Das aktuelle Restauratoren-Objekt
Tafelparkett in einer Bonner Villa
Für den stellvertretenden Bundesinnungsmeister Manfred Weber gehörte die Restaurierung eines von Verlegeplatten abgedeckten Eiche-Tafelparkettbodens in einer Bonner Villa aus dem Jahr 1874 zu seinen herausragenden Objekten der jüngeren Zeit. Von den insgesamt 200 m
2 waren nur noch 80 m
2 brauchbar; der Rest war mit Spuren von Brandbomben und Schädlingsbefall übersät.
Die Tafeln mit 380 mm Kantenlänge waren ursprünglich durch Friese eingefasst, in der Mitte der Tafel war ein Würfel 150 x 150 mm eingesetzt. Rund 120 m
2 mussten neu hergestellt werden. Zunächst wurden Verlegeplatten, Linoleum und Teppichböden entfernt, dann das gesamte Tafelparkett nummeriert und ausgebaut. Nach Originalvorlagen und Zeichnungen wurden dann in der Weber-Werkstatt sowohl neue Parkett-Tafeln hergestellt als auch beschädigte Tafeln restauriert. Dabei konnte Weber auf Altholz zurückgreifen. "Den Wandfries aus Eichendielen mit eingelegten Nussbaum- und Mahagoni-Adern erneuerten wir komplett, da durch die notwendige Kalibrierung der Tafeln das Originalmaß um 5 mm kleiner ausfiel und der Wandfries diesen Substanzverlust ausgleichen musste", erinnert sich das Mitglied der Bundesfachgruppe der Parkettrestauratoren. Die Werkstattzeit betrug zwei Monate. Für den abschließenden Oberflächenschutz wurden die Tafeln vor Ort mit Bona Care Oil eingelassen, einem schnell trocknenden Pflegeprodukt für bauseitig geölte Holzböden.
aus
Parkett Magazin 03/15
(Handwerk)