Dialogplattform Einzelhandel lädt zum Mitmachen ein

Perspektiven für den stationären Handel

Die Bundesregierung will den stationären Einzelhandel bei der Bewältigung der Herausforderungen durch das veränderte Konsumverhalten der Verbraucher unterstützen. Sie hat die Dialogplattform Einzelhandel ins Leben gerufen, auf der Politik, Gewerkschaften, Wissenschaft und der Handel die anstehenden Probleme diskutieren und Lösungen entwickeln sollen, mit denen die Verödung der Innenstädte gestoppt und die Versorgung ländlicher Gebiete sichergestellt wird. Mitmachen kann jeder.

Digitalisierung, demografische Entwicklung, verändertes Konsumverhalten und zunehmender Wettbewerbsdruck haben die Welt des Einzelhandels dramatisch verändert. Während der Onlinehandel teilweise rasant zulegt, verliert der Fachhandel vor Ort zunehmend Marktanteile.

Dass dieser tiefgreifende Strukturwandel im Einzelhandel Auswirkungen auf das Bild der Städte in Deutschland und auf die Versorgung in ländlichen Regionen hat, ist auch bei der Politik angekommen. Bleibt die Frage, wie Einzelhandel, Kommunen, Bund und Länder mit den veränderten Anforderungen umgehen sollen. Antworten auf diese Frage will das Bundeswirtschaftsministerium im Dialog mit allen Beteiligten finden und hat dazu die sogenannte Dialogplattform Einzelhandel eingerichtet. In einem Zeitraum von zwei Jahren sollen neue Perspektiven, Schlüsselstrategien und konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik erarbeitet werden.

Im April fiel der Startschuss. "Es gilt, die Attraktivität unserer Innenstädte zu stärken und die Versorgung in ländlichen Gebieten auch künftig zu gewährleisten", erklärte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel während der Auftaktveranstaltung die Zielsetzung.

Konkret sollen in 16 Workshops zu verschiedenen Themen Lösungsvorschläge erarbeitet werden, darunter Digitalisierung, Wettbewerbspolitik, Auswirkungen des Strukturwandels auf die Städte und den ländlichen Raum. Theoretisch kann sich jeder Interessent in den Workshops beteiligen. Er muss sich allerdings vorher beim Bundeswirtschaftsministerium für eine Teilnahme bewerben. Der Mittelstandsverbund - ZGV wird in den Arbeitsgruppen durch Spitzenvertreter seiner Mitgliedskooperationen repräsentiert.

Den Kopf der Dialogplattform bildet ein Beirat mit 24 Mitgliedern aus Handelsverbänden, Gewerkschaften, Unternehmen, Wissenschaft, DIHK, Ressorts, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden, der zweimal jährlich tagt. Geleitet wird der Beirat von Dr. Sabine Hepperle, Abteilungsleiterin Mittelstandspolitik im Bundeswirtschaftsministerium. Co-Vorsitzende sind Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), und Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Verdi Bundesvorstand. Für den Mittelstandsverbund wurde Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann in das Gremium berufen.

Veltmann ist gespannt auf die Ergebnisse: "Dass die Politik nicht tatenlos zuschaut, wenn Innenstädte veröden und im Wettbewerb die Chancengleichheit zwischen Marktplayern teilweise nicht mehr gegeben ist, ist wichtig und richtig. Allerdings darf die Dialogplattform kein zahnloser Tiger bleiben. Die Handlungsempfehlungen müssen von der Politik ernst genommen und umgesetzt werden."

Mitmachen bei der Dialogplattform Einzelhandel


Als Leser von BTH Heimtex sollten Sie sich für die Ergebnisse der Dialogplattform Einzelhandel interessieren, sobald diese vorliegen. Aber Sie können schon bei der Diskussion und Lösungsfindung mitmachen. Unter goo.gl/OhYWkx gibt es ein PDF für die Aufnahme in den Interessentenpool. Dort können Sie angeben, welche Workshop-Reihe Sie interessiert, ob Sie persönlich teilnehmen oder schriftliche Beiträge liefern wollen. Die Zahl der Teilnehmer an den Workshops ist begrenzt.
aus BTH Heimtex 06/15 (Handel)