Onlinehandel
Der Segen liegt nicht allein im Netz
36 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre wollten 2012 ihre Weihnachtseinkäufe online erledigen. Eine knappe Mehrheit (39 Prozent) kaufte nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom noch im stationären Handel. Der Trend wird sich weiter verstärken: "Die zukünftigen Konsum-Generationen haben keinerlei Berührungsängste mehr beim Thema Onlinekauf. Jüngste Prognosen zeigen, dass die Bedenkenträger nur noch in den Altersklassen ab 50 Jahren und älter zu finden sind", erklärt Sven Nöcker, Inhaber der Bielefelder Werbeagentur Medium. "Für alle Jüngeren ist die tägliche Internetnutzung so selbstverständlich wie das Zähneputzen."
Mittlerweile werden laut Nöcker über das Internet auch solche Produkte erfolgreich verkauft, die vor kurzem noch als wenig chancenreich für den Onlinehandel galten: Matratzen, Möbel, Küchen oder optische Brillen. Der Werbeprofi warnt Händler jedoch davor, den Segen künftig allein im Internet zu suchen: "Logistik, Rückgaberecht und Restanten sind wirtschaftliche Risiken, die der Onlinehandel mit sich bringt." Um Kunden "auch Morgen noch im Ladengeschäft begrüßen zu können" sei es allerdings unerlässlich, zusätzliche Services zur direkten Kommunikation in den eigenen Internetauftritt zu integrieren: etwa einen Produktkatalog als Warenpräsenter oder Möglichkeiten zur Vor- und Nachbestellung. Dass der stärkste Wettbewerber nicht mehr unbedingt nebenan lauert, sondern im Netz, zeigen die USA: Dort wurde Ende November erstmals mehr Geld online ausgegeben als stationär.
aus
Haustex 01/13
(Handel)