ParkettMagazin Wissen

Pfennigabsatz: Punktuelle Drucklasten bei Parkett im Griff


Parkett und Pfennigabsätze - das geht oft nicht gut. Gibt es Erfahrungswerte, wo die Grenzen solcher Punktbelastung liegen? ParkettMagazin fragte Volker Kettler, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Produktmanagements der Meisterwerke in Rüthen sowie Frank Jürgensmeier, Leiter Anwendungstechnik Amorim/Delmenhorst.

Volker Kettler:

"Pfennigabsätze, oder allgemeiner gesprochen punktuelle Druckbelastungen, spielen eine große Rolle, denn der Verbraucher möchte einen strapazierfähigen Boden haben, der lange schön bleibt und nicht nach kurzer Zeit mit Dellen und Kerben übersät ist.

Aus diesem Wunsch heraus haben wir unser Longlife-Parkett entwickelt. Der intelligente Mehrschichtaufbau mit seiner 2,5 mm Echtholz-Deckschicht und der speziellen, harten HDF-Trägerplatte macht den Boden weitgehend unempfindlich gegen Druckbeanspruchungen. Die Auswahl des Holzes ist dabei eher nebensächlich, wobei Weichhölzer in unserem Unternehmen eher selten für Parkett eingesetzt werden. Solche Hölzer bieten wir dann überwiegend mit strukturierten und vorzugsweise geölten Oberflächen an, da hier etwaige Abdrücke nur bedingt auffallen. Bei der momentan unbestrittenen Holzart Nummer 1 - der Eiche - spielen Eindrücke bei unserem Longlife-Parkett keine Rolle."

Frank Jürgensmeier:

"Uns erreichen häufiger Anfragen von Kunden, die von Endverbrauchern nach dem Eindruckverhalten von Bodenbelägen gefragt werden. Daraus schließen wir, dass diese Thematik für den Nutzer von Holzfußböden schon wichtig ist. Der Endverbraucher sollte immer in der Beratung darauf hingewiesen werden, dass kleinflächige Druckbelastungen auf einem Holzboden zu bleibenden Schäden führen können.

Die Erfahrung zeigt, dass diese Druckbelastungen eher durch defekte Pfennigabsätze oder aber andere scharfkantige und schwere Gegenstände verursacht werden. Letztlich glauben wir aber, dass die Entscheidung für Verlegungen im Wohnbereich in den wenigsten Fällen aufgrund der technischen Eigenschaft des Parkettbodens gefällt wird, sondern meistens aufgrund der Optik.

Wir führen in unserem Unternehmen unterschiedliche Arten von Bodenbelägen. Im Parkettbereich geht der Trend stark zu Landhausdielen mit rustikaler Sortierung sowie geschroppten oder gebürsteten Oberflächen. Hier fallen Beschädigungen, die durch Nutzung entstehen, so gut wie gar nicht ins Gewicht. Bei einigen Qualitäten werden sogar im Produktionsprozess bewusst Gebrauchspuren an der Oberfläche nachgestellt, um eine antike Optik zu erreichen. Selbst wenn eine Beschädigung repariert werden muss, lässt sich das bei einer Öloberfläche von einen Fachmann mit relativ geringem Aufwand durchführen.

Unsere Korkbodenbeläge zeichnen sich durch ein sehr gutes Wiedererholvermögen aus, sodass diese unbedenklich für Nutzungen im Wohnbereich und auch im Objekt empfohlen werden können. In den Reinigungs- und Pflegehinweisen, die dem Nutzer des Bodens übergeben werden müssen, weisen wir auf die üblichen einzuhaltenden Vorsorgemaßnahmen hin."
aus Parkett Magazin 03/13 (Bodenbeläge)