Konjunktur
Europa kommt aus der Rezession
Köln. In fast allen Ländern Europas verbessern sich die Konjunktur- und Einkommenserwartung der Verbraucher; sie liegen zum Ende des Jahres 2013 höher als ein Jahr zuvor. Auch bei der Anschaffungsneigung ist ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Das sind die Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa in 14 europäischen Staaten.
Kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parlament blickt die EU-Kommission optimistisch in die Zukunft: Europa soll in diesem Jahr wieder solide wachsen. Für 2014 erwartet sie ein Wachstum von 1,4 Prozent, im Jahr 2015 sogar von 1,9 Prozent. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten sind allerdings noch gravierend.
So können die Länder des Baltikums, Estland, Lettland und Litauen, mit Wachstumsraten von drei bis vier Prozent rechnen. Den meisten EU-Krisenstaaten aber wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland sagen die Brüsseler Experten erst diesem Jahr wieder eine leicht steigende Wirtschaftskraft voraus. Zypern und Slowenien müssen wohl sogar noch ein Jahr länger warten, bis ihre Wirtschaft wieder Wachstumsraten vorweisen kann.
Für Deutschland sagt die Bundesbank rosige Zeiten voraus: Es gebe mehr Wachstum, steigende Beschäftigung, höhere Löhne für viele Arbeitnehmer und Überschüsse im Staatshaushalt. Deshalb hob die Bundesbank ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2014 von 1,5 auf 1,7 Prozent an. Für 2015 rechnet sie sogar mit einem Plus von 2,0 Prozent.
Europas mit Abstand größte Volkswirtschaft würde damit viermal so stark wachsen wie im vergangenen Jahr mit 0,5 Prozent. Die Gründe für diese gute Entwicklung liegen auf der Hand: Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Beschäftigung steigt weiter, der Lohnanstieg normalisiert sich. Außerdem sind Zinsen und Inflation niedrig. Das stützt den privaten Verbrauch.
Der positive Trend in Europa lässt sich deutlich auch an der Entwicklung der einzelnen Indikatoren im vergangenen Jahr ablesen. So lag der Durchschnittswert der Konjunkturerwartung für die Europäische Union im Dezember 2012 bei -42 Punkten. Im Dezember 2013 stieg er auf +14 Punkte. Die Einkommenserwartung zeigt eine ähnlich positive Entwicklung, die Entwicklung der Anschaffungsneigung hingegen gestaltete sich nicht ganz so rasant.
aus
Haustex 03/14
(Handel)