Europäische Parkettproduktion
Länderberichte
Der Parkettabsatz in einzelnen Ländern ist abhängig von der nationalen Wirtschaftslage, der allgemeinen Bautätigkeit und der Frage, ob Verbraucher ihr Geld in die Raumgestaltung und die Werterhaltung ihres Eigentums stecken. Der Verband der europäischen Parkettindustrie gibt in seiner Jahresanalyse einen Überblick über die Verhältnisse in den Ländern seiner Mitgliedsunternehmen. ParkettMagazin hat eigene Kommentare hinzugefügt.
Deutschland: Stabile Situation
Kleines, aber stabiles Wachstum - das zeigt die deutsche Wirtschaft. 2014 soll sogar ein Plus von 2 % erreicht werden. Moderater Konsum (+1,1 %) und eine gesteigerte Exportquote (+3,9 %) waren 2012 die Motoren. Der Bausektor profitierte von neuem Wohnungsbau (+7,5 %), Objektbau (+2 %) und guten Renovierungsaufträgen (+1,5 %).
Ein Parkettverbrauch von 20,983 Mio. m bei einer Produktionsmenge von 10,401 Mio. m benötigt Importe. Die lagen 2012 bei 17,718 Mio. m kaum höher als 2011 (17,499 Mio. m). Aus Deutschland exportiert wurden 7,134 Mio. m. Bei überwiegend verlegtem Mehrschichtparkett (16,861 Mio. m, rangieren zwei Holzarten an der Spitze: Eiche (54 %)und Buche (20 %). Die Preise konnten 2012 gehalten werden und stiegen sogar bei Zweischichtparkett um 1,5 %, bei Massivparkett um 5,8 % und bei Mosaikparkett um 11,8 %.
Österreich: Höchster Pro-Kopf-Verbrauch
Die österreichische Bauwirtschaft hat sich in 2012 mit einem Plus von 1,1 % gut gehalten. Die Renovierung von Büro-, Wirtschafts- und öffentlichen Gebäuden wurde durch Subventionen unterstützt. Überhaupt gab die öffentliche Hand 1,3 % mehr für Konsum aus, während private Spendierfreudigkeit stagnierte. Privater Wohnungsbau profitierte von staatlicher Förderung - in erster Linie für Wärmedämmung. Obwohl andere Subventionen entfielen, gab es einen Anstieg beim privaten Häuslebau.
Mit einer Bevölkerung von 8,4 Mio. verbrauchte das Land 2012 rund 7,459 Mio. m Parkett, davon 6,455 Mio. m Mehrschicht-, 1,654 Mio. m Massiv- und 166.000 Mio. m Mosaikparkett. Damit bleibt Österreich höchster Pro-Kopf-Verbraucher von Holzböden. Produziert wurden 8,275 Mio. m.
Schweiz: Schon drei Jahre Preisverfall
Kein Mitglied der EU, sondern der EFTA (wie Norwegen), hat die Schweiz mit einem starken Franken zu kämpfen, der den Export schwächt. Das merkt der einzige große Hersteller Bauwerk besonders. Aber auch im Inland wird schon im dritten Jahr in Folge ein beachtlicher Preisverfall von 3-5 % registriert. Mit 1,469 Mio. m hat die Schweiz 2012 fast ausschließlich Mehrschichtparkett hergestellt, zu 88 % mit Eiche als Decklage. Der Heimatmarkt verbrauchte 5,825 Mio. m, davon 4,829 Mio. m Mehrschichtware. Theoretisch könnte Bauwerk seine gesamte Produktion im eigenen Land absetzen. Darüber hinaus dürfte die neue Verbindung zu Boen davon profitieren, dass die Schweiz 5,766 Mio. m Parkett importiert. Weil sie nicht alles selbst verbrauchen kann, werden 1,731 Mio. m wieder exportiert.
Frankreich: Eine Nation für Massivparkett
Das französische Bruttoinlandsprodukt wuchs 2012 nur um 0,2 %, obgleich der private Konsum mit +1,3 % durchaus beachtlich ausfiel. Für 2013 wird kein großer Wandel zum Positiven erwartet. In der Bauwirtschaft erhofft man jedoch ein Ende der Wartehaltung, in die sich französische Verbraucher begeben haben. Vor 2014 aber ist in Sachen Renovierung weder im privaten noch im öffentlichen Bau ein Aufschwung prognostiziert. Zu knapp ist der Geldbeutel des Einzelnen bemessen. Von Tiefbau- und Infrastrukturmaßnahmen, die 2012 um 1,2 % stiegen, kann die Parkettwirtschaft kaum profitieren.
