Heimtex-Star 2014
Vorbildlich!
Nennen wir es ab jetzt eine Tradition: Am ersten Tag der Heimtextil verleiht die Redaktion von BTH Heimtex an die besten Raumausstatter und Fachhändler der Branche den Heimtex-Star. In diesem Jahr geschah das schon zum vierten Mal. 2014 ging der Preis an 12 engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer.Auf der Heimtextil kommen sie alle zusammen: Die ausstellende Industrie trifft mit ihren Neuheiten auf Raumausstatter und Fachhändler sowie die Vertreter von Verbänden und Kooperationen, allesamt auf der Suche nach Produkten und Inspirationen für die kommende Saison. Für die Redaktion von BTH Heimtex gibt es keinen besseren Platz, um den Heimtex-Star zu verleihen. Hierher gehört der Preis, mit dem vorbildliche Unternehmerinnen und Unternehmer aus Handel und Handwerk für ihre guten Ideen beziehungsweise professionelle Arbeit ausgezeichnet werden.
So wie die Schwestern Bärbel Mager und Sonja Teufel. Mit ihrem Raumausstatterbetrieb arbeiten die beiden als einer von 13 Partnern innerhalb der Initiative "Raumvision" intensiv und erfolgreich mit anderen Handwerkern zusammen. Gemeinsam inszenieren sie ihre Kompetenz in der Jugendstilvilla Moker im schwäbischen Zimmern ob Rottweil. Das ist im Umkreis von 100 km einmalig, verschafft allen Partnern ein Alleinstellungsmerkmal und zusätzliche Kundschaft. So soll "Vorbildliche gewerkeübergreifende Zusammenarbeit" aussehen.
Bei Wörner Raumausstattung in Pfullingen sind es nicht Geschwister, sondern die Eltern und ihre beiden Söhne, die den Betrieb führen. Der "vorbildliche Generationswechsel" vollzieht sich behutsam. Die Junioren Christoph und Stephan Wörner sind schon seit Jahren als geschäftsführende Mitgesellschafter im Betrieb und haben sich die Aufgabenbereiche mit den Senioren klar aufgeteilt. Bis sich Susanne und Helmut Wörner endgültig zurückziehen, wird die Firma noch modernisiert.
Nicht nur modernisiert, sondern grundlegend umgebaut wurde bei T.Ko. Kohlhepp in Kützberg. Auf die Idee, aus einer alten Druckerei und einer Bankfiliale einen Raumausstatterbetrieb mit 500 m
2 Ausstellungsfläche zu machen, muss man erst einmal kommen. Theo Kohlhepp hat seinen Plan auch gleich in die Tat umgesetzt und mit der eigenen Mannschaft ein außergewöhnliches Geschäft entstehen lassen. In zwei Stockwerken plus Zwischengeschossen finden jetzt nicht nur Ausstellung, Büro und Lager Platz. Nach dem "gelungenen Umbau" sind komplett eingerichtete Räume entstanden, in denen unter anderem Bettsysteme verkauft werden.
Aus terminlichen Gründen bei der Preisverleihung verhindert war Marcel Schäfer, Preisträger für die "gelungene Übernahme eines Fachgeschäftes". Als die damalige Pächterin im Jahr 2005 ankündigte, sich aus Wohltmanns Inneneinrichtung zurückziehen zu wollen, kam ihr Mitarbeiter Schäfer ins Grübeln. Seine Zukunft als Raumausstattermeister in Cuxhaven war ungewiss. Kurz entschlossen übernahm er das alteingesessene Geschäft zusammen mit einem Kollegen. Fünf Jahre später trennten sich die beiden und Schäfer ist seither alleiniger Inhaber des Fachhandelsunternehmens mit Schwerpunkt Polsterei.
So ähnlich verlief es auch bei Thomas Fenske. Als sein Chef seinen Betrieb in Meckelfeld vor den Toren Hamburgs aus Altersgründen aufgeben wollte, kam eigentlich nur er als langjähriger Mitarbeiter in leitender Position als Nachfolger in Frage. Der 48-jährige Raumausstatter-Meister mit Führungsqualitäten kennt seit fast 20 Jahren Lieferanten, Kunden und Betriebsablauf. Darauf aufbauend wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm nach intensiver Vorbereitungszeit ein etabliertes, vom Kunden geschätztes Unternehmen. Ein Jahr danach gewinnt er den Heimtex-Star 2014 in der Kategorie "Gelungene Übernahme Fachmarkt".
