Öko-Test
Ikea verliert den Topper-Test
Frankfurt. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat sich in seiner Oktober-Ausgabe Matratzentopper vorgenommen. Der Magazin wirbelt zwar nicht so viel Staub auf wie aktuell die Kollegen von der Stiftung Warentest. Dennoch bleiben Fragen.
Was ist die Aufgabe eines Matratzentoppers? Man kann geteilter Meinung sein, ob er nur den Schlafkomfort erhöhen oder auch explizit die Liegeeigenschaften eines Schlafsystems verbessern soll. "Meist ist die Matratze einfach zu hart", glaubt die Öko-Test-Redaktion, wenn sich im Laufe der Jahre die Bedürfnisse des Schläfers ändern oder er gesundheitliche Probleme bekommen habe. "Wer nicht gleich wieder Geld für eine teure Matratze ausgeben will, kann versuchen, mit einer dicken Auflage, einem Topper, die Liegeeigenschaften zu verbessern", rät Öko-Test. Ein zweifelhafter Tipp, denn der Geldbeutel allein kann unter ergonomischen Gesichtspunkten sicher nicht das entscheidende Kaufkriterium sein.
Das Magazin wollte gleichwohl wissen, wie es um die Qualität von Produkten bestellt ist, "die mit bis zu 200 Euro für viele bezahlbar sind." Begründung: "Die werden von unzufriedenen Schläfern eher mal ausprobiert." Insgesamt wurden 13 Schaumstoffmodelle einer ergonomischen und mikroklimatischen Prüfung unterzogen und auf eine mögliche Schadstoffbelastung getestet.
Ergebnis: "Alle Matratzentopper verbessern die Liegeeigenschaften einer harten Matratze", so Öko-Test. In Kombination mit einer harten Testmatratze erhielten dennoch nur fünf Topper die Note "Gut". Der Ikea-Topper "Tuddal" war mit "Ausreichend" der Test-Verlierer. Als gut bewerteten die Öko-Tester unter anderem Topper von Hukla, Kaufhof oder Dänischem Bettenlager, die meisten Produkte wurden als befriedigend bewertet. Unter den Herstellern finden sich hier beispielsweise Badenia, Frankenstolz, Dunlopillo oder Malie.
"Die Topper bewirken in der Tat, dass die harte bis sehr harte Kaltschaum-Basismatratze, die im Test verwendet wurde, gedämpft wird. Zusammen mit der Auflage wird daraus in den meisten Fällen eine weiche bis mittelharte Unterlage", schreibt Öko-Test. "Vor allem an der Oberfläche wirkten die Topper druckentlastend und führten auf der Basismatratze zu sehr guten bis guten Ergebnissen, so das Magazin. "Die viskoelastischen Kerne und Gelschäume können hier - wie auch in den anderen Liegeeigenschaften - besonders überzeugen."
Bei Schlusslicht "Tuddal" von Ikea war aus Sicht der Prüferin in Kombination mit der Matratze "keine Druckentlastung beziehungsweise sogar eine Verschlechterung messbar".
Öko-Test kommt immerhin zu dem Schluss: "Matratzentopper können die Liegeeigenschaften einer noch guten, aber zu harten Matratze verbessern, nicht jedoch die einer alten, durchgelegenen." Auch für Topper gelte: Probe liegen. Ein Rat, den der Verbraucher im Fachhandel allerdings auch bekommt - und zwar kostenlos.
aus
Haustex 10/15
(Matratzen, Betten, Wasserbetten)