Modehaus Stackmann

Fachabteilung bringt gute Umsätze


Buxtehude. In den kleineren Orten der Metropolregion Hamburg ist es nicht immer leicht, gegen die Anziehungskraft der Millionenstadt anzukommen. Das Modehaus Stackmann behauptet sich schon ein knappes Jahrhundert in Buxtehude. In einer Fachabteilung wurden die Haustextilien vor drei Jahren zusammengefasst und neu präsentiert - mit gutem Erfolg.

Seit 1919 Jahren ist der Name Stackmann ein Begriff in Buxtehude. 1919 von Ernst Stackmann als Manufaktur- und Modewarengeschäft gegründet, etablierte sich das Familienunternehmen als führendes Textilhaus. Mittlerweile erstreckt sich das Kaufhaus über 15.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mitten in der Altstadt - ein Publikumsmagnet, von dem die gesamte Fußgängerzone profitiert. Dieter Stackmann führt das Unternehmen heute in dritter Generation.

Mit rund 40.000 Einwohnern ist Buxtehude, südlich von Hamburg in der Elbmarsch gelegen, die zweitgrößte Stadt im Kreis Stade. Doch nicht nur aus der Kleinstadt kommen die Menschen ins Kaufhaus. Selbst aus dem verwöhnten Hamburg reisen Kunden an, die Übersichtlichkeit und Ruhe südlich der Elbe schätzen.

Vor drei Jahren wurden bei Katag-Mitglied Stackmann die Haustextilien auf einer gemeinsamen, 400 Quadratmeter großen Fläche im Untergeschoss vereint. "Wir fühlen uns hier richtig wohl", freut sich Christel Borchert, die seit 1977 im Unternehmen ist, bereits ihre Ausbildung bei Stackmann absolvierte und heute als Abteilungsleiterin Verantwortung trägt. Zuvor waren die verschiedenen Warengruppen an unterschiedlichen Stellen im Haus verteilt.

Den Umzug ins Untergeschoss sah Borchert zunächst mit gemischten Gefühlen, doch die Bedenken waren schnell verflogen: "Wir haben hier jetzt eine in sich geschlossene Abteilung. Und vor allem: Die Kunden finden uns!" Eine großzügig angelegte Treppe weist den Weg, außerdem können die Kunden auch von draußen durch die Schaufenster sehen, was sich im Untergeschoss abspielt. "Früher mussten wir immer zwischen den Abteilungen hin und herlaufen", so Borchert. "Heute kriegen wir den Lauf hier hin." Das erste Jahr am neuen Standort innerhalb des Hauses sei etwas schwierig gewesen. "Aber im vergangenen Jahr haben wir ein schönes Plus gemacht."

Stackmann ist zwar von der äußeren Anmutung ein reines Kaufhaus, hat aber den Anspruch des Fachhändlers. "Unsere Mitarbeiterinnen sind auf der Fläche auch wirklich zu sehen", betont Borchert. Beratung und Service werden sehr groß geschrieben. "Die Kolleginnen haben ihre Stammkunden, die sie bei Gelegenheit zuhause auch mal anrufen, wenn ein interessanter Artikel eingetroffen ist."

Angeboten wird die gesamte Palette von Frottierwaren und Bademänteln, Badteppichen, Bettwaren und Bettwäsche, Tischwäsche, Kissen und Wohndecken sowie Küchentüchern und Kurzwaren. Matratzen und Rahmen gehören schon seit etwa acht Jahren nicht mehr ins Portfolio. Sie wurden parallel mit Gardinen aus dem Sortiment genommen.

Die Bettwaren-Abteilung sei zwar klein, erklärt Christel Borchert. "Aber sie läuft super!" Centa Star und Schlafstil sind hier die wichtigsten Marken, auch Hanskruchen und die Sanders-Serie Betty werden geführt. Spezielle Vorlieben haben die Stackmann-Kunden dabei offenbar nicht: "Fasern- und Daunenartikel halten sich im Abverkauf die Waage", so Borchert.

Bei der Bettwäsche sind Elegante und Janine die wichtigsten Marken, gefolgt von Essenza-Labeln wie Pip und Marc OPolo. Aber auch eine kleine Marke wie Peppa Grace der Hamburgerin Steffi Plikat hat Christel Borchert ins Programm genommen, mit gutem Erfolg. Neu ist die Sansibar-Bettwäsche von Sanders. "So etwas haben wir gesucht", sagt Borchert: Eine junge Linie, die mit 69 Euro VK auch einen guten Preis habe. "Vorher haben wir Hilfiger geführt, aber das war den Kunden zu teuer."

Auch die Sansibar-Handtücher gehören ins Angebot. "Die fassen sich sehr gut an", wie die Abteilungsleiterin betont. Die Frottierware der übrigen Hersteller wird bei Stackmann großzügig ins Szene gesetzt, Vossen und Cawö dominieren hier. Hauptlieferant Cawö ist eine ganze, repräsentative Wand gewidmet, die sofort ins Auge fällt. Hinzu kommen die Lizenzprodukte von Joop. Zur Präsentation von Vossen zählen auch die Bademäntel, die Stackmann schwerpunktmäßig von dem österreichischen Hersteller bezieht.

Bei den Badteppichen dominiert die Kleine Wolke, aber auch Cawö und Clarissa kommen zu ihrem Recht. Auch hier wird der Fachhandelsanspruch noch einmal deutlich: Es wird auf Wunsch auch auf Maß bestellt, vielfältige Farbmuster sind in drei unterschiedlichen Florhöhen vorhanden. "Und für die älteren Kundinen wird auch schon mal eine Toilettenabdeckung bestellt", erklärt Borchert, auch wenn solche aus der Mode gekommenen Artikel gar nicht mehr vorgehalten werden.

Mit Blick auf eine kleine Ecke, in der Geschirrtücher und allerlei mehr angeboten werden, sagt Christel Borchert: "Diese Abteilung macht richtig Spaß. "Hier gehen richtige Mengen durch." Mit Liebe zum Detail rund um einen alten Ofen dekoriert, bietet Stackmann hier neben Küchentextilien auch klassische Mitnahmeartikel wie Brotbackmischungen in Flaschen an, die als Geschenkartikel gut funktionieren. Auch ein kleine Kurzwaren-Ecke zieht immer wieder Kundinnen in die Abteilung - denn Garn und Nähzeug sind mittlerweile in kaum einem Geschäft mehr zu finden.

Zwar gibt es in Buxtehude neben einem Betten- und einem Wasserbettengeschäft auch die üblichen Discounter. Mitbewerber sieht man hierin bei Stackmann dank der Breite der eigenen Haustextilien-Abteilung, die noch um eine saisonale Sonderfläche und ein Outlet ergänzt werden, aber nicht wirklich. Gleichwohl, Luft nach oben ist im Handel immer, so auch hier. "Die ganz jungen Kunden erreichen wir noch nicht so gut", gibt Christel Borchert zu. "Aber dafür deren Eltern, die bei uns die Erstausstattung für ihren Nachwuchs kaufen." Und der hat ja meist auch irgendwann wieder Kinder.
aus Haustex 06/15 (Handel)