Wie der Laminatboden für die Zukunft fit gemacht wird

Laminatbodenhersteller müssen sich etwas einfallen lassen. Das Produkt stößt in Westeuropa auf drei Probleme: Erstens gibt es zu hohe Produktionskapazitäten, zweitens hat ein jahrelanger Preiskampf sein Image auf die Billigschiene gedrückt und drittens machen ihm andere Belagsarten mit Holzdekoren Konkurrenz.

Laminatboden wird sich von zweistelligen Jahreszuwächsen verabschieden müssen. Zumindest in Deutschland und umliegenden Staaten. Der westeuropäische Jahresverbrauch, schätzt man, dürfte von 220 Mio. auf rund 200 Mio. m2 sinken. Das ist kein Drama, wenn sich Industrie und Handel darauf einstellen. Und natürlich ist dieser Prozess längst im Gange. Wichtigstes Element dabei ist die Entwicklung digital erzeugter und mit synchroner Struktur versehener Oberflächen. Dieser Qualitätssprung schafft es, Laminatboden aus der Ramschecke zu holen. Die von Holz kaum noch zu unterscheidenden Dekore erzeugen beim Verbraucher den Eindruck von Wertigkeit. Sogar im Baumarkt-Geschäft wird die Preisbereitschaft des Konsumenten beim Laminatbodenkauf zwischen 7 und 15 EUR taxiert.

Es gibt noch mehr, womit dieser auf Basis von Holzwerkstoffen erzeugte Bodenbelag sein Preisniveau nach oben schrauben kann. Er tut das mit Zusatznutzen und Ausweitung seiner Anwendungsgebiete. Zunächst einmal wehrt er sich erfolgreich gegen den Ruf eines lauten Klack-Klack-Bodens. Einige Hersteller bevorzugen aufkaschierte Dämmunterlagen, andere setzen auf separate Unterlagen, um verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden. Markante Oberflächenstrukturen leisten Rutschsicherheit gemäß DIN 51130 und abriebfeste Oberflächen wasserresistente Trägerplatten erlauben den Einsatz im Objekt. Man wirbt mit antistatischen Eigenschaften und Haltbarkeit der Farben bei Sonneneinstrahlung. Nicht zuletzt wartet der Digitaldruck mit einer fast unendlichen Bandbreite an Oberflächen auf und ermöglicht ein rasches Reagieren auf aktuelle Einrichtungstrends.

All diese Aspekte machen Laminatboden heute zu einem technisch hoch entwickelten Produkt, das trotz immer bequemerer Verlegeweise sein Heimwerker-Image hinter sich lässt und bis in das Blickfeld von Architekten gerückt ist. aus Parkett im Holzhandel 06/14 (Bodenbeläge)