CarpetXL persönlich
Claudia Schick-Stephan
Nach ihrem Sportstudium machte Claudia Schick-Stephan eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau Fachrichtung Orientteppiche und arbeitete bis zur Geburt ihrer beiden Töchter im väterlichen Fachgeschäft. 1995 eröffnete sie ihr Atelier für Trend- und Designerteppiche in Ettlingen, das 2008 in die Innenstadt von Karlsruhe umzog. Seit 2011 firmiert Claudia Schick-Stephan unter dem neuen Namen Schick-Stephan Teppiche & Trends in den ehemaligen, viel größeren Geschäftsräumen des Vaters.
Wie sind Sie in die Teppichbranche gekommen?Durch meinen Vater. Seine Geschichten von den Einkaufsreisen haben mich als Kind fasziniert. Ich habe mich zwischen den Teppichstapeln, die es natürlich heute so in meinem Geschäft nicht mehr gibt, immer wohl gefühlt.
Was fasziniert Sie an der Branche?Das Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen, von Kunstgeschichte und Völkerkunde. Auch die aufwendige Handarbeit beeindruckt mich immer wieder. Deshalb wäre es schön, wenn wieder mehr Seminare zum Thema Teppichkunde angeboten würden.
Welches ist in Ihren Augen der wichtigste aktuelle Trend?Das Spiel mit dem verblassenden Glamour der vermeintlich guten alten Zeit. Der Kunde in meinem Fachgeschäft wünscht sich einen feingeknüpften, kurzflorigen, eher großformatigen Teppich, ohne starke Farbkontraste. Ob das Design klassisch, modern oder vintage ist, hängt vom individuellen Geschmack ab. Nur bei Handwebteppichen darf es auch dicker oder strukturierter sein - aber dann unifarben.
Welche Entwicklung erwarten Sie im Teppichhandel?Ich bin überzeugt, dass ein auf hochwertige moderne und klassische Teppiche spezialisiertes Fachgeschäft weiterhin Zukunft hat. Nur hier kann man für seine Kunden aus der Vielfalt des Angebots die Highlights in verschiedenen Preissegmenten heraussuchen. Voraussetzung ist, die Kundenansprache, die Warenpräsentation und der Internetauftritt entsprechen dem Zeitgeist. In der Luxusklasse werden immer mehr Produzenten versuchen, sich eine Marke aufzubauen und über Flag-Ship-Stores in großen Städten die komplette Wertschöpfungskette mitzunehmen. Das untere Preissegment wird von Möbelketten, Fach-und Baumärkten und dem Onlinehandel beherrscht werden.
aus
Carpet Magazin 03/15
(Handel)