Spachtelmassen+Grundierungen

Basis für perfekte Böden

Die Grundlage für einen schönen Boden legen Grundierungen und Spachtelmassen. Sie sorgen dafür, dass der Untergrund vor der Verklebung ausreichend eben, saugfähig oder abgesperrt ist. Die Hersteller treiben die Entwicklung neuer und verbesserter Produkte stetig voran, verzichten auf Lösemittel oder verbessern die Verlaufseigenschaften. BTH Heimtex zeigt, was heute Stand der Technik ist.

Wer meint, dass Grundierungen - oft auch als Vorstriche bezeichnet - mit der eigentlichen Aufgabe des Verlegers, also dem Spachteln und Bodenverkleben, nur wenig zu tun hätten, verkennt deren Bedeutung für die Funktionsfähigkeit eines Bodenaufbaus. Sie haben eine Vielzahl an Aufgaben zu übernehmen und daher wäre der Ausdruck "Funktionsschichten" weitaus treffender. Denn Grundierungen sorgen für Staubbindung, Herstellung definierter Saugfähigkeit, Haftvermittlung, Absperrung, Verfestigung und Fugenfüllung.

Grundierungen werden in der Fußbodentechnik von drei Produktgruppen dominiert: den wässrigen Polymerdispersionen, den 2K-EP-Harzen und den 1K-PUR-Harzen. Erste Produkte auf Basis silanterminierter Polymere erscheinen derzeit am Markt. Lösemittelbasierte Erzeugnisse sind nur noch Randprodukte und spielen praktisch keine Rolle mehr. Die Verarbeitung erfolgt per Walzen, Spachteln, Kellenauftrag, Pinseln oder Sprühen.

Verlaufseigenschaften von Spachtelmassen deutlich verbessert

Eine Hauptaufgabe von Spachtelmassen besteht darin, eine ausreichend ebene, glatte und saugfähige Bodenfläche zu erzeugen. Wobei je nach Bodenbelag die Anforderungen an den Untergrund für das spätere optisch ansprechende Erscheinungsbild steigen. Im Hinblick auf die Ebenheit stellt geklebtes Parkett - mit Ausnahme großformatiger Elemente - die niedrigsten Anforderungen, da durch den hohen Klebstoffauftrag und die entsprechende Riefenhöhe Unebenheiten in begrenztem Umfang kompensiert werden können. Aber der Werkstoff setzt enorme Kräfte frei, denen es standzuhalten gilt. Textilbeläge sind durch ihre Rückenstruktur meist relativ unempfindlich gegenüber raueren Untergründen. Elastische Beläge stellen die höchsten Ansprüche an Ebenheit, Glätte und Saugfähigkeit des Untergrundes. Spachteln ist hier unverzichtbar.

Bei Spachtelmassen unterscheidet man zwischen zwei Gruppen: selbstverlaufenden Produkten, die zum Nivellieren und Ausgleichen von Untergründen eingesetzt werden, und standfesten, die primär als Reparatur- und Modelliermassen zum Einsatz kommen. Selbstverlaufende Spachtelmassen basieren überwiegend auf Zement und Calciumsulfat. Spezialprodukte werden auch als kunstharzgebundene Massen angeboten, meist auf Basis von 2K-Polyurethanharzen, in wenigen Fällen auch auf Dispersions- bzw. Epoxidharz-Basis.

Die Verlaufseigenschaften vieler Spachtelmassen konnten durch Fortschritte in der Rezepturentwicklung in den letzten Jahren erkennbar verbessert werden. Wichtig ist die Einhaltung der Mindestauftragsdicke. Hier gilt: Wo nichts ist, kann auch nichts verlaufen. Die Verarbeitung von Spachtelmassen erfolgt durch Rakeln, Pumpen oder Spachteln.
aus BTH Heimtex 05/13 (Bodenbeläge)