BTH Heimtex-Fachteil – Hotel-Ausstattung
"Soft-Renovierung" für begrenzte Budgets
"Hotelbetreiber müssen heute viel mehr in die Instandhaltung investieren als früher", ist Christian Denz überzeugt. Der Division Manager Project Management bei DAW/Caparol begründet das mit den Erwartungen der Gäste, die neben Serviceleistungen wie schnellem WLAN oder ungewöhnlichen Hotelkonzepten mit Erlebnisfaktor auch ein stets frisches Interieur verlangten. Aufgrund der geringen Kapitaldecke falle es aber vor allem kleineren und mittleren Häusern ohne Bindung an eine Kooperation oder Kette schwer, die nötigen Investitionen zu leisten. "Viele Hotels sind zu lange auf Substanz gefahren und nun wirtschaftlich kaum noch zu ertüchtigen", meint Denz - und weiß Rat: "Oft lässt sich bereits mit überschaubaren Mitteln viel erreichen." Beispielsweise mit einer "Soft-Renovierung", die in erster Linie die Oberflächen betrifft, während etwa die kostspielige Hardware im Badezimmer unangetastet bleibe.
Die Basis für die "Soft-Renovierung" seien Gestaltungskonzepte wie sie das Farbdesign Studio von Caparol anbietet. Dort hat man vier Varianten erarbeitet, die nicht mehr nach Preissegmenten differenziert, sondern auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Mit subtilen Farb- und Oberflächenstimmungen werden Menschen angesprochen, die Entspannung und Natur suchen. Frische und klare Farben bilden die Umgebung für kommunikative, bodenständige und familienbewusste Gäste, während sich hochwertig anmutende Materialien mit effektvoll-noblen Tönen an individuelle Kunstreisende richten. Junge, kreative und spontane Zielgruppen fühlen sich nach Ansicht der Farbdesigner von intensiven Kolorits angezogen.
"Aber jedes Hotel ist anders", weiß Christian Denz. Deshalb würden die konkreten Konzepte stets gemeinsam mit dem Hotelbetreiber, den Gestaltern und auch dem Fachhandwerker entwickelt. Vom Handwerker würden aber nicht nur Qualität in der Ausführung, Ideen und Flexibilität erwartet. Er müsse dafür sorgen, dass die Zimmer möglichst schnell wieder bezugsfertig sein. Als unverzichtbar erwiesen sich geruchsfreie Materialien, aber auch eingespielte Abläufe, ein sauberer Auftritt und schnelles Handeln würden gern gesehen. Die "Soft-Renovierung" fußt auf einer zuvor fixierten Sanierungssumme und der Zielgruppen-Definition, macht Denz klar. Dies seien die Voraussetzungen für die Entwicklung eines Konzepts, das alle Hotelbereiche umfassen sollte - auch die Tiefgarage. "Gerade die wird oft vergessen, ist aber extrem wichtig, weil sie den ersten Eindruck prägt." Dem Handwerker böten sich also viele Ansatzpunkte in einem wirtschaftlich attraktiven Betätigungsfeld.
aus
BTH Heimtex 06/16
(Handel)