Es soll als Basis für Environmental Product Declarations (EPDs) gelten, die einzelnen Produkten wiederum bei der Zulassung durch nationale Umweltbestimmungen dienen.
aus
Parkett im Holzhandel 06/12
(Holz)