Deutsche Textilfabrik (DTF) vor dem Aus


Die DTF Deutsche Textilfabrik in Aschendorf wird zum 1. Dezember die Produktion einstellen. Das bestätigte der zuständige Sachwalter, der Münsteraner Rechtsanwalt Stephan Michels gegenüber BTH Heimtex. Es gebe aber noch konkrete Verhandlungen mit einem Investor über den Verkauf des Restbetriebes. Dessen Angebot werde Ende November erwartet - also nach Redaktionsschluss für diese Ausgabe. Der Name des Interessenten dürfe zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht genannt werden.

Nach den Worten von Andreas Zimmer, Geschäftsführender Gesellschafter von Zimmer+Rohde, handelt es sich dabei um "einen wirklichen Profi". Zimmer hatte vor einem Jahr den Markennamen Ado gekauft und lässt einen großen Teil der aktuellen Kollektion bei der DTF weben. Insgesamt zeigte er sich optimistisch, dass die DTF in Zukunft mit verkleinerter Mannschaft weiter produzieren werde.

Voraussetzung für die Übernahme ist, dass möglichst alle Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft wechseln. Dort würden sie bei nahezu vollem Gehalt fit gemacht für einen anderen Beruf. Im Gegenzug haben sie allerdings keinerlei Ansprüche gegen den möglichen neuen Besitzer der DTF. Betroffen sind rund 300 Angestellte, bis zu 80 sollen nach unbestätigten Informationen bei einem möglichen Verkauf auf einen Wiedereinstieg bei der DTF hoffen können.
Momentan werden laufende Aufträge noch abgearbeitet. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Textilverlag Zimmer+Rohde, der als wichtigster Kunde bei der DTF für 2013 insgesamt 1,2 Mio. m Stoff geordert und abgenommen habe, so Andreas Zimmer gegenüber BTH Heimtex. Auf die Frage, ob er der unbekannte Investor sei, antwortete Zimmer: "Ich bin eher Händler als Produzent."

Die Schwesterfirmen der DTF, die ebenfalls in Aschendorf ansässigen Heimtex und Marido, sind nicht von der Insolvenz betroffen. Bei der Muttergesellschaft Bothorn sollen Grundstücke und Gebäude im Betriebsvermögen vorhanden sein.
aus BTH Heimtex 12/13 (Deko, Gardinen, Sonnenschutz)