Haustex persönlich

Ole Ginap


Ole Ginap wurde 1976 als dritter Sohn einer Lübecker Kaufmannsfamilie geboren. Wie seine beiden Brüder vor ihm, absolvierte er eine klassische Einzelhandelslehre, im Bettenfachgeschäft Theodor Rumöller in Hamburg. Anschließend wechselte er für drei Jahre nach Kiel als Filialleiter bei Betten Schmitz. Danach ging er für ein Studium zum Textilbetriebswirt nach Nagold. Er blieb nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums in der Region und sammelte für drei Jahre Konzernerfahrung bei Breuninger in Stuttgart. 2005 zog er mit meiner zukünftigen Frau zurück in den Norden nach Lübeck. 2006 übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder Leif den elterlichen Betrieb Betten Struve.

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ich auf mein persönliches Handeln rückblickend sagen kann "Ja, ich würde es wieder so entscheiden bzw. machen". Das Schöne am Erfolg ist, dass sich oft unmittelbar nach dem Erfolg Zufriedenheit hinzugesellt, sofern man sich seines Erfolges bewusst wird.

Wenn Sie einen Traumberuf außer dem eigenen hätten, welcher wäre das?
Meine Alternativen hätten mit Sicherheit mehr frische Luft. Gut vorstellen könnte ich mir den Bereich rund um die Seefahrt, leider ist dieser Berufszweig nicht sonderlich familienfreundlich. Genauso spannend könnte ich mir den Bereich der Forstwirtschaft vorstellen - ich habe mich aber bisher noch nicht intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt.

Mit wem würden Sie gerne einmal ein Feierabendbier trinken?
Es ist zwar nicht mehr möglich, aber Personen wie Steve Jobs finde ich interessant. Querdenker, die extrem konsequent ihre Wünsche und Träume im Blick haben und diese dann auch im Leben umsetzen.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ein Motto habe ich nicht, aber ich versuche im Leben das zu machen, was mich glücklich macht. Sich Ziele zu stecken, um diese dann zu erreichen, halte ich für ganz wichtig. Ebenso auch mal zurückzublicken. Und wenn ich dann alt und vielleicht auch ein bisschen weiser bin, kann ich mich hoffentlich über mein Leben freuen und dann mit einer inneren Ruhe die Lebenswege meiner Enkelkinder genießen und vielleicht auch, wenn nötig, für ein bisschen Klarheit sorgen.

Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?
Ich würde mit meiner Frau gerne nach Kanada und Alaska reisen. Dort einen kleinen Wohnwagen mieten und nach Herzenslust quer durch diese Länder fahren. Was die Natur wie auch die Kultur dort betrifft, bieten beide Länder sehr viel.

Welche Fehler können Sie am ehesten entschuldigen?
Ungeduld. Mit Kindern erlebt man täglich, was es bedeutet, wenn der täglich eingespielte Tagesablauf schnell aus den Fügen gerät und Kinder der Hektik der Eltern mit wenig Verständnis begegnen. So wird einem täglich bewusst, in welch einem zeitlichen Räderwerk wir uns befinden und wie schön und wichtig es ist, sich auch mal füreinander Zeit zu nehmen.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Wir haben uns vor drei Jahren unsere eigenen vier Wände zugelegt, samt eines dazugehörigen "Gartens". Wobei der sogenannte Garten bis vor kurzem noch in einer sehr ursprünglichen Form existierte und wir jetzt dabei sind, ihn nach gutem Brauch des Spießertums formvollendet anzulegen. Und zum Thema Glück: Wir freuen uns wie Bolle, wenn neben dem Unkraut auch die anderen Pflanzen anfangen zu blühen.

Wo liegt Ihr bevorzugtes Urlaubsziel?
Skandinavien rauf wie runter. Und als absoluten Leckerbissen des Nordens sehe ich Norwegen mit seinen unglaublich vielen Eindrücken in der Natur. Alle diese Länder haben eines gemeinsam, sie riechen nach Kiefernwäldern und ich verbinde Urlaub mit diesem Geruch. Geprägt wurde ich wohl durch die vielen Finnland-Urlaube in meiner Kindheit.

Wie können Sie am besten entspannen?
Wenn meine Kinder mich lassen, beim Schlafen. Ich liebe es, mich am Sonntagmorgen noch einmal auf die andere Seite zu drehen, um dann noch ein kleines bisschen länger im Bett liegen zu bleiben. Und danach, vor dem Aufstehen, noch ein bisschen im Buch zu lesen. So zumindest der Wunsch. Realistischerweise muss Papa aber oft am Sonntag zum Spielen mit den Kinder herhalten, was, abgesehen von der frühen Uhrzeit, aber auch ein einfach toller Tagesbeginn ist.

Was lesen Sie am liebsten?
Wenn ich die Zeit finde, sind Krimis gerne genommen. Da ich den Norden sehr mag, dürfen Bücher auch gerne einen skandinavischen Bezug haben. Zurzeit sind Bücher von Jussi Adler Olsen meine Favoriten. Leider sind gute Krimis immer mit vielen Seiten verbunden, und abends fällt es schon mal schwer, länger als 20 Minuten die Augen offen zu halten bzw. dem Inhalt zu folgen.

Welches Thema bewegt Sie zurzeit besonders?
In den letzten Jahren ist mir recht stark bewusst geworden, auf welch dünnem Eis doch unsere ganze Finanzwelt aufgebaut ist und wie in unserer Welt "fiktives" Geld über vieles entscheidet, obwohl dessen Wert nicht immer greifbar ist und dennoch unser Leben bestimmt.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass ich mein Leben weiterhin ohne ernsthafte Sorgen leben kann und ich meinen Kindern eine solide Basis fürs zukünftige Leben mitgebe.
aus Haustex 06/14 (Handel)