Frankreichs Holzbodenverbrauch sank von rund 13 Mio. auf 12,5 Mio. m. Interessant bleibt der hohe Anteil von Massivparkett mit 7,6 Mio. m. Eiche und Kiefer sind vorrangige Holzarten. Buche liegt nur bei 0,2 %, selbst Kastanie, eigentlich kein typisches Parkettholz, wird mit 1,7 % ausgewiesen. Pro Kopf verbrauchen 65,3 Mio. Franzosen nur 0,19 m Parkett. Die eigene Produktionsmenge des vergangenen Jahres wird mit 7,325 Mio. m beziffert.
Belgien: 2,5 Mio. m durchlaufen das Land
Das belgische Bruttoinlandsprodukt hat mit einer Wachstumserwartung von 1,6 % in 2014 keine schlechten Aussichten. Aktuell allerdings konnte das Land seinen kurzen Aufschwung aus 2012 nicht halten. Zum Neubau privater Häuser fehlen Geld und Kredite. Steuervorteile für Energiesparmaßnahmen wurden zurückgefahren. Immerhin erlebte der öffentliche Wohnungsbau im vergangenen Jahr mit 3,3 % ein beachtliches Plus. Das Ziel staatlichen Schuldenabbaus macht eine Wirtschaftserholung vor 2015 jedoch unwahrscheinlich.
Als Parkettproduzent spielt Belgien mit 450.000 m keine Rolle. Als Verbraucher konsumierte das 11,1-Mio.-Volk in 2012 rund 3,179 Mio. m. Setzt man die Zahlen von Import (4,336 Mio. m) und Export (2,507 Mio. m) ins Verhältnis zum Inlandsverbrauch, erkennt man Belgien als Durchlaufgebiet für den europäischen Parketthandel.
Tschechien: Gesunkene Mehrschichtpreise
Niedrige Inlandsnachfrage, steigende Inflation, sinkende Einkommen - Tschechien kämpft, wie viele andere, mit wirtschaftlichen Ausläufern der Schuldenkrise. Die Bauwirtschaft ist kontinuierlich im Sinken begriffen. Trotz geringen Zinsniveaus können sich nur wenige ein neues Haus leisten. Lediglich der öffentliche Bausektor zog in 2012 aufgrund von EU-Geldern leicht um 0,9 % an.
Tschechien produziert mehr Parkett (1,350 Mio. m) als es verbraucht ( 985.000 m). Mehrschichtparkett ist am beliebtesten, darunter 21 % dreischichtige Landhausdielen und 70 % Dreischichtboden mit Zwei- oder Dreistab-Muster. Die Preise sanken um 1-2 %. Eiche (65 %) liegt als bevorzugte Holzart weit vor Buche, Tropenholz, Esche und Nussbaum. Als Produzentenland importierte Tschechien 2012 rund 630.000 m, exportierte aber 995.000 m Parkett.
Estland: 700.000 Mio. m hergestellt
Estlands Wirtschaft steht nicht schlecht da. Die Binnennachfrage ist gut (+3,2 %) und solange die skandinavischen Länder als Haupthandelspartner so ordentlich wie bisher durch die Krise schiffen, segelt auch das kleine Estland in verhältnismäßig ruhiger See. Die Baltenrepublik, mit einer Bevölkerung von 1,2 Mio. kleiner als Hamburg, spielt keine große Rolle im europäischen Parkettkonzert. Verbrauchszahlen werden nicht ausgewiesen und die Produktionsmenge lag 2012 bei 700.000 Mio. m. Die Herstellung umfasst ausschließlich Mehrschichtparkett , meist dreilagig und mit Deckschichten aus Eiche (67 %), Esche (23 %) und Buche (4 %).
Italien: Parketthersteller hoffen auf 2014
Italiens Wirtschaft schrumpfte 2012 um 2,3 %. Inlandsnachfrage und Investitionen waren und sind schwach. Keine guten Vorzeichen für die Bauindustrie, die bereits im fünften Jahr in Folge einen Rückgang erlebte, diesmal um -5,9 %. Ab 2014 frühestens wird ein Aufschwung erwartet.
