"Junge Meister", die neue Serie im ParkettMagazin
Der erfolgreiche Weg zum Meisterbrief
ParkettMagazin stellt in den nächsten Ausgaben mit der Reihe "Junge Meister" junge Parkettleger/innen vor, die für ihre Qualifizierung zum Meister viel Zeit und Geld investierten. Ob Betriebsnachfolge, Selbstständigkeit, Quereinstieg oder Angestelltenverhältnis - die Motivation zur Weiterbildung ist unterschiedlich, doch alle gemeinsam sichern mit ihrer Leis-tung und ihrem Wissen die Qualität im Handwerk.
Der Meister im Handwerk lohnt sich jetzt noch mehr. Mit Beschluss der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist ab 1. Mai 2013 die duale Ausbildung im Handwerk mit Meistertitel im deutschen Bildungssystem einer akademischen Ausbildung mit Bachelor-Abschluss gleichgestellt.
Die Änderung der Zuordnung von Ausbildungsgraden im deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) bewirkte ein Anheben des Meisters im Handwerk auf Niveau 6. Darin eingruppiert sind nun Bachelor, geprüfte Meister, Fachkaufleute, Fachwirte, staatlich geprüfte Absolventen von Fachschulen wie zum Beispiel Techniker und geprüfte operative IT-Professionals wie IT-Entwickler. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka formuliert dies als "Bildungspolitischen Meilenstein". Sie überreichte im Februar 2014 bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Dortmund die ersten Meisterbriefe, die den Hinweis auf den deutschen Qualifikationsrahmen enthalten.
Die Gleichstellung der akademischen und handwerklichen Ausbildung ist ein wichtiges Signal, um qualifizierte Bewerber/-innen, auch mit höherem Schulabschluss, für die Ausbildung in Handwerksberufen zu begeistern. Diese Imageverbesserung tut gut. Nachdem in vielen Berufen, wie auch im Parkettleger-Handwerk, der Meisterzwang zur Betriebsführung und damit zur Ausbildung von Nachwuchskräften entfiel, erfährt der Meisterbetrieb mit diesem Schritt wieder eine gesellschaftliche Anerkennung.
Meisterbrief beinhaltet allgemeine HochschulreifeDer Meisterbrief im Handwerk beinhaltet bereits seit Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 6. März 2009 die allgemeine Hochschulreife. Mit einer Neuregelung des Hochschulzugangs ist seither ein Meister auch ohne Abitur zum Studium an allen Hochschulen qualifiziert. Die regionale Umsetzung des Hochschulzugangs ist Ländersache. Damit ist der Weg vom Parkettleger/in zum Professor frei. Die Qualifikationsvoraussetzungen sind gegeben, wie der Sachbearbeiter für den Bereich Universität im Bayerischen Kultusministerium auf Anfrage bestätigt. Zu beachten seien bei der Studienwahl jedoch die Zulassungsbeschränkung der Studiengänge, wie zum Beispiel der Nummerus Clausus (NC). "Unabhängig von der Note der Meisterprüfung und ohne gesonderte Eignungsprüfung ist an allen Hochschulen des Landes ein Studium in einem Fach möglich, das der Ausbildung entspricht", meldet die Handwerkskammer Münster auf ihrer Internetseite. Parkettlegermeister/innen können dann beispielsweise im Studienfach Holztechnik zusätzlich den Bachelortitel erwerben.
Ablauf der AusbildungDie Ausbildung in den Meisterschulen wird grundsätzlich in Lehrgangsmodulen angeboten, manche in Vollzeit andere als Teilzeitunterricht. Nicht alle Bildungseinrichtungen bieten das komplette Programm. Die Module gliedern sich - wie auch die spätere Meisterprüfung - in vier Teile:
-Teil I: Fachpraxis (fachlicher Teil)
-Teil II: Fachtheorie (fachlicher Teil)
-Teil III: Wirtschaft & Recht (allgemeinkundlicher Teil)
-Teil IV: Berufs- und Arbeitspädagogik (allgemeinkundlicher Teil)
Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR)
Der DQR wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz festgelegt. Er ist ein Instrument zur Einordnung der Qualifikationen des deutschen Bildungssystems. Zum einen soll er die Orientierung im deutschen Bildungssystem erleichtern und zum anderen zur Vergleichbarkeit deutscher Qualifikationen in Europa beitragen.
Ausbildungsstätten für Meisterkurse im Parkettlegerhandwerk
(Siehe FussbodenFuxx Ausgabe 4/2014)
Eine Ausbildung zum Meister ist grundsätzlich bei folgenden Innungen bzw. Handwerkskammern möglich: Innung Mittel- u. Oberfranken (BTZ Bamberg), Innung Köln-Bonn-Aachen, HWK Gießen, Innung Nordost (BTZ Halle), HWK Ulm (GBS Ehingen), Lüneburg-Stade (ruht zur Zeit).
aus
Parkett Magazin 05/14
(Handwerk)