Zu feuchten Estrich einfach absperren

Hilfsstoffe ohne Gefährdungspotential verwenden


Zu feuchter, nicht belegereifer Estrich muss wegen Termindrucks häufig mit bauchemischen Produkten behandelt werden, um die Feuchte nach oben abzusperren. Eine statistische Auswertung von 1.400 CM-Messungen zwischen 2010 und 2012 an neu eingebauten Estrichen, die im Sinne eines zügigen Baufortschritts nach kurzer Trockenzeit belegt werden sollten, erbrachte alarmierende Werte. In 76% der Fälle zeigte es sich, dass der Messwert zum Zeitpunkt der geplanten Belegung über dem Richtwert von 2 CM-% lag. 96% der Messwerte über 2 CM-% lagen im Bereich von bis zu 4 CM-%.

Längere Trockenzeiten verzögern den Baufortschritt, sodass die Überlegung nahe liegt, den Estrich vor Erreichen der Belegreife mit einem Bodenbelag zu versehen. Der Boden-/Parkettleger kann in diesem Fall beim Auftraggeber Bedenken anmelden und geeignete Maßnahmen für eine sichere Verlegung auf einem Estrich mit noch zu hoher Restfeuchte anbieten.

Zum Einsatz kommen in diesen Fällen sowohl reaktive 2K-Epoxidharze, reaktive 1K-Polyurethanprodukte, wässerige Dispersionsgrundierungen und reaktive 1K-Silanklebstoffe (Parkett).

Bei dem Einsatz von Epoxidharzen kam es zu einer großen Anzahl berufsbedingter Hautkrankheiten, die der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft gemeldet wurden. Aus diesem Grund wurde eine umfassende Gefährdungsbeurteilung aller in der Praxis eingesetzten Stoffe vorgenomme und tabellarisch zusammengefasst.
aus Parkett Magazin 02/13 (Handwerk)