Treppensanierung: Eindrucksvolle Treppen
Aufbautipps für mehr Trittsicherheit
Parkett, Kork, Linoleum, Laminat oder Designbeläge - so vielfältig wie Treppenbeläge sein können, sind auch die Renovierungs-möglichkeiten. Die Industrie bietet von geeigneten Werkzeugen bis Profilen alles, was für die Sanierung nötig ist. Am meisten strapaziert ist üblicherweise die vordere Treppenkante. Dieser Herausforderung tritt man mit Treppenkanten-profilen entgegen. Sie können Kanten sichtbar hervorheben oder beschädigte Stufen in neuem Glanz erscheinen lassen. Treppenkantenprofile sind Alleskönner: Sie wirken dekorativ, rutschhemmend und stabilisierend. Beim Aufbau gilt es jedoch, einige wichtige Punkte zu beachten. Die perfekte Verarbeitung wird mit Unterstützung von Norbert Lauhöfer, Leiter der Anwendungstechnik beim Profilhersteller Prinz aus Goch, vorgestellt.
Stufen sanieren
Speziell im Sanierungsfall sollte darauf geachtet werden, dass ausgetretene Stufen wieder in die Waage gehoben und neu aufgebaut werden. Entscheidend für die Qualität und Langlebigkeit des Neuaufbaus ist, dass Federeffekte unterbunden werden. Nur wenn das gelingt, bleibt das Gesamtsystem inklusive Belag ohne Spiel und verliert nicht an Halt. Reparaturwinkel aus verzinktem Stahl sorgen für eine robuste Unterkonstruktion. Angeboten werden sie für normal und stark abgenutzte Treppenstufen - und wahlweise für Holz- oder Steintreppen.
Holzstufen-Aufbauten
Auf Holzstufen werden Reparaturwinkel in der Regel angeschraubt oder genagelt. Werden sie dagegen auf Beton- oder Steinstufen eingesetzt, scheidet das Nageln aus. Hier hilft einzig das Schrauben als kraftschlüssige Verbindungstechnologie oder der Winkel wird direkt dauerhaft mit Hilfe eines Reaktionsharzklebstoffs befestigt.
Nasen geben Spachtelhöhe vor
Nivelliert werden die Stufen mit einer auf den Untergrund abgestimmten Spachtelmasse. In welcher Höhe der Ausgleich eingesetzt werden kann, zeigt der Reparaturwinkel. Solche Winkel sind an der Vorderkante mit einer kleinen Nase ausgestattet, die als obere Anschlaggrenze des Nivellierausgleichs konzipiert ist. Auf diese Weise sorgt sie für den planebenen Ausgleich der Nivelliermasse. Die Ausgleichschicht wiederum gewährleistet, dass der neue Belag und das Treppenkantenprofil gleichmäßig fest auf der Stufe und an der Trittkante anliegen.
Betontreppen-Aufbauten
Gilt es dagegen eine Beton-Treppe zu sanieren, ist Folgendes zu beachten: Liegt auf den Stufen ein Altbelag, muss dieser vollständig entfernt werden - ebenso auch Klebstoffreste und lose Spachtelmassen. Ausgebrochene Kanten und/oder konkave Stufenformen sind anschließend mit Hilfe von Reparaturwinkeln planeben aufzubereiten.
Hierzu wird der Reparaturwinkel auf der Treppenkante verdübelt oder mit einem geeigneten Reaktionsharzklebstoff fest arretiert. Der Hohlraum, der sich an der konkaven Treppenkante gebildet hat, kann mittels einer geeigneten Spachtelmasse verfüllt werden. Dabei wird der Reparaturwinkel analog zum Holztreppenaufbau bis zur Nase des Reparaturwinkels eingespachtelt. Die nun planebene Stufe kann je nach Bodenbelagsart neu belegt werden.
Auswahl: Fertigparkett
Ist ein Fertigparkett ausgewählt, werden die Holzelemente im ersten Schritt mit einem geeigneten Klebstoff - die Empfehlung des Bodenbelagsherstellers beachten - auf der Setzstufe fixiert. Anschließend wird das breitschenklige Basisprofil montiert.
Dazu werden das Basis- und das zugehörige Treppenkantenprofil gemeinsam so auf die Stufenkante gelegt, dass der vordere Schenkel des Profils an der bereits fertigen Setzstufe anliegt. Durch die Bohrlöcher des Basisprofils werden die Befestigungslöcher vorgebohrt. Ist der Bohrstaub auch aus den Bohrlöchern sauber entfernt, kommen die passenden Dübel zum Einsatz. In ihnen wird das Basisprofil fest angeschraubt.
Raum zum Dämmen
Ein solches Basisprofil trägt in der Materialstärke etwa 1 bis 2 mm auf. Dieser Raum, der sich zwischen Bodenbelag und Stufenplatte bildet, kann mit einem Unterlagensystem wie einer dauerelastischen Trittschall- und Entkopplungsbahn oder Rollenkork ausgeglichen werden. Anschließend wird der Bodenbelag vollflächig auf der Stufe geklebt. Es empfiehlt sich, einen Dehnungsfugenabstand von rund einer Materialstärke zum Anschlag des Basisprofilschenkels einzuhalten.
Nach vollständigem Aushärten des Klebstoffs kann das Treppenkantenprofil kraftschlüssig mit dem Basisprofil verbunden werden. Dazu wird das Treppenkantenprofil in die Führungsnut des Basisprofils eingelegt und mit Hilfe der beiliegenden selbstschneidenden Bohrschrauben arretiert. Um den optimalen Sitz zu erreichen, wird das Treppenkantenprofil unter Zuhilfenahme eines Schlagholzes und eines Kunststoffhammers von oben leicht angeschlagen und die Schrauben können mit einem Akkuschrauber fest nachgezogen werden. Sollte eine Stufe zu einem späteren Zeitpunkt beschädigt sein, kann das Profil durch Lösen der Schrauben mühelos entfernt werden. Nach der Reparatur lässt es sich wieder problemlos befestigen.
Auswahl: Designbelag
Beim Designbelag bietet sich folgender Aufbau an: Sind die betreffenden Treppenstufen grundsaniert, montiert man das Treppenkanteninnenprofil im Übergangsbereich von der Tritt- zur Setzstufe. An beiden Seiten wird das Profil per Schraube-Dübel-Verbindung oder alternativ mit einem Reaktionsharzklebstoff befestigt. Ist der Untergrund derart vorbereitet, wird das mit dem zur Bodenbelagsstärke passende Profil auf der Treppenkante aufgesetzt.
Dieses Profil sollte geschraubt werden, da gerade die Treppenkante hohen Druckbelastungen durch Auftreten ausgesetzt ist. Dieses Treppenkantenprofil ist ebenso wie auch das Innenkantenprofil in Richtung auslaufender Schenkel konisch geformt. So kann auf ein Anspachteln des Profils in der Regel verzichtet werden.
Nun wird der Bodenbelag in diesem Beispiel mit einer Stärke von bis zu 3 mm zwischen den Profilen eingepasst. Dazu werden die LTV-Paneele vollflächig auf die Tritt- und Setzstufe geklebt. Versiegeln oder verfugen des Bodenbelags in der Stufeninnenecke entfällt hierbei. Die Profile sind an der Stufenkante abgerundet und in der Stufeninnenecke zu einer kleinen Hohlkehle geformt, sodass sich Schmutz nicht absetzen kann. Das erleichtert die Reinigung der Stufen.
aus
FussbodenTechnik 06/14
(Handwerk)