Vorsicht vor Onlinebetrug im Teppichhandel


Der Verkauf von abgepassten Teppichen über das Internet nimmt einen deutlichen Aufschwung. Es gibt immer mehr Webseiten, die Endverbraucher im Fokus haben und auch Angebote von Großhändlern. Leider mengen sich darunter auch Gauner, die sehr trickreich vorgehen, um letztlich ohne Bezahlung an Ware zu kommen. Der Redaktion von Carpet XL sind mehrere Betrugsfälle bekannt. Die Masche: Es wurde online sehr hochwertige Ware im Wert von mehreren zehntausend Euro von einem "Kunden" aus Abu Dhabi bestellt und die Zahlung per Scheck versprochen. Der Handel sollte über einen Wechsel vonstatten gehen.

Demzufolge wurden die Schecks nicht direkt vom Käufer zugesendet, sondern von dessen Kunden in Spanien, der damit angebliche Außenstände begleichen sollte. Der Trick macht sich die Gier von Menschen zu Nutze. Der Wert des Schecks übertrifft nämlich den Warenwert. Dem Verkäufer wurde der Mehrbetrag als Vorkasse für künftige Geschäfte angeboten. So sollte einerseits Vertrauen aufgebaut werden, andererseits das Interesse des Verkäufers an einem außerordentlich vielversprechenden Geschäft geweckt werden. In mehreren Fällen erfüllte sich die Hoffnung des fiktiven Käufers, dass die Ware vor dem Platzen des Schecks verschickt wurde. In der sehr gut formulierten E-Mail-Kommunikation mit den Betreibern der Onlineshops wurde dabei weder um den vorzeitigen Versand der Ware, noch um die Auszahlung des Differenzbetrags gebeten. Diese Vorschläge haben die arglosen Verkäufer selbst gemacht. Die Schecks sind - wie nicht anders zu erwarten - geplatzt. Wohl dem, der bei einem solchen potenziell gewinnbringenden Geschäft einen kühlen Kopf behielt und die Ware erst verschickte, als tatsächlich über das Geld verfügt werden konnte.
aus Carpet Magazin 03/12 (Handel)