"Besonderen unternehmerischen Mut" bewies auch Kay-Christian Glander. Eine gute Strategie, der feste Glaube an die eigenen Fähigkeiten und der Mut zur (Markt-)Lücke waren die Zutaten, mit denen der 29-Jährige seinen Wohnstore Lüneburg innerhalb eines Jahres etabliert hat. Und das trotz enormer Konkurrenz durch Maler, Fachmärkte, Baumärkte, Discounter und Holzhändler.
Den Raumausstatterbetrieb "Reichelt - Die Einrichter" aus Ruppendorf bei Dresden gibt es hingegen schon seit 1837. Heute sehen die Geschäftsführenden Gesellschafter Manuel Reichelt, Jörg Reichelt und René Ebert die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der 30 Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg. Dabei lernen die Angestellten in den Seminaren weit mehr als Produktverarbeitung, Verkauf und Verwaltung. Sie erfahren viel über die eigenen Stärken, das Lösen von kleinen und größeren Konflikten im beruflichen Alltag, auch schon mal etwas über gesunde Ernährung und werden vom Chef sogar zum Wochenendtrip samt Bootsfahrt und Barbecue eingeladen. Eine solch "vorbildliche Mitarbeiterqualifzierung" ist leider immer noch nicht alltäglich.
Außergewöhnlich auch das "vorbildliche Kundenenvent", mit dem Sandra und Thomas Jacob gezielt die Kundinnen von Jacob-Malerwerkstätte-Raumgestaltung in Pfullendorf ansprechen: Stimmung und gute Laune herrscht bei denen während der Ladies Night. An dem Abend plaudern Stammkundinnen und ihre Freundinnen ungezwungen oder probieren sich in kreativer Raumgestaltung. Höhepunkt war zuletzt eine Modenschau. Glööckler ließ grüßen auf Kleidern, drapiert mit Tapeten der aktuellen Kollektion.
Bei der Firma Leibbrand in Schorndorf erfolgt die Vorstellung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie der Dialog mit dem Kunden über das viermal jährlich erscheinende "Saisonheft". Die beiden Brüder Frank und Tobias Krämer verknüpfen bei ihrem "innovativen Marketing" geschickt das Printformat mit Angeboten auf der Webseite und haben auch Elemente eingebaut, mit denen sie direkt messen können, wie erfolgreich jede ihrer Aktionen ist.
Das sind neue Wege und die geht auch Peter Völkel aus Kandel. Denn egal ob verändertes Kaufverhalten, wechselnde Einrichtungstrends, neue Konkurrenz in der Nachbarschaft - es gibt viele Gründe, warum der Betreiber eines Fachmarktes sein Konzept überdenken muss. Seit Völkel Mitte der 1990er Jahre den Betrieb von seinem Vater übernommen hat, setzt der rührige Geschäftsmann immer wieder neue Schwerpunkte. So hat er sich im Rahmen einer "erfolgreichen Neupositionierung" im Laufe der Zeit vom Raumausstatter und Malerbetrieb zum Raumausstatter mit umfangreicher Bettenfachabteilung entwickelt.
Derzeit wird in der Industrie, im Groß- und Fachhandel viel über die Zukunft des Teppichbodens diskutiert und die Werbetrommel gerührt. Der Verbraucher soll wieder Lust auf den textilen Belag bekommen. Doch dafür muss er ihn auch sehen können. So wie im Teppichhaus Nordfriesland. Hier in Husum haben Susanne und Ingo Bornhof seit 2009 rund 400.000 EUR in die schrittweise Modernisierung ihres Betriebes investiert. Zuletzt wurde die Bodenbelagsabteilung aufwendig umgebaut. In den Mittelpunkt rückte das Unternehmer-Paar dabei den Teppichboden - und mit der "besten Teppichboden-Präsentation im Fachmarkt" fährt man erste Erfolge ein: Der Verkauf hat sprunghaft zugelegt.
Die "beste Teppichboden-Präsentation im Fachhandel" findet man 2014 bei Böhmler im Tal. Das Unternehmen ist in München als erste Adresse für gehobenes Wohnen bekannt und zeigt sich mit den zwei Sparten Einrichtung und Fußboden als Einrichtungsberater für das gesamte Wohnambiente. Der Teppichboden-Showroom für Verbraucher und Architekten ist optisch ein Blickfang und bietet konzeptionell beste Voraussetzungen für eine fundierte Beratung. Hier kauft der Kunde mit sicherem Gefühl, lebt doch auch Geschäftsführer Thomas Böhmler daheim auf Teppichboden.
Portraits der Sieger beim Heimtex-Star 2014 finden Sie ab sofort online auf
http://www.raumausstattung.de/wohnen/fachhaendler.php?db=heimtexfachhaendler.
aus
BTH Heimtex 02/14
(Handel)