Betten Uhlmann
Hauseigenes Schlafmuseum - ein sächsisches Unikat
Freiberg - Ein Bettenhaus mit eigenem Schlafmuseum - wer hat das schon?! Realität geworden ist es bei Betten Uhlmann in der sächsischen Berg- und Universitätsstadt Freiberg. In den Ausstellungsräumen des bei der Bettenring eG organisierten Bettenfachgeschäftes eröffnete am 10. November das "Betten- und Schlafmuseum" (www.schlafmuseum.info).
Wirklichkeit wurde damit, was schon länger Vision des Dormabell-Schlafberaters Thomas Uhlmann war, der die Frauensteiner Filiale des Freiberger Bettenfachhändlers eigenständig betreibt. Sein dem Museumsprojekt vorangestelltes Credo: "Lernen aus der Vergangenheit ist heute wieder zeitgeistig und somit auch die Idee, das Wissen um die Entwicklung des Schlafes in einer Ausstellung zu den Menschen zu bringen; aber auch um gesammelte wertvolle Objekte aus mehreren Jahrhunderten in einem eigenen Museumsrahmen zu präsentieren. Wir wollen Schlafgeschichte lebendig vermitteln, was nach und nach mit zeitgemäßen Präsentationstechniken und interessanten Events verwirklicht werden soll." Ganz konkret hat der Aufbau des Betten- und Schlafmuseums erst vergangenes Jahr begonnen; mit tatkräftiger Hilfe des Senior-Chefs Jürgen Uhlmann, der Familie und den Mitarbeitern des Bettenfachgeschäftes als Team sowie einer klaren Zielsetzung: "Priorität hat, guten Schlaf als Teil von individuellem wie auch öffentlichem Vorsorgebewusstsein in Sachen Gesundheit mehr als bisher in den Blickpunkt des Interesses zu rücken." Insofern erklärt sich, dass das Datum der Eröffnung des Schlafmuseums von den Initiatoren nicht von ungefähr gewählt war: Von der UNESCO initiiert, wurde der 10. November weltweit als Internationaler Tag der Wissenschaft begangen
Erste Gedanken zur Gründung eines eigenen Betten- und Schlafmuseums waren bei Betten Uhlmann bereits vor 15 Jahren während der Zusammenarbeit mit dem Pommerschen Bettenmuseum entstanden; damals noch in Peenemünde, ist es heute in Karlshagen zu finden. Dort werden verschiedene Betten gezeigt: Von Puppen-, Kinder-, Reise- oder Bauernbetten über historische Schlafstätten bis hin zu Armee- und Gefängnisbetten u. a. m. Man arbeitete freundschaftlich zusammen, aber Thomas Uhlmanns Intention war eine andere; "wenn wir mal so was machen, dann ganz anders." Zumal er nach der Ausbildung zum Dormabell-Schlafberater (LDT) in einem Betten- und Schlafmuseum Möglichkeiten sah, hinzugewonnenes Fachwissen weiter zu vermitteln. Diese Absicht widerspiegelt eindeutig sein Museumskonzept: Anstatt Betten in vergegenständlichter Form zu zeigen, wird mehr das "Ideelle" hervorgehoben. Derlei thematische Ansätze sind beispielsweise Schlaf bei Kindern und Jugendlichen, Schlaf in der Schwangerschaft, Schlaf im Alter, Schlafwandeln, Träumen, Schlafstörungen, Schlafapnoe/Schnarchen - dem inhaltlichen Spektrum seien kaum Grenzen gesetzt. "Wer verstehen möchte, welche Bedeutung gesunder Schlaf in der Gegenwart hat, muss um Entwicklung, Vergangenheit und Funktionsweise wissen", sagt Thomas Uhlmann; "worin und womit wurde wann geschlafen? Bettgeschichte braucht einen Ort der Dokumentation, eben ein Betten- und Schlafmuseum. Es soll Öffentlichkeit schaffen für Themen der Schlafkultur und nebenbei Schlafgeschichte sammeln und dokumentieren." Sonderveranstaltungen für alle Altersklassen und Besucher-Zielgruppen sollen die Dauer- und Wechselausstellungen ergänzen; beispielsweise in Form von Bettenwerkstätten für Schüler, Mitmachprogramme für Kinder.
Wissenswertes über Schlaf und Bett im Wandel der Zeit wird im Schlafmuseum bei Betten Uhlmann den Besuchern insbesondere auf Schautafeln anhand von Fotos, Videos, Grafiken und Texten vermittelt. An einschlägigen Themen hat der Museums-"Macher" Thomas Uhlmann bis dato schon über 70 aufbereitet, in etwa zweijähriger intensiver Recherchetätigkeit. Rund 80 inzwischen gesammelte Kleinexponate lockern die Schau auf, für die im Freiberger Bettenhaus Uhlmann 600 qm zur Verfügung stehen. Dass im Umfeld aktuelle Bettprodukte zu finden sind und mit Bettfedernreinigung und Federn-Füllstation sozusagen eine "gläserne Fabrikation" gegeben ist, kommt dem Museum als Anschauungsunterricht zugute. Die laufenden Kosten für den Museumsbetrieb werden von der Firma Betten Uhlmann übernommen. Deren Mitarbeiter übernehmen zugleich die Betreuung der Ausstellung und deren Erweiterung. Um eine Hersteller-neutrale Darstellung zu gewährleisten, ist Unterstützung seitens der Bettwarenindustrie nicht vorgesehen. "Spenden sind aber willkommen", heißt es. In dem Zusammenhang bedankt sich Betten Uhlmann für die Unterstützung seitens Instituten der Textilindustrie sowie der Schlaf- und Traumforschung, von Museen und Sammlungen, Kulturämtern, Kulturabteilungen der Botschaften Marokkos und Japans und von Einzelpersönlichkeiten. Die Liste der Unterstützer zählt an die 30 Namen.
aus
Haustex 12/12
(Handel)