Bettenhaus Heber
Energiesparen als Zukunftsinvestition
Bautzen. Das Bettenhaus Heber gehört zu den ältesten Einzelhandelsbetrieben in Bautzen. Inhaber Jörg Heber investiert in die Zukunft: Er hat das historische Gebäude energetisch sanieren lassen.Das Bettenfachgeschäft Heber in der ostsächsischen Kreisstadt Bautzen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Im Jahr 1900 gegründet führt Inhaber Jörg Heber das Unternehmen mittlerweile in vierter Generation, und noch immer befindet sich das Geschäft am Ort seiner Gründung: einem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Gebäude in der Bautzener Altstadt mit stimmungsvollen Gewölben im Parterre.
Das Haus hat über die Jahrhunderte viele bauliche Veränderungen erfahren. Die jüngste wurde von Jörg Heber veranlasst, der die Immobilie einer umfassenden energetischen Sanierung unterzog. Der Inhaber beschreibt seine Initiative in Sachen Energieeffizienz 'als eine von zahlreichen Maßnahmen zur nachhaltigen Marktpositionierung eines traditionellen Bettenfachgeschäftes." Denn auch eine solche Sanierung kann dazu beitragen, die klar definierte Fachhandelsausrichtung unter schwieriger werdenden wirtschaftlichen Bedingungen in der Region Ostsachsen/Oberlausitz abzusichern.
Die konsequente marken- und verbandstreue Sortimentsstruktur und das Festhalten an hochwertigen Waren - oft auch im Gegensatz zum möglichen Einkaufspotenzial in der Region - sind für das Bettenring-Mitglied Jörg Heber erklärtes strategisches Ziel. 'Um auch weiterhin diese hohen Maßstäbe erfüllen zu können, habe ich innerhalb der letzten Monate durch eine umfangreiche energetische Sanierung des Geschäftshauses und der Verkaufsräume selbst die Voraussetzungen geschaffen, auch in Zukunft ein stabiles Unternehmen im innerstädtischen Einzelhandel zu ermöglichen."
Über 60 Prozent des Strombedarfs werden mittlerweile durch eine Photovoltaik-Anlage abgedeckt. Dies hat zu einer Preisstabilisierung im Rahmen der Bettfedernreinigung und Betten-Komplettwäsche geführt und wird entsprechend als direkter Kundenvorteil vermarktet. Die komplette Lichttechnik wurde im Geschäft und den angrenzenden Serviceräumen auf LED umgestellt, wodurch neben der erheblichen Energieeinsparung auch eine qualitativ wesentlich bessere Ausleuchtung des Sortiments erreicht werden konnte. Außerdem wurden Fassadenteile und ein großer Bereich der Dachkonstruktion saniert und durch moderne Dämmungen energetisch aufgewertet. Kompetente Energieberater haben diesen Prozess der Sanierung begleitet und die Maßnahmen in Übereinstimmung mit der historischen Bausubstanz gebracht.
Auch die Kunden sollten von den Umbaumaßnahmen etwas haben und am Energiesparen im Wortsinne beteiligt werden: Jörg Heber veranstaltete so genannte 'Solar-Reinigungswochen" und gewährte dabei zehn Prozent Rabatt auf die Reinigungspreise. 'Die sehr gute Resonanz und das durchweg positive Feedback haben mir gezeigt, dass sich die beschriebenen Schritte nachhaltig und kundenorientiert auszahlen", freut sich der Inhaber.
Zwar diente der Umbau nicht zuletzt dazu, trotz steigender Energiepreise eine stabile Marktposition des Bettenhauses zu sichern. Doch Jörg Heber wollte damit auch zeigen, 'dass ein kleines mittelständisches Unternehmen durchaus die Kraft und den Mut aufbringen sollte, Umweltbewusstsein zu entwickeln und dieses gemeinsam mit den Kunden zu leben."
Die historische Besonderheit des Hauses konnten die Bautzener bereits bei mehreren Umbauten und Erweiterungen erleben. In einem ersten Schritt wurde das Geschäft nach der Wende westlichem Standard angepasst. Später wurde die Präsentations- und Verkaufsfläche von 200 auf 400 Quadratmeter erweitert, zugleich wurde durch die architektonische Rekonstruktion der Gewölbe eine besonders reizvolle Verkaufsatmosphäre geschaffen.
Mutig, modern und großzügig: So lassen sich die Baumaßnahmen, wie beispielsweise das Überbauen des früheren Innnenhofes, beschreiben. Neben Kundenparkplätzen entstand ein gläsernes Atrium, unter dessen Dach anspruchsvolle, design-orientierte Schlafsysteme und hochwertige Wäscheprogramme mit natürlicher Ausleuchtung präsentiert werden, ebenso eine Galerie mit Bettwaren und Bettgestellen.
'Die permanente Entwicklung der Sortimentsstrukturen im Bettenfachhandel erfordert mehr denn je eine schnelle Reaktion auf Veränderungen im Markt", erklärt Jörg Heber und betont, dass sich das Betreiben eines Bettenfachgeschäftes noch lohne - 'mit der Einschränkung, dass es derzeit zwar ernährt, aber nicht reich macht."
Doch der Inhaber bleibt dennoch optimistisch. 'Auch wenn sich der Erfolg von Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen nicht unbedingt sofort darstellt - unsere unsere Risikobereitschaft zu Investitionen bereuen wir auf keinen Fall. Wir haben gewagt und gewonnen." Überzeugen will der Inhaber aber auch weiterhin vor allem durch fachgerechte Beratung: 'Dafür haben wir die passende Ware und überzeugende Argumente. Unser Ding ist Kompetenz!"
aus
Haustex 10/13
(Handel)