Wandteppich von Goshka Macuga
Gewebte Kunst auf der Documenta (13)
Die in London lebende polnischstämmige Künstlerin Goshka Macuga schuf für die Documenta (13) einen gewaltigen Wandteppich mit großem politischen Potenzial. Die Documenta findet alle fünf Jahre in Kassel für 100 Tage statt und gilt als weltweit bedeutendste Ausstellungsserie für moderne Kunst. Über 300 Teilnehmer zeigten von Juli bis September ihre Arbeiten. Macugas Werk "Of what is, that it is; of what is not, that is not" besteht aus zwei über 17 Meter breiten und 5 Meter hohen Wandteppichen. Der erste zeigt eine Fotomontage mit einer Delegation bestehend aus Preisträgern des Arnold-Bode-Preises und den Kuratoren- und Geschäftsleitungsteams der Documenta (13). Aufgehängt wurde er auf einer gerundeten Wand in einem Pavillon in der Nähe des Kabuler Königinnenpalastes in Afghanistan. Das Gegenstück, das ebenfalls eine Fotomontage mit mehreren offiziellen afghanischen Vertretern für Kultur darstellt, war auf der Documenta (13) in Kassel zu sehen. Macuga bildet mit ihrer Arbeit geschichtliche Ereignisse in einem neuen Kontext ab. Damit möchte sie zeigen, dass Geschichte nie objektiv ist und Wahrheit durch den Zusammenhang bestimmt ist.
aus
Carpet Magazin 04/12
(Teppiche)