So wirkt meine Firma im Internet


Erreiche ich meine Zielgruppe? Ist meine Webseite noch aktuell? Was sagt das Netz über meine Firma? Diese drei Fragen sollte sich jedes Unternehmen stellen, das im Internet präsent ist - und zwar immer und immer wieder.

Über die Notwendigkeit einer eigenen Webseite müssen wir nicht mehr diskutieren. Dass ein Unternehmen mit seinen Produkten und Leistungen im und über das Internet gefunden werden muss, gilt für (Groß-)Handel und Industrie gleichermaßen. Also wird ein (hoffentlich) professioneller Web-designer und/oder eine Agentur beauftragt, eine Seite ganz nach den speziellen Bedürfnissen - und dem Geldbeutel - des Auftraggebers zu entwerfen, zu programmieren und online zu stellen. Die ist zu diesem Zeitpunkt gerade top-aktuell, sowohl was die Inhalte als auch die Technik angeht.

Dann geschieht gerade bei kleineren Unternehmen häufig nicht mehr viel. Läuft doch alles. Sieht doch gut aus. Das Thema Internet ist damit abgehakt. Wenden wir uns wieder dem Tagesgeschäft oder anderen Projekten zu.

Dabei sollte man sich im Zusammenhang mit dem eigenen Auftritt im Netz zumindest drei Fragen immer wieder stellen. Erstens: Findet mich meine Zielgruppe? Zweitens: Ist meine Webseite gestalterisch und technisch noch auf der Höhe der Zeit? Drittens: Was wird im Internet über meine Webseite, meine Leistungen, meine Firma gesagt?

Mit der Antwort auf die erste Frage steht und fällt der Erfolg im Internet. Denn egal, ob auf der Webseite nur die Anschrift zu sehen ist, es spannende Inhalte gibt oder gar über einen Onlineshop Produkte verkauft werden sollen - das alles nützt gar nichts, wenn der Kunde die Seite nicht findet. Und Finden ist noch immer gleichzusetzen mit einem guten Platz im Ergebnis von Google, der mit großem Abstand meist genutzten Suchmaschine.

Um dort möglichst weit oben in der Trefferliste aufzutauchen, gilt es die eigene Seite mittels Suchmaschinen-Optimierung (SEO) auf die Präferenzen des Suchalgorithmus von Google hin auszurichten. Aber Achtung: Mit der technischen Weiterentwicklung verändert sich auch der Algorithmus und gewichtet die Webseiten in ihrer Bedeutung und Relevanz neu.
Unabhängig davon kann man sich in das Ergebnis zu bestimmten Suchanfragen (Keywords) einkaufen und sein darauf bezogenes Angebot entsprechend präsentieren. Gerade bei kleineren Budgets heißt es dabei wohl überlegt vorgehen, damit die Anstrengungen für dieses Suchmaschinen-Marketing (SEM) nicht wirkungslos verpuffen.

Die Technik entwickelt sich ständig weiter

Ist der potenzielle Kunde dann endlich auf meiner Seite gelandet, muss diese einwandfrei funktionieren, damit er sie nicht gleich wieder verlässt. Links, die nur zu einer Fehlermeldung führen, oder Bilder, die sich nur langsam aufbauen, verpixelt oder gerade so groß wie Briefmarken sind, schrecken ab. Durch die zunehmende Bedeutung mobiler Endgeräte sollte eine Webseite heute auch im Responsive Webdesign programmiert werden, damit sie auf dem heimischen Bildschirm, dem Tablet und dem Smartphone jeweils fehlerfrei dargestellt wird. Und schließlich gibt es auch bei der Navigation und der Strukturierung von Inhalten Trends, so dass eine Webseite nach ein paar Jahren schon rein optisch und dann in ihrer Funktionalität altbacken und langweilig wirken kann.

Neben der Technik dürfen die Inhalte nicht vergessen werden. Die muss man kontinuierlich weiterentwickeln. Wenn der letzte Eintrag unter "Aktuell" ein halbes Jahr zurückliegt oder endlos lange Texte Dinge erklären, die der User gar nicht wissen möchte, mag er nicht mehr weiterklicken - von Seiten mit Baustellenschildern und der Aufforderung, doch in ein paar Wochen noch einmal vorbei zu schauen, gar nicht zu reden. Multimediale Inhalte sind heute selbstverständlich und bieten dem Handel eine zusätzliche Möglichkeit zur Selbstdarstellung. Nur wenn sich auf der Seite von Zeit zu Zeit etwas tut, hat der User einen Grund, sie immer mal wieder zu besuchen.

Mit dem Internet hat der Verbraucher zusätzliche Macht bekommen, denn über Bewertungsportale und soziale Netzwerke verbreiten sich Lob und Tadel schneller und breiter als in der Vergangenheit. Natürlich ist die öffentliche Kritik an den Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens zunächst unerfreulich. Andererseits hätte dieses negative Feedback die Firma früher vielleicht niemals erreicht, weil der Kunde einfach weggeblieben ist ohne dass man je erfahren hätte, was ihm nicht gefallen oder gefehlt hat.

Heute kann man im Netz gezielt nach dem Feedback suchen - positiven wie negativem - und daraus seine Schlüsse ziehen. Werde ich gut oder schlecht beurteilt? Von wem stammen diese Beurteilungen? Wie kommt meine Konkurrenz bei den Kunden an? Wer das weiß, kann reagieren, Stärken ausbauen und Fehler abstellen. thomas.pfnorr@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 03/16 (Handel)