Rosenhof Seniorenwohnanlagen: Interview mit Geschäftsführer Johannes Ullram

"Die Renovierungszyklen liegen zwischen zwei und vier Jahren"


Seit mehr als 40 Jahren gibt es Rosenhof Seniorenwohnanlagen in Deutschland, derzeit insgesamt elf Häuser.

BTH Heimtex-Redakteurin Birgit Genz sprach mit dem Geschäftsführer Johannes Ullram über die Auswahlkriterien und Veränderungen bei der Inneneinrichtung und die Zyklen zwischen den Renovierungen.

BTH Heimtex: Herr Ullram, wie sieht das Konzept von Rosenhof aus?

Johannes Ullram: Wir bieten eine umfassende Leistung vom Appartement bis zur Versorgung auf der Pflegestation. Unsere Stärke ist dabei das Wohnliche - auch im Pflegebereich. Dazu müssen wir unsere Häuser so gestalten, wie sich die Bewohner daheim einrichten würden. Also Teppiche am Boden, Bilder an den Wänden, Blumenschmuck, Gardinen, Dekorationen, die jahreszeitlich abgestimmt sind. Und letztendlich auch das Ambiente um das Haus herum.

BTH Heimtex: Wie gewichten Sie bei der Auswahl der Einrichtung zwischen Optik, Funktion und Preis?

Ullram: Die Optik steht im Vordergrund. Die Funktion ist eine Grundvoraussetzung, gerade mit Blick auf die Brandschutzklasse. In letzter Konsequenz ist auch der Preis wichtig, genauer gesagt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Gute Qualität ist wichtig.

BTH Heimtex: Haben sich die Anforderungen an die Ausstattung in letzter Zeit verändert?

Ullram: Was die Bodenbeläge in den Appartements angeht, hat sich viel verändert. Das liegt auch am Anspruch der Zielgruppe. Früher haben wir grundsätzlich nur Teppichboden angeboten, heute sind auch Designbeläge in Holzoptik möglich. Die sind angenehm fußwarm, leicht zu reinigen und sehen aus wie Parkett.

Bei den Stoffen legen wir viel Wert auf Wohnlichkeit, dass die Gardinen ordentlich gesteckt sind. Wir haben extra eine Dekorateurin, die sich darum kümmert, dass auch der Faltenwurf stimmt.

BTH Heimtex: Welche funktionalen Aspekte spielen in einem Altenheim die größte Rolle?

Ullram: In den Fluren verwenden wir seit vielen Jahren aus funktionalen Gründen Nadelfilz. Er ist einerseits wohnlich, andererseits praktisch wie ein glatter Bodenbelag. Hochflorige Teppiche können wir wegen des Rollwiderstands von Rollatoren und Rollstühlen nicht verwenden. Außerdem können leicht Stolperfallen entstehen.

Unsere textilen Böden sind den Brandschutzklassen entsprechend ausgerüstet. Aber ansonsten entsprechen sie normaler Gewerbeware.

BTH Heimtex: Benutzen Sie spezielle Air-Produkte, um die Raumluft zu verbessern?

Ullram: Davon habe ich ehrlich gesagt noch nichts gehört. Teppichböden oder Gardinen werden ausgetauscht, wenn sich dort die Gerüche zu stark festgesetzt haben.

BTH Heimtex: Wie sind denn die Renovierungszyklen in Ihren Häusern?

Ullram: Die Appartements werden renoviert, wenn gewechselt wird. Oder die Bewohner renovieren eigenständig, wenn sie länger hier wohnen. Im Pflegebereich wird nach Bedarf alle zwei bis vier Jahre renoviert. Das bedeutet den Austausch von Bodenbelägen, das Streichen der Wände etc.

Im Pflegebereich haben wir uns übrigens in den Fluren und im Restaurant ganz bewusst für Teppichboden entschieden, weil es wohnlicher ist und die Akustik verbessert. In den Pflegezimmern liegen Böden, die man wischen kann, die praktischere und hygienischere Variante.

BTH Heimtex: Wer führt die Renovierungen durch?

Ullram: Über die Notwendigkeit von Renovierungen entscheidet jedes Haus selbstständig. Hier werden auch die verschiedenen Gewerke koordiniert. Umfangreichere Arbeiten laufen über die Zentrale.
aus BTH Heimtex 05/14 (Handwerk)