Dr. Klaus Kersting, BG Bau und Dr. Norbert Arnold, Uzin Utz

Werkzeuge und Methoden zum Ausbringen von Verlegewerkstoffen – Wirtschaftlichkeit und Arbeitsschutz


Dr. Norbert Arnold (Uzin Utz) und Dr. Klaus Kersting (BG Bau) gaben einen Überblick über Werkzeuge und Methoden zum Ausbringen von Verlegewerkstoffen.

Grundierungen, Spachtelmassen und Klebstoffe werden in der Regel im Standardverfahren verarbeitet, Alternativverfahren werden wenig eingesetzt. Bei Grundierungen besteht das Standardverfahren aus dem Walzenauftrag aus dem Kunststoffeimer. Alternativen wäre die Sprühapplikation aus der Gartenspritze (1K-Dispersion) oder die Applikation mit der Zahnspachtel (2K-EP-Harze). Aus Sicht des Arbeitsschutzes ist die Sprühapplikation dem knienden Auftrag vorzuziehen.

Die Applikation von EP mit der Zahnspachhtel hat den Vorteil einer gleichmäßigeren Schichtdicke und vermeidet einen Arbeitsgang. Hinzu kommt die Zeiterparnis und ein Werkzeug, das gereinigt werden kann. Nachteil ist der tendenziell höhere Verbrauch und das Verfahren ist auf Aufbauten mit einem Haftvermittler beschränkt. Der Arbeitsschützer Dr. Kersting ist überzeugt: Der Einsatz von Epoxidharzen ist im Bereich Verlegewerkstoffe bzw. Parkett häufig nicht erforderlich. Mit Polyurethanen, Silanen und Dispersionen stehen Produkte zur Verfügung, die bis ca. 4 % Feuchte ausreichend gegen die Feuchtigkeit absperren. Von diesen Produkten geht eine deutlich geringere Gesundheitsgefahr aus. Bei der Verarbeitung von Spachtelmasse besteht das Standardverfahren im Anmischen im Eimer und Spachteln mit der Glättkelle. Alternativen dazu sind der Rakelauftrag oder das Pumpen mit der Spachtelmassenpumpe oder aus dem Silo-Lkw. Beim Rakelauftrag sind die Vorteile in einer definierten Mindestdicke und keinen Kellenschlägen sowie der Zeitersparnis zu sehen. Nachteilig ist die zusätzliche Randbearbeitung und der höhere Materialverbrauch im Vergleich zur Kratzspachtelung.

Beim Pumpen von Spachtelmasse besteht der Vorteil in den konstanten Materialeigenschaften, allerdings ist dafür zusätzliche Maschinentechnik notwendig, die aufwändig in der Vor- und Nachbereitung ist. Das Auftragen von Kleber erfolgt standardmäßig mit dem Zahnspachtel. Alternativen dazu sind der Klebstoff-Applikator, Trockenkleben, Sprühauftrag und der Walzenauftrag. Ein Klebstoff-Applikator ermöglicht stehendes Arbeiten und verringert den Abfall. In Kauf nehmen muss man eine aufwändigere Rand- und Eckenbearbeitung und die Verarbeitung ist auf 1K-Reaktionsharzklebstoffe beschränkt.
aus FussbodenTechnik 03/14 (Handwerk)