Holz im Garten

Nachfrage steigt, WPC ist der Trend und Befestigungssysteme machen einander Konkurrenz

Terrassendielen, Sichtschutz und andere Outdoor-Artikel stellten auf dem Branchentag Holz in Köln ein umfangreiches Angebot dar. Und das zum Jahresende, wo die Saison eigentlich schon gelaufen ist. Hier zeigt sich in der Handelsstruktur offenbar ein Wandel. Immer weniger scheinen Outdoor-Produkte von der Jahreszeit abhängig zu sein. Der Verbraucher springt sicher eher darauf an, wenn die Sonne hervorkommt. Aber der Handel plant bereits das ganze Jahr über.

Was die Outdoor-Branche 2014 erwarten darf, analysierte Martin Langen von B+L Marktdaten in einem Vortrag. Laut Marktforschungsinstitut GfK ist die Anschaffungsneigung der Deutschen über das gesamte Jahr 2013 hinweg gestiegen. Von rund 40,8 Mio. Haushalten haben gut 3,6 % ein Nettoeinkommen über 4.500 EUR im Monat.

Nimmt man den Suchbegriff 'Terrassendielen" im Internet als Indikator, dann zeigt sich das größte Verbraucher-Interesse im Frühling von April bis Mai. Aber kann man von einem 'Outdoor-Boom" sprechen? 2013 sicher nicht. Für das gerade abgelaufene Jahr wird ein Verkaufsrückgang von Terrassendecks um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr erwartet. In den kommenden beiden Jahren allerdings, so die Prognose, soll es wieder Zuwächse geben. Gemäß einer Umfrage vom September 2013 glaubt auch der Handel selber, nun aufholen zu können. Douglasie, Lärche und Robinie liegen als Hölzer im Trend. Ihnen wird weitere Nachfrage vorhergesagt. Vor allem aber soll mit WPC Staat gemacht werden. Die Chinesen haben sich in ihrem Fünf-Jahres-Plan bereits darauf eingestellt. Der sieht eine Produktionssteigerung von 700.000t (2011) auf 5 Mio. t (2015) vor. Massives WPC hält mit 60 % seinen Vorsprung vor dem Hohlkammersystem und die Farbe Braun liegt mit gleichem Abstand vor der grau-silbernen Oberfläche.

Tropenhölzer werden 2013 einen Rückgang von etwa 8 % zu verkraften haben. Auch kesseldruckimprägnierte Terrassendecks hatten weniger Nachfrage. Das dürfte sich voraussichtlich in 2014 und in den folgenden Jahren nicht ändern. WPC und modifizierte Thermohölzer werden an Marktanteil gewinnen, heißt es. Ein Wandel deutet sich in der Kundschaft an. Handwerker-Kunden werden mehr, Häuslebauer und Selbermacher nehmen ab. Das hat mit einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft zu tun.

Auf dem Branchentag Holz beeindruckte die Vielfalt an Montagesystemen für Terrassenböden und Sichtschutzzäunen. Immer wieder lassen sich Hersteller Neues einfallen, um die Montage einfacher zu gestalten und das Holzmaterial auf 'trockene" Füße zu stellen. Parkett im Holzhandel gibt an dieser Stelle einen Überblick über interessante Produkte aus dem Outdoor-Sektor.

Methoden der Terrassen-Montage


Wie eine Terrassendiele aus heimischer Alpenlärche nach zehn Jahren aussieht, zeigt Habisreutinger. Sie wird grau-braun, ist aber immer noch stabil. In der Produktion wird sie bei niedrigen Temperaturen erhitzt, sodass sich ihr eigenes Harz verflüssigt und unter Druck die interne Holzstruktur festigt. Verlegt werden kann sie mit Kunststoffclips auf einer Alukonstruktion.

Holzfliesen mit Fox-Verbindern führt der Hersteller Menz Holz. Die nach dem OHT-Verfahren wetterfest gemachten Elemente haben das Maß 400 x 400 mm und sollten auf einen ebenen Untergrund wie Beton oder Steinfliesen verlegt werden. Auch im Maß 300 x 300 gibt es OHT-Fliesen. Sie sind aus Esche, liegen auf einem Kunststoffgitter und werden zusammengeklickt.

Eiche roh, getrocknet im Maß 145 x 28 mm als Terrassendiele bietet Timberfriends. Die Längen betragen wahlweise 2.500, 2.750, 3.000, 3.250 und 4.000 mm. Das Produkt ist in den beiden gebürs-teten Sortierungen Country und Select erhältlich.

