Einzelhandel

Innenstädte boomen


Köln. Totgesagte leben länger: Die deutschen Innenstädte erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Wie das EHI Retail Institute ermittelte, hat die grüne Wiese deutlich an Anziehungskraft verloren. Rund 80 Prozent des Einzelhandels finden demnach inzwischen in den Innenstädten statt. Selbst Lebensmitteldiscounter und Möbelmärkte entdecken die City. So eröffnete Aldi jüngst eine Filiale an der luxuriösen Königsallee in Düsseldorf und Ikea im Hamburger Zentrum in Altona.

Die Beliebtheit der Innenstädte zeigt sich auch in der Entwicklung der Shopping-Center: "Der Handel folgt den Menschen und diese haben die Innenstadt neu entdeckt. Diese Re-Urbanisierung treibt die Entwicklung neuer Ladenkonzepte voran", erklärt Marco Atzberger, Experte für Handelsimmobilien und Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI. "Das fängt bei der Immobilie und beim Storedesign an und reicht bis zu neuen Produkt- und Dienstleistungsangeboten."

76 Prozent aller in den letzten drei Jahren in Deutschland eröffneten Center befinden sich in den Innenstädten. In den beginnenden 90er Jahren haben nur 24,5 Prozent der Center-Betreiber den Schritt in die Innenstadt gewagt. In der zweiten Hälfte der Dekade waren es bereits 44,8 Prozent. Die Konzentrierung des Einzelhandels auf die Innenstädte geht einher mit der Entwicklung der Verkaufsflächen. Nach langen Jahren des Wachstums sind die Verkaufsflächen in 2012 mit rund 122 Mio. Quadratmetern auf dem Vorjahresstand geblieben.
aus Haustex 09/14 (Handel)