Outdoor-Saison 2013

Gestaltungsideen für Garten und Balkon

Spät beginnt in diesem Jahr die Outdoor-Saison. Um so stärker drängt es die Menschen auf ihre Balkons, ihre Terrassen und in ihre Gärten. Dort möchten sie es heute so schön und komfortabel haben wie in der Wohnung. Eine gute Gelegenheit für den Raumausstatter, seine Kompetenz in der Gestaltung von Innenräumen auch für das Freiluft-Wohnzimmer anzubieten.

Endlich Frühling! Die Deutschen drängt es nach draußen, auf Balkons, Terrassen und in die Gärten. Draußen sein, das ruft bei den meisten Menschen positive Gefühle hervor. Man wähnt sich dichter an der Natur und ein Stück weg vom Alltag mit seinen Sorgen und Zwängen. Entspannt in der Sonne liegen, Bienen und Schmetterlingen bei deren Arbeit auf den bunten Blumen zusehen, den Grill anschmeißen und sich abends in ein flauschiges Plaid einrollen, um der Kühle der Nacht noch etwas zu trotzen - das mag fast jeder.

Gleichzeitig sind die Zeiten vorbei, in denen sich die Menschen dabei mit einer Luftmatratze, drei Plastikstühlen, einem wackeligen Tisch und dem schon seit Jahren ausgeblichenen Sonnenschirm zufrieden geben. Schick und individuell mag man es inzwischen auch unter freiem Himmel. Die Designer von Gartenmöbeln und Accessoires haben sich in den vergangenen Jahren mächtig ins Zeug gelegt. Egal ob der Kunde es lieber minimalistisch oder romantisch hätte, rustikal oder verspielt, kaum ein Wunsch bleibt unerfüllt. Dabei setzen die einen lieber auf unverwüstlichen Kunststoff, so dass die Möbel trotz Wind und Wetter ihr schönes Aussehen behalten. Andere bevorzugen gerade draußen den natürlichen Rohstoff Holz und haben gar nichts dagegen, dass der sich im Laufe der Zeit optisch und haptisch verändert. Richtig gepflegt, hält er ja ebenfalls viele Jahre.

Draußen so wohnlich wie drinnen

Laut Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) wird in diesem Jahr nicht nur das Wohnzimmer nach draußen ausgedehnt, sondern die Gartenmöbel sowie die Gesamtausstattung sorgen dafür, dass es dort auch so aussieht wie drin. Wetterfeste Teppiche, wie sie etwa Reinkemeier mit seiner neuen Barbara Becker Kollektion im Programm hat, Stehleuchten und sogar gerahmte Bilder werden für Garten und Balkon angeboten. Den Grill ersetzt gleich eine ganze Outdoor-Küche, in der Spa-Oase kommt auch daheim Freibadfeeling auf und bei hereinbrechender Dunkelheit sorgen stromsparende LEDs für eine effektvolle Beleuchtung. "Der Homing-Trend macht vor dem Balkon nicht Halt, weil die Menschen die Gemütlichkeit und das Wohlfühlen nach draußen mitnehmen wollen", fasst VDM-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas diese Entwicklung zusammen.

Damit werden Outdoor-Produkte bis hin zu Möbeln auch zunehmend für den Raumausstatter interessant. Denn warum sollte ein Kunde, der sich sein Wohnzimmer vom Fachmann gestalten lässt, nicht auch bei der "Einrichtung" seiner Terrasse auf dessen Expertise zurückgreifen? Bei Raum-Zauber Gerbl in Eichenau - Gewinner des Heimtex Star 2012 - werden im Vorgarten des Geschäfts in der Saison Möbelgruppen für draußen ausgestellt. Für Inhaber Thomas Gerbl eine logische Entscheidung, denn er setzt auf ganzheitliche Einrichtungskonzepte; da gehört der Außenbereich natürlich mit dazu. Und Stoffe sowie Sonnenschutz umfasst das Leistungsspektrum des raumausstattenden Handwerkers ohnehin.

Bei den Sitzmöbeln sind gegenwärtig neben Naturfarben starke Unis angesagt, so der Möbelverband. Hier reicht die Palette von Blau über Grün bis zu Lila. Genau wie im Wohnzimmer geht es aber auch um Komfort und Bequemlichkeit. Die Hersteller punkten mit ergonomisch ausgereiften Gartenstühlen, -sesseln, -liegen und ganzen Outdoor-Wohnlandschaften. Ausgestattet werden diese mit den passenden Stoffen. Mediterranes Ambiente verspricht etwa Sati mit der Kollektion Indian Summer.

Bodenbeläge aus Holz oder Reishülsen

Zu einer solchen Ausstattung passen aber nicht die grauen Betonplatten, wie sie über Jahrzehnte gerne im Outdoor-Bereich verbaut wurden. Als natürliche Alternative empfehlen sich Bodenbeläge aus wetterfestem und widerstandsfähigem Holz oder Holz-Polymer-Werkstoffen (WPC). Die Vorteile von Massivholzprofilen liegen in der natürlichen Optik und der besonderen Haptik des Naturmaterials. Sie zeigen sich in der Lebendigkeit von Oberfläche und Maserung des Holzes im frischen wie auch im mit den Jahren ergrauten Zustand. Um Oberflächen- und Tiefenschutz für viele Jahre zu garantieren, setzt Tilo etwa auf Thermoholz und die selbst entwickelte Natwood-Technologie.

WPC-Produkte bestehen überwiegend aus Kunststoff und zu einem kleineren Anteil aus Holz, Erfrut hat bei seinen Bestwood-Terrassendielen das Verhältnis allerdings umgekehrt. Es lassen sich die Oberflächenstruktur, die Rutschhemmung und die Farbe individuell gestalten. WPC-Deckings sind eine recht junge Produktgattung, die sich durch Robustheit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet. Oder man entscheidet sich für Plenara von ter Hürne, einen Belag, der aus Reishülsen gefertigt wird.

Bliebe noch der Sonnenschutz als eines der wichtigsten Elemente für die Outdoor-Saison. Neben Sonnenschirmen und Sonnensegeln sind es vor allem Markisen, die draußen vor UV-Strahlung und Hitze schützen. Oder auch mal vor einem sommerlichen Regenschauer, so dass die Ansprüche an die Haltbarkeit der Textilien besonders hoch sind. Fünf Jahre Garantie gibt etwa Junkers & Müllers für seine erste Kollektion von Markisentüchern und sorgt damit für Sicherheit beim Verbraucher wie beim Verarbeiter. Gleich eine ganze Terrassen-Lounge bietet Skincom an. Sie sei äußerst variabel, schnell aufzubauen und auch als Sichtschutz einsetzbar. Letzteren gibt es übrigens auch von Parador. Der Spezialist für Parkett und Laminat hat zu den Sichtblenden auch die passenden Blumenkübel im Angebot.
aus BTH Heimtex 04/13 (Handel)