Schlechte Aussichten für die heimische Parkettindustrie, die 2012 rund 3,066 Mio. m produzierte, davon 2,904 Mio. m Mehrschichtware. Der heimische Verbrauch lag zwar bei 7,590 Mio. m, aber auch der Import belief sich auf 6,329 Mio. m. Bleibt ein deutlicher Überschuss, der sich teils in einer Exportmenge von 1,465 Mio. m wiederfindet. Eiche ist in Italien beliebteste Holzart (70 %), während der Rest traditionellerweise aus tropischen Hölzern (30 %) besteht.
Kroatien: Traditionelles Parkett im Export
Kroatien, das diesen Sommer der EU beitritt, ist ein Land mit rund 4,5 Mio. Einwohnern, viel Wald und einer ganzen Reihe kleiner Parkettlieferanten wie Exportdrvo, Solidum-Zuzic, Panparket, Pana und Pozgaj. Exportiert wurden 2012, laut FEP, 3,089 Mio. m), davon 2,072 Mio. m) Mosaikparkett und 1,017 Mio. m) Massivparkett. 92 % sind Eiche. Zweischichtparkett ist in dieser Statistik nicht enthalten, obwohl Italien als starker Handelspartner ein Abnehmer genau dieser Parkettart ist. Den Inlandsverbrauch von Parkett in Kroatien erfasst die FEP nicht. Gesamtwirtschaftlich gilt das Land als ökonomischer Problemfall mit hoher Verschuldung und Rekordarbeitslosigkeit.
Niederlande: Parkettverbrauch sinkt
Holland ist ein Handelsland. Die Parkettimporte (2,299 Mio. m) überstiegen 2012 daher wie üblich die landeseigene Produktion (1,350 Mio. m). Ausgeführt wurden wiederum 2,149 Mio. m. Der nationale Parkettverbrauch 2012 wird mit 1,571 Mio. m beziffert. Angesichts der Exportmenge ergäbe das eine Unterversorgung, die aber dadurch zu erklären ist, dass die FEP nicht alle Handelsströme von Parkett in den Niederlanden erfasst. Für 2013 wird ein deutlich sinkender Parkettverbrauch erwartet, da der gesamte Bausektor schon im Vorjahr um 6,9 % schrumpfte, weiter im Abwärtstrend ist und der allgemeine Konsumwille schwach bleibt. Verlegt wird in Holland fast ausschließlich Zweischichtparkett (93 %) mit Eiche-Decklage(92 %).
Nordische Länder (Dänemark, Norwegen, Finnland):
Als "Nordic Cluster" führt die FEP-Statistik drei nordische Länder außer Schweden. Die Produktion (3,874 Mio. m) dieser Staaten und der Verbrauch (7,069 Mio. m), davon 5,935 Mio. m Mehrschicht- und 1,122 Mio. m Massivparkett, werden zusammengefasst. Das gilt auch für Importe (5,982 Mio. m) und Exporte (3,119 Mio. m).
Dänemark: Esche gern gesehen
Die 5,5 Mio. Dänen haben eine stabile Wirtschaftslage. Verantwortlich dafür ist vor allem eine staatlich geförderte Binnennachfrage. In 2013 soll die Gesamtwirtschaft dank steigender Exporte um 1,6 % wachsen. Die Parkettpreise blieben nur bei Landhausdielen stabil, sanken beim übrigen Dreischichtparkett um -5 % und bei Massivparkett um -2 %. Bei den Holzarten ist Dänemark ein echter Esche-Liebhaber (31 %), fast gleichauf mit Eiche (35 %) und deutlich vor der Buche (18 %).
Norwegen: Mehr Geld verdient
Rund 5 Mio. Norweger sind in Sachen Parkett und Ökonomie die Musterschüler Europas. Die Gesamtwirtschaft trotzt der Krise. Private und öffentliche Nachfrage stiegen in 2012. Sogar die Ausfuhren erhöhten sich um 3,6 %. Der positive Trend soll sich 2013 etwas abschwächen, bleibt aber wohl auf hohem Niveau. Über die Preisentwicklung freuen sich Industrie, Handel und Parkettleger. 2012 schlug ein Plus von 4 % zu Buche. Das galt auch für andere Bodenbeläge. Bei der Auswahl der Holzarten schwören die Norweger auf Eiche (85 %) und auf Nadelholz (12 %).
Finnland: Arbeit in der Renovierung
Keine Veränderung in die eine oder andere Richtung zeigte 2012 die Wirtschaftslage der 5,5 Mio. Finnen. Allerdings sank die Bautätigkeit um -3,4 %, bei privatem Hausbau sogar um -8,8 %. Das hat sich in 2013 nicht geändert.
