Berufskleidung für Boden- und Estrichleger
Bequem, schick und funktionell – was zählt beim Outfit?
Der Markt bietet eine Vielzahl professioneller Bekleidungslösungen, die den Mitarbeiter schützen und ihn bei der Arbeit durch Schnitt, Material und Details unterstützen. Wer eine langfristig passende Kleidung für sein Team sucht, sollte allerdings einige Regeln beachten. Damit nicht kurz nach dem Einkleiden der große Ärger anfängt.
Schritt 1 - die Planung
Vorneweg steht die Frage nach dem Einsatzgebiete und den dort geltenden Schutzvorschriften. So kann das Material passend ausgewählt werden. Zu den Klassikern der Berufskleidung für das Handwerk gehört nach wie vor das Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester. Denn dieser Materialmix erweist sich als sehr robust und tragefreundlich. Im Trend bei moderner Workwear liegen jedoch heute eher leichte Gewebe mit einem Gewicht von unter 300 g/m
2. Auch weil diese durch ihre kontinuierliche Weiterentwicklung heute ebenso hohe Reiß- und Scheuerwerte wie ihre schweren Kollegen erzielen.
Zum anderen lässt sich darin einfach leichter arbeiten. Möglich machen dies ihre teils extrem hohen technischen Eigenschaften, die geringes Gewicht, gute Trageeigenschaften und hohe Stabilität vereinen. Dabei zeigen sie sich - ein weiterer aktueller Trend - sehr elastisch. Zum einen im Gewebe selbst, zum anderen in Form von Stretcheinsätzen (oft am Rücken und im Kniebereich), die die Bewegungen der Profis am Arbeitsplatz unterstützen bzw. erleichtern.
Synthetische Materialien im Trend
In diesem Zusammenhang hat sich auch die Akzeptanz von synthetischen Textilien geändert. Galt in früheren Jahren ein möglichst hoher Anteil an Baumwolle als Qualitätsmerkmal, tritt diese Meinung nun allmählich in den Hintergrund. Der Grund? Funktionstextilien werden immer beliebter. Das Beispiel der Softshelljacken oder Micro-Fleece steht für diesen Trend. Oder auch ergänzende Wetterschutzartikel bzw. normgerechte und zertifizierte Kleidung. Dabei spüren die Mitarbeiter schnell, dass sich die neuen Gewebe besser tragen und pflegen lassen, zudem hohe Verschleißfähigkeit und - je nach Art der Berufskleidung - Schutzfunktionen bieten.
Für einen einheitlichen Auftritt der Handwerker lässt sich die Corporate Identity für die Arbeitskleidung anpassen. Neben dem Aufsticken von Firmenlogo und Namen kann durch Textildruck ein Kleidungsstück weiter individualisiert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Technik verbraucht weniger Ressourcen, ist kostengünstiger und ermöglicht schnellere Produktionszyklen. Zudem können Textildesigner viel kreativer und flexibler mit Formen und Modellen experimentieren. Außerdem lassen sich Klein- und Kleinstserien zu marktfähigen Preisen realisieren.
Farbenfrohe Individualisierung
Wichtig ist: Bei der Anschaffung der Berufskleidung sollte auf qualitativ hochwertige Ware zurückgegriffen werden. Nur diese hält den Belastungen des Arbeitstags längere Zeit stand. Und das rechnet sich auf Dauer durch die Einsparung bei Wiederbeschaffung und Organisation für Reparaturen und Austausch.
Letzte Frage: Welche Funktionen soll die Kleidung erfüllen? Braucht sie besonders viele Schlaufen und Taschen, etwa an den Knien zum späteren Einfügen von Schonern? Diese Fragen gilt es frühzeitig zu klären.
Schritt 2 - die Anschaffung
Sind alle Wünsche erfüllt, kommt der nächste Schritt: Ob der Betrieb die gewählte Kleidung nun im Versandhandel, beim Händler vor Ort oder im Mietservice ordert - falsch gespart ist doppelt bezahlt. Dazu gehört auch, dass der Anbieter eine Ausstattung für Testzwecke zur Verfügung stellt. So lässt sich prüfen, wie die Passform ist, wie sich die Kollektion trägt, wie Waschverhalten und Pflegeeigenschaften sind. Die Ergebnisse sollten in die Entscheidung einfließen.
Wird die Berufskleidung gekauft, reicht selten eine Ausstattung pro Mitarbeiter. Besser sind mindestens drei Garnituren. Eine trägt der Handwerker, eine befindet sich in der Wäsche und die dritte liegt sauber zum Wechsel bereit. Das kann bei der Anschaffung schon mal teuer werden, bedeutet zudem bei Personalwechsel für den Betrieb immer wieder neue Kosten. Vorausschauendes Planen