Deutsche Bodenbelagsproduktion im ersten Halbjahr 2013
Ohne Laminatböden gäbe es ein dickes Minus
Im Wert stärker gewachsen und in der Menge weniger geschrumpft als im Vergleichszeitraum: Das ist die Halbjahresbilanz 2013 für die deutsche Produktion von Bodenbelägen. Wie auch schon in der Vergangenheit können einzig Laminatböden sowohl im Volumen als auch im Wert wachsen. Elastische Beläge steigen wenigstens im Wert - die übrigen Bodenbelagsarten verlieren allesamt sowohl im Wert als auch in der Menge.In den ersten sechs Monaten 2013 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland 194,96 Mio. m Bodenbeläge produziert und damit lediglich 0,1 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Klagten die Hersteller zur Jahreshälfte 2012 noch über ein Produktionsminus von 1,4 %, ist mit der aktuellen Entwicklung der Abwärtstrend fürs Erste gestoppt.
Der Produktionswert aller hierzulande in der ersten Jahreshälfte hergestellter Bodenbeläge wuchs hingegen um 2,5 % auf 1,41 Mrd. EUR. Ein Jahr zuvor belief sich der Anstieg lediglich auf 1,6 %. Damit erzielten Produkte "Made in Germany" ein weiteres Mal höhere Abgabepreise als im Vergleichszeitraum.
Was sich insgesamt wie eine (kleine) Erfolgsgeschichte anhört, relativiert sich bei näherer Betrachtung der einzelnen Belagsgattungen. Denn wie auch schon im ersten Quartal 2013 konnten allein Laminatböden sowohl im Volumen (+4,2 %) als auch im Wert (+9,4 %) wachsen. Somit war zur Jahreshälfte 2013 jeder zweite Quadratmeter, der von Produktionsbändern in Deutschland lief, ein Laminatboden. Nur sind die Preise, die sich mit diesem Produkt erzielen lassen, nicht eben hoch. Daher kam nur gut jeder dritte Euro (34,8 %), der mit Bodenbelägen aus deutscher Produktion umgesetzt wird, aus dem Laminat.
Die elastischen Beläge verzeichneten eine in sich gegenläufige Entwicklung. Ihr Produktionswert stieg um 5,1 %, während die Produktionsmenge um 2,6 % zurück ging.
Die anderen Belagsarten haben durch die Bank verloren. Die stärksten Rückgänge in der Produktionsmenge mussten textile Beläge mit -5,5 % sowie keramische Fliesen mit -5,4 % hinnehmen. Beide sackten auch im Wert ab, um 4,1 % bzw. 3,8 %. Auch Parkett büßt 2,8 % in der Menge und 1,5 % im Warenwert ein.
An der Gesamtproduktionsmenge nehmen textile Beläge mit 20,4 % hinter Laminatböden (51,3 %) immer noch Platz zwei ein. Es folgen elastische Beläge (17,2 %), keramische Fliesen (8,4 %) und Parkett (2,7 %). Identisch ist die Rangfolge in Bezug auf den Produktionswert: Hinter Laminat (34,8 %) und textilen (24,1 %) sowie elastischen Belägen (21,6 %) reihen sich keramische Fliesen (10,8 %) und Parkett (8,7 %) ein.
aus
BTH Heimtex 11/13
(Bodenbeläge)