Deshalb setzt die Parkettbranche eher auf den Renovierungsbereich. An Holzarten bevorzugen die Finnen Eiche (84,5 %) vor Esche (6,9 %) und Buche (3,6 %). Die Preise für Dreischichtboden zogen mit 1 % leicht an.
Polen:
Nach vergleichsweise erfolgreichen Wirtschaftsjahren musste Polen 2012 leichte Rückgänge verkraften. Die Inlandsnachfrage sinkt, doch die Bauwirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 1,6 %.
Das 38,5 Mio. Einwohner Land beherbergt große (Barlinek, Baltic Wood) und kleinere Parketthersteller und produzierte 2012 rund 12,95 Mio. m, davon 9,5 Mio. m Mehrschicht- und 2,95 Mio. m Massivparkett. Importiert wird daher nicht viel (950.000 m), die Ausfuhren (9,35 Mio. m) machen das Geschäft. Beim Binnenverbrauch (4,55 Mio. m) hat Massivparkett (1,95 Mio. m) noch einen beachtlichen Anteil neben Mehrschichtboden (2,35 Mio. m). Die Polen verarbeiten zu 55 % Eiche, 19 % Tropenhölzer - meist für den russischen Markt - und 13 % Esche.
Portugal: Immerhin gibt es Korkboden
Das Land ist ein Sorgenkind. 10,6 Mio. Portugiesen leben unter dem Euro-Rettungsschirm. Im Mai 2013 wurde mit der Gläubiger-Troika eine Einigung über ein neues Sparprogramm erzielt. Das macht den Weg frei für die Auszahlung einer nächsten Hilfstranche von 2 Mrd. Euro. Der Bausektor kollabierte 2012 um weitere -14,6 %. Für den Parkettabsatz sind das katastrophale Aussichten. Frühestens 2015 wird eine Erholung erwartet, vor allem im Renovierungsbereich. Die FEP weist keine Verbrauchszahlen für Portugal aus. Auch für die Produktion gibt es keine Daten. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass der große nationale Korkverarbeiter Amorim bei Korkboden führend ist und unter der Marke Wicanders auch mit Parkett handelt.
Rumänien: Verbrauch und Produktion ausgeglichen
Rumänien gilt als Armenhaus Europas. Dabei ist die Arbeitslosenquote mit 7 % nicht ungewöhnlich hoch. Aber der Binnenkonsum ist Hauptmotor der Wirtschaft und kann bei niedrigen Löhnen kein großes Wachstum erzeugen. Umso erstaunlicher, dass Parkettpreise 2012 um 3-6 % anstiegen. Viele Rumänen zieht es nach Deutschland. Als EU-Mitglieder haben sie freie Länderwahl.
21,4 Mio. Einwohner verbrauchten 2012 laut FEP 2,033 Mio. m Parkett. Das deckt sich in etwa mit der nationalen Produktionsmenge von 2,183 Mio. m. Fügt man die Parkettimporte (960.000 m) und die Exporte (1,11 Mio. m) hinzu, bleibt das Bild ausgeglichen. Hauptholzart ist Eiche (66 %). Parkettpreise stiegen 2012 um 3-6 %.
Schweden: Konkurrenz durch Importe
Die schwedische Parkettbranche ist sich sicher, dass die Landhausdiele dem Schiffsboden weitere Anteile abnehmen wird. Auch der dünneren Deckschicht von 2,5 mm wird Zukunftspotenzial eingeräumt. An der Eiche als stärkste Holzart (90,8 %) wird indes nicht gerüttelt. 2012 produzierten die Schweden 9,08 Mio. m weit überwiegend Mehrschichtparkett, importierten 2,6 Mio. m, verbrauchten 6,35 Mio. m und exportieren 2,73 Mio. m. Preise sanken um 1-4 %. Im laufenden Jahr erwarten Parketthersteller keine steigenden Verkaufszahlen. Eine starke schwedische Währung macht Parkettimporte attraktiv und setzt heimische Hersteller unter Konkurrenzdruck.
Slowenien: Massivparkett an Nachbarstaaten
Der knapp 2 Mio. Einwohner Staat möchte seine Schuldenkrise ohne EU-Schutzschirm bewältigen und hat im Mai die Ratingagentur Moodys verklagt, weil sie das Land in der Kreditwürdigkeit herab gestuft hat. 2012 fiel Slowenien zurück in die Rezession und hat als Gegenmaßnahme jüngst die Staatsausgaben gekürzt, die Mehrwertsteuer erhöht und 15 staatseigene Unternehmen verkauft. Die FEP liefert keine Zahlen für die Produktion oder den Verbrauch in diesem kleinen Land. Alpod, Deta, Mabo und Siles sind Parkettlieferanten aus Slowenien, das Unternehmen Tanin stellt Massivparkett her, als einziger aus Kastanie. Im Vordergrund steht der Export in Nachbarstaaten.
