Berufskleidung für Boden- und Estrichleger
So klappts mit dem richtigen Outfit
Als Boden- und Estrichleger ist man viel unterwegs, arbeitet oft auf Knien und ist immer in Bewegung. Praktisch muss sie sein, lautet daher die Devise für die Berufskleidung. Die sichere Unterbringung von Werkzeugen und ausreichend viele Taschen gehören zu den Grundvoraussetzungen. Aber auch das Erscheinungsbild. Gerade der einheitliche Auftritt des Teams vor dem Kunden ist ein schlagkräftiges Argument für Berufskleidung.Wer sich auf den Websiten einiger Anbieter von Berufskleidung umschaut, sieht zunächst eines: die emotionale Werbung. Berufskleidung wird Workwear genannt, gezeigt von kernigen Männermodels, die wie Krankenpfleger aus einer US-Klinikserie daherkommen. Fast alles wird erzählt, nur nicht genug über den Produktnutzen. Daher sollte man sich ausreichend beraten lassen, wie effektiv und praxisgerecht die Kleidung wirklich ist. Und wie man dabei die Kosten im Blick behält. Die Antworten zu den drei wichtigsten Fragen.
Was muss bei einer Umstellung auf einheitliche Firmenkleidung beachtet werden?Zunächst braucht man eine Bedarfsanalyse: Kriterien sind Farbvarianten, Logo, benötigte Mengen für die Mitarbeiter, Einsatzgebiete im Betrieb und Anforderungen an die Kleidung. Bei Bedarf sollte externe Beratung dazugeholt werden - durch den Lieferanten oder einen textilen Mietdienstleister.
Dann muss der finanzielle Rahmen geklärt werden. Dazu gehört, ob die Kleidung käuflich erworben oder geleast wird. Diese Fragen sind bei der Wahl des textilen Partners wichtig: Ist ein Probetragen möglich? Werden Musterteile im gewünschten Corporate Design angefertigt? Und wie steht es um Lieferfähigkeit und Ersatzbeschaffung?
Wann lohnt sich mieten und wann kaufen?Dazu ein Tipp vorweg: Ob der Betrieb die gewählte Kleidung nun im Versandhandel, beim Händler vor Ort oder im Mietservice ordert - falsch gespart ist doppelt bezahlt. Gerade darum sollte bei der Anschaffung der Berufskleidung auf qualitativ hochwertige Ware zurückgegriffen werden. Nur diese hält den Belastungen des Arbeitstages längere Zeit stand. Und das lohnt sich auf Dauer durch die Einsparung bei Wiederbeschaffung und Organisation für Reparaturen und Austausch.
Wird die Berufskleidung gekauft, reicht selten eine Ausstattung pro Mitarbeiter. Besser sind mindestens drei Garnituren. Eine trägt der Mitarbeiter, eine befindet sich in der Wäsche und die dritte liegt sauber zum Wechsel bereit. Das kann bei der Anschaffung schon mal teuer werden, bedeutet zudem bei Personalwechsel für den Betrieb immer wieder neue Kosten.
Mietwäsche ist - zumindest theoretisch - praktischer: Verschlissene Kleidungsstücke werden automatisch ausgetauscht, stets liegen alle Teile in der richtigen Größe parat und eine Anfangsinvestition ist nicht nötig. Aber der sogenannte Full-Service passt nicht für alle. Für die Kalkulation ist die Unternehmensgröße der erste relevante Faktor. Je kleiner die Firma und damit auch der Bedarf an Arbeitskleidung ist, desto weniger rentieren sich die auf Masse ausgelegten Angebote der Mietwäscher.
Welche Materialien und funktionellen Eigenschaften sind gefragt?Funktionalität ist das A und O, heißt es von Berufskleidungsanbietern. Zwar haben gerade in den letzten Jahren immer mehr modische Aspekte Einzug in die Handwerkerkleidung gehalten, aber in der harten Praxis geht es vor allem auch um Standfestigkeit, täglichen Tragekomfort und Sicherheit - und das auch nach der x-ten Wäsche.
Gefragt ist zurzeit ein eher reduziertes Design mit ergonomisch geprägten Schnitten. Profis bevorzugen eine Berufskleidung, die zwar körpernah sitzt, durch elastische Stretcheinsätze oder klar definierte Dehnfalten aber perfekt unterstützt wird. Bei den Materialien sind leichtere Gewebe angesagt, die trotzdem reiß- und scheuerfest sind. Heute gibt es zudem mehr Akzeptanz von synthetischen Textilien. So werden Funktionstextilien, wie sie aus dem Outdoorbereich kommen, auch im Job immer beliebter.
In 5 Schritten zur einheitlichen Berufskleidung
1. Bedarfsanalyse erstellenFarbspektrum, Logo, benötigte Mengen für die Mitarbeiter, Zusammenstellung der Kollektionsteile, Einsatzgebiete im Betrieb und Anforderungen an die Kleidung unbedingt berücksichtigen.
2. Investition klärenErmitteln, was finanziell attraktiver ist - Kleidung kaufen oder leasen.
3. Konzept entwickelnEntscheiden, ob die einheitliche Kleidung in Form einer individuellen Veredelung von Standardkleidung die Ansprüche erfüllt oder ob eine neue, ganz eigene Kleidung Sinn macht. Darauf achten, dass seitens des Lieferanten oder textilen Mietdienstleisters das Konzept mit Zeichnungen, Geweben, Farbvarianten und Schnittmustern präsentiert wird. So vermeidet man unnötige Überraschungen und kostspielige Fehlentscheidungen.
4. Probe tragenGewünschte Gewebe und Schnitte testen, in der Regel mit Standardkleidung. Gute Konfektionäre und professionelle textile Dienstleister bieten das an.
5. Inhalte des Vertrags festlegenWichtige Punkte mit dem Anbieter festlegen wie Lieferfähigkeit und Ersatzbeschaffung.
aus
FussbodenTechnik 05/15
(Handwerk)