Marketing Monitor
Handel wirbt weiter traditionell
Köln. Klassische Handelswerbung nimmt nach wie vor den Löwenanteil der Werbebudgets ein, auch wenn sich die Schere zu so genannten additiven Marketingmaßnahmen langsam schließt. Denn der interaktive Dialog mit den Kunden wird in Zukunft deutlich intensiver.
Dies sind zentrale Ergebnisse des Marketing Monitors 2013 des EHI Retail Institute. "Auch in Zukunft wird Printwerbung eine wichtige Rolle spielen, aber alleine im Onlinemarketing wird in den nächsten zwei Jahren mit einer Anteilssteigerung von bis zu 60 Prozent gerechnet", erklärt die Marketing-Expertin des EHI, Marlene Lohmann.
Nach wie vor werden die meisten Werbegelder im Handel für Klassiker ausgegeben. Die Printmedien mit Prospekten/Magazinen (50,9 Prozent) und Anzeigen (8,8 Prozent) dominieren hier mit zusammen knapp 60 Prozent die Werbeaufwendungen. Additive Handelswerbung wie Instore-Marketing (9,7 Prozent), Direktmarketing (8,5 Prozent), Onlinemarketing (7,8 Prozent), TV-Werbung (5,4 Prozent) oder Radio-Werbung (3,3 Prozent) teilt sich die restlichen 40 Prozent des Budgets.
Aber die Schere schließt sich - laut Prognose für 2016 werden sich die klassische printbasierte (Prospekte, Kataloge, Magazine und Anzeigen) und die additive Handelswerbung (TV, Funk, Online, Direktmarketing, Instore und Plakat) künftig das Werbebudget gleichmäßig teilen. Allein für Onlinemarketing wird bis 2016 mit einer Steigerung von über 60 Prozent gerechnet. Aber auch dem Direktmarketing (plus 30,5 Prozent) und der guten alten Radiowerbung (plus 24,2 Prozent) werden beachtliche Wachstumsraten bis 2016 vorausgesagt.
Wie sieht es in zehn Jahren aus? Die Mehrzahl der Befragten (65 Prozent) erwartet, dass die Digitalisierung ihre Marketingstrategien zukünftig erleichtern wird. Noch mehr Marketingexperten (78 Prozent) gehen nicht zuletzt deshalb von einem in Zukunft noch intensiveren interaktiven Dialog mit ihren Kunden aus. Die Annahme, dass Marketingbotschaften in zehn Jahren hauptsächlich über mobile Endgeräte abgerufen werden, unterstützen allerdings nur 39 Prozent der Befragten. Mit 13 Prozent gehen noch weniger davon aus, dass soziale Medien die Marketingstrategien dominieren werden. Ebenfalls eher zurückhaltend (22 Prozent) ist die Erwartung, dass die Kunden in zehn Jahren Werbung selbstständig aus der Cloud abrufen werden.
Immerhin 43 Prozent der befragten Marketingentscheider erwarten, dass in zehn Jahren die Budgets signifikant gestiegen sein werden. Auch dann wird nach Ansicht der meisten Studienteilnehmer (70 Prozent) noch ein maßgeblicher Teil der Ausgaben für Printwerbung verwendet werden.
aus
Haustex 02/14
(Handel)