Spanien: Ein Funken Hoffnung
Bauwirtschaft und Renovierungssektor sind in der Krise. Die Parkettlager sind leer. So beschreiben die Spanier die Situation ihrer Fußbodenbranche. Ein Minus von 30,8 % an Bautätigkeit 2012 lässt in der Tat wenig Hoffnung aufkeimen. Viele Eigenheimbesitzer gehen pleite. Die allgemeine Lage der spanischen Wirtschaft ist katastrophal. Das Bruttoinlandsprodukt wird 2013 weiter sinken. Erst 2014 schimmert ein Fünkchen Hoffnung auf Besserung.
Im vergangenen Jahr produzierte Spanien 4,62 Mio. m, davon 3,5 Mio. m Mehrschichtparkett. Der nationale Verbrauch wird mit 6,536 Mio. m angegeben. Zur Deckung des Bedarfs wurden 3,466 Mio. m eingeführt. Exporte sind mit 2,33 Mio. m beziffert. Massivparkett stieg im Preis um 4 %, Mehrschichtparkett um 3 %, nachdem 2011 ein Rückgang von -8 % beklagt worden war. Eiche macht 50 % des Bodenholzes aus, mit 15 % steht die Gesamtheit der Exoten auf einer Stufe mit Buche. Dahinter rangieren Nadelholz, Eukalyptus und Kirsche.
Türkei: Ein Markt mit Potenzial?
Mit einer jungen und wachsenden Bevölkerung von rund 76 Mio. gilt die Türkei als kommender Markt. Die nationale Parkettproduktion von geschätzten 2,073 Mio. m in 2012 steht ein Verbrauch von 2,775 Mio. m gegenüber, der auch von Importen gedeckt wird. Es geht in erster Linie um Mehrschichtparkett. 63 % davon sind dreischichtig aufgebaut. Die Preise stiegen um 3 %, genau wie bei elastischen Bodenbelägen. Nicht allerdings bei Laminatboden, der in der Türkei ebenfalls produziert wird und, laut EPLF, dort 2012 einen Absatz von 66 Mio. m erreichte. Bei solchen Mengen fallen Zahlen, wie die mit 481.100 m geschätzten Parkettexporte, kaum ins Gewicht. Bei Holzarten halten sich die Türken an Eiche (60 %), an die tropischen Hölzer Iroko, Sapelli und Merbau (23 %), sowie an Buche (10 %).
Ungarn: Sehr geringer Inlandsverbrauch
So schwach wie derzeit war der Hausbau in Ungarn seit 20 Jahren nicht. Darunter leidet der Parkettverbrauch im Lande. Er betrug bei einem knapp 10-Mio.-Volk 2012 nur 279.000 m. Die Herstellung von Zweischicht-, Lam- und Mosaikparkett ist fast zum Erliegen gekommen. Nur Massiv- und Dreischichtparkett halten sich über Wasser. 1,595 Mio. m erreichte vergangenes Jahr die Produktion. 2013 soll dieses Volumen um rund 100.000 m steigen. Alles richtet sich auf den Export, der in diesem Jahr geschätzte 1,5 Mio. m schaffen soll. Die Preise waren derart im Keller, dass sie sich jeweils in den vergangenen drei Jahren wieder verdoppelt haben. Auch in diesem Jahr hat es solchen Sprung gegeben. Geliefert werden aus Ungarn vornehmlich Böden mit Deckschichten aus Eiche (66 %) und Esche (15 %).
Parkettimporte von außerhalb der EU
Aus welchen Ländern kommt das meiste Parkett nach Europa? Insgesamt waren es 2012 rund 20,579 Mio. m. Die FEP hat die Zahlen erfasst. Aus Asien - ganz überwiegend China sowie Malaysia und Indonesien - kamen rund 18,574 Mio. m. Aus Russland und vor allem Kroatien waren es zusammen 1,691 Mio. m. Afrika lieferte nur etwas über 10.000 m. Die USA und in weit geringerem Umfang Kanada exportierten gemeinsam 150.720 m. Südamerika - und da einzig Brasilien - steht schließlich mit 153.265m zu Buche.
aus
Parkett Magazin 04/13
(Bodenbeläge)