Cobblestone ist ein wirklich einzigartiges Produkt. Es handelt sich um ein Holzpflaster in verschiedenen Formen und Holzarten, das sowohl innen wie außen verlegt werden kann. Haltbar gemacht für den Outdoor-Einsatz wird es von Dauerholz. Die Verlegung erfolgt auf einem integrierten Kunststoff-Unterbau, der fest miteinander verankert wird. Die Zwischenräume lassen sich mit feinkörnigem Sand verfugen.

Bei Megawood, der Marke von Novo Tech, heißt das neue Montagesystem Fix Step. Ob auf dem Kiesbett oder als Dachterrasse, das leichte System hält von der Bodenplatte über den Montageschuh bis zum Konstruktionsbalken 16 Teile parat, um alle Aufbauvarianten einer Terrasse abzubilden.

Das Unternehmen Grad aus dem Elsass setzt für seine Dielen einen prämierten Befestigungsclip ,Juan ein. Der hat eine sogenannte Harpunen-Form, die in eine passende Aussparung der Diele einrastet. Juan ist Teil des Tragebalkens ,Stabila und wird vorgeschraubt geliefert. Bei größeren Höhenunterschieden werden zusätzlich justierbare Stellfüße verwendet.

,Zunftholz nennt Rettenmeier sein Sortiment an Douglasie-Terrassendielen, die fein geriffelt/genutet sowie beidseitig teilgeriffelt oder gewölbt und fein gehobelt sein können. Die Verlegung erfolgt in der Regel auf Lagerbalken. Auch eine Reihe von Holzfliesen gibt es, darunter eine Klick-Holzfliese im Maß 300 x 300 mm auf einem Kunststoffträger.

Der finnische Hersteller UPM Profi schraubt seine Hohlkammer-WPC-Dielen aus UPM Profi mit einem Clip auf eine Unterkonstruktion aus gleichem Material. Zwischen die einzelnen Dielen kommt eine Aluminiumschiene. Stufenkante und Abdeckleiste runden das System ab.

Bei Pinus Holzimport kommt das Holz an die Fassade. Für eine offene Gestaltung gibt es den Polyamid-Montageclip ,Pinufix K. Der wird auf die genutete Pinufix Unterkonstruktion geschraubt, die aus Fichte besteht und als Einzel- oder Doppelprofil verfügbar ist. Eine geschlossene Fassade mit überlappenden Brettern erreicht man mit dem Montageclip ,Pinufix B.

WPC als Hohlkammer oder massiv in den Farben Teak, Bangkirai, Wenge und Ebony grey bietet Terrasystems aus Brilon unter der Bezeichnung ,Biwood. Die Maße betragen 25 x 150 mm mit Längen von 2.000, 4.000 und 5.000 mm. Auch ein Fliesenmaß 300 x 300 mm gibt es, das auf einem zusammensteckbaren Kunststoffgitter verlegt wird.

,Lignodur Terrafina massiv XL nennt sich eine 196 mm breite WPC-Diele, die von Möller aus Meschede-Eversberg vertrieben wird. Sie ist wahlweise mit glatter oder geriffelter Oberfläche erhältlich. Als Unterkonstruktion gibt es ein hohes (35 mm) und ein flaches (17 mm) Profil. Die Gesamtaufbauhöhe beträgt damit entweder 56 oder 38 mm.

Thermokiefer ,Nivodeck als Bodenbelag in Verbindung mit dem Befestigungssystem ,Planoform hat Braun & Würfele nicht nur nach Beirut geliefert, sondern die Montage dort auf 2.400 m in einem neuen Geschäftszentrum sogar begleitet. Und das in einem echten Krisengebiet, knapp 50 km von der syrischen Grenze entfernt.

Kebony ist ein Holz, das mit einer aus Biomasse gewonnenen Flüssigkeit stabiler gemacht wird. In Farbe und Dauerhaftigkeit ähnelt es dann tropischen Hölzern wie Teak. Als nachhaltig erzeugtes Produkt mit PEFC und FSC-Zertifikat eignet es sich bestens für den Terrassenbereich. Der Vertrieb in Deutschland läuft über Gratenau aus Bremen.

Verdeckte Befestigung einer Terrassendiele gelingt mit dem ,Spax-Stick. Nachdem das ,Spax-Tape zur Entkoppelung auf die Balkenlage geklebt wurde, wird der Kunststoff-Stick aufgeschraubt. So geht es von Diele zu Diele. Darüber hinaus hält Schraubenhersteller Spax eine große Bandbreite weiterer Einzelteile für die Terrassenmontage bereit.

Clips aus Metall nutzt Lieferant Felix Clercx für seine ,Felixtimber-Dielen. Etwas anders geformt sind die Clips bei Thermowood Esche, Bamboo Xtreme und dem WPC-Produkt Fiberon. Für die Gesamtkonstruktion gibt es Wurzelflies, Gummiunterlage, PVC-Bodenträger und Unterbalken aus Hartholz, WPC oder Aluminium.

Neue Farben erhalten hat die ,Kernige, eine WPC-Diele von Naturinform. Bernsteinbraun, Kastanienbraun und Graphitgrau nennen sich die Farbtöne und zusammen bilden sie die ,Naturlinie. Der am Ende des Extruders zugegebene Farbverlauf ist zufällig und erzielt eine Art Maserung, die sich nie wiederholt. Seit Oktober 2013 ist der Hersteller zudem PEFC-zertifiziert und kann seine Produkte demgemäß kennzeichnen.

Bambus für die Terrasse und ebenso für die Fassade ist Sache des holländischen Lieferanten Moso International. Mit einem Clipsystem lassen sich die Wandpaneele einfach auf einer Balkenlage befestigen. Laut Moso besitzt die Fassade sogar die Brandschutzklassifizierung für den Objektbereich. Da sie kaum anfällig für Feuchtewechsel sei, bleibe das Fugenbild konstant.

WPC-Profile, Pfosten und Ecken - alles ist ein gemeinsames System beim neuen Sichtschutz-Modulzaun von Brügmann Traumgarten. Die WPC-Hohlkammerprofile sind in den drei Farben Anthrazit, Mandel und Sand lieferbar. Als Deko lässt sich ein Reihe Metall oder Glas in den Zaun integrieren.

Re-Schraub Befestigungssysteme haben nach eigener Aussage alles, was man zum Bau einer Holzterrasse braucht: für den Nässeschutz der Unterkonstruktion selbstklebendes Gummigranulat, verstellbare Auflager, Abstandhalter und einen sogenannten ,Terrassoclip zur unsichtbaren Verlegung mit Spezialschrauben.

Importeur Tetzner & Jentzsch nennt seine WPC und BPC Terrassensysteme nach dem eigenen Doppelnamen Teje-Deck und Teje-Gard. Folglich sind auch die Befestigungsteile mit Teje-Fix für WPC und Teje-Set für BPC ausgezeichnet. In beiden Fällen entsteht eine verdeckte Verlegung.

Als ,Holz aus den Bergen bewirbt die Woodland Internationale Holzagentur ihre thermostrukturierte Gebirgslärche.

Durch Hitze verteilt sich das Harz in den oberen Schichten, härtet aus und lässt eine glatte Oberfläche entstehen. Die 26 mm dicke Diele steht in den Breiten 115 und 145 mm sowie den Längen 4.000 und 5.000 mm zur Verfügung.

Die neuen Farbtöne Walnuss, Ipe und Rosenholz stellte Osmo für seine BPC-Outdoordiele ,Multi-Deck vor und fragte das Publikum nach seiner Meinung. 'Das durchgefärbte Material bleibt formstabil, von Schimmel, Pilzen und Schädlingen verschont und ist beidseitig mit geriffelter oder glatter Oberfläche verwendbar", erläutern die Warendorfer. Die Montage erfolgt über eine fast unsichtbare Clip-Befestigung.

Resysta-Barfußdielen, wie sie beispielsweise von Salamander aus Papenburg oder ter Hürne aus Südlohn geliefert werden, sind mit einem Clip zu befestigen. Die erste Diele wird normal von oben verschraubt. Ein Dübel kann das Loch fast unsichtbar machen. Dann kommt ein Clip in die Nut. Den verschraubt man auf der Konstruktionsleiste. Die folgende Diele wird nun schräg eingesetzt, nach unten gedrückt und angeklopft.

Den ,Geko-Fux als Abstandhalter zwischen Bohlen und Unterkonstruktion empfiehlt Lieferant Carl Götz. Wahlweise kann auch der ,Clipper eingesetzt werden, der drei Funktionen vereint: Abstand zwischen den Dielen, konstruktiver Holzschutz und unsichtbare Befestigung. Zur schwimmenden Verlegung auf weichen Böden hat der Anbieter als Unterbau die Twinson Aluschiene ,Die Große im Programm.

Pircher Oberland aus dem italienischen Südtirol schwört bei Terrassendielen auf Berglärche und Douglasie. Aber auch kesseldruckimprägnierte Kiefer, das afrikanische Hartholz Tali und das PEFC-zertifizierte Lyptus aus Amerika sind im Programm. Als Unterbau stehen die gleichen Holzarten oder Aluprofile zur Verfügung.

Dass der Fachhandel schon zeitig seine Terrassendielen für die kommende Saison bestellen konnte und dabei Geld spart, bewies der Importeur Grooms mit einem Frühbezugsangebot, das bis zum 11. November galt. Dabei waren Dielen aus Bangkirai, Thermo-Esche, sibirische Lärche, WPC und BPC.
aus Parkett im Holzhandel 06/13 (Bodenbeläge)