45. Bundesleistungswettbewerb der Boden- und Parkettleger

Es kann nur zwei geben

Die Deutschen Meister stehen fest: In der Kategorie Bodenlegen setzte sich beim 45. Bundesleistungswettbewerb Mirko Groß durch. Der gebürtige Iserlohner hat im familiären Betrieb Fußbodentechnik Groß gelernt. Den ersten Platz unter den Parkettlegern sicherte sich Stefan Fischhaber von der bayerischen Fachfirma Fußböden Zehetmair aus Miesbach. Gastgeber und Hauptsponsor Thomsit hatte die diesjährigen Landessieger zum finalen handwerklichen Wetteifern ins Henkel-Werk eingeladen. Nach dem Sieg auf nationalem Parkett wird Fischhaber die deutschen Farben nun bei den Parkettleger-Europameisterschaften in Budweis/Tschechien im Mai 2014 vertreten.

Nach kurzem Zögern gab Stefan Fischhaber es zu. Es sei gut für ihn gelaufen, sagte er auf die Frage, ob er mit dem Sieg gerechnet habe. Deshalb lautete seine Antwort auch: "Eigentlich ja!" Diese Aussage zeugt nicht von übersteigertem Selbstbewusstsein. Vielmehr war sie das Ergebnis einer nüchternen Analyse. Hoch konzentriert und akkurat hatte er gearbeitet. "Ich bin sehr ehrgeizig und wollte nach dem Sieg auf Landesebene unbedingt auch auf Bundesebene gewinnen", verdeutlichte der 19-Jährige seinen Siegeswillen.

Diesen Eindruck unterstrichen die abgelieferten Verlegearbeiten. Obwohl sich im Thomsit-Forum bereits die Besten der Besten eines jeden Landes versammelt hatten, war Fischhaber der Sieg bereits nach dem ersten Musterstück eigentlich nur theoretisch zu nehmen. Insgesamt zwei Verlegeaufgaben hatten sich die Teilnehmer stellen müssen - Parkettleger einer 1,0 m2 großen Parkett-Mustervorgabe in klassischem Stabparkett, Bodenleger einer anspruchsvollen, 1,3 m2 großen Intarsienarbeit aus homogenen PVC-Belägen. Vier Stunden blieben den Finalisten zur Umsetzung.

"Das ist realistisch", ordnete Gerd Zellhuber, einer von insgesamt sechs Juroren, die Aufgabenstellung ein. "Aber auch gestandene Meister dürften nicht trödeln, um in der vorgegebenen Zeit fertig zu werden." Im zweiten Durchgang standen die Bodenleger vor der Aufgabe, Zweischicht-Fertigparkett im diagonalen Verband zu verlegen, während die Parkettleger ihre handwerkliche Kompetenz im Umgang mit elastischen Belägen beweisen mussten.

3.000 EUR für Meisterausbildung

Insgesamt acht Teilnehmer waren nach Düsseldorf angereist. "Wir hatten mit mehr Teilnehmern gerechnet, kurzfristig aber noch einige Absagen erhalten", so Bundeslehrlingswart Heinz Brehm. Dabei winken jedem teilnehmenden Finalisten neben der Reputation im Lebenslauf rund 3.000 EUR. Diese Summe können Parkettleger-Gesellen und Bodenleger-Facharbeiter bei der betrieblich ansässigen Handwerkskammer im Zuge der Begabtenförderung zur Weiterbildung (beispielsweise Meistertitel) beantragen.

Von dieser Chance will Fischhaber, der neue Deutsche Sieger im Parkettleger-Handwerk, in nächster Zeit Gebrauch machen. Den Weg in die Selbständigkeit plant er dagegen nicht. "Beläge verlegen macht mir Spaß", sagt der Irschenberger. "Die ganze Buchhaltung und auch die Verantwortung, die man mit einem Betrieb übernehmen würde, wären mir allerdings zu stressig."

Wege in die Zukunft

Am Scheideweg dagegen steht der Deutsche Sieger unter den Bodenlegern, Mirko Groß (28). "Ich könnte irgendwann vermutlich den Betrieb meiner Schwiegereltern übernehmen. Andererseits liegt mir ein Angebot als Bauleiter eines Unternehmens vor. Noch weiß ich nicht genau, wo mich die Zukunft hinführt." Klarer sieht das schon Parkettleger Benedikt Knapp (Knapp GmbH) aus Birkenau in Hessen. "Ich habe das Abitur gemacht und tendiere aktuell zum Studium der Holzwirtschaft oder Holztechnik. Der Branche bleibe ich jedenfalls treu."
aus FussbodenTechnik 01/14 (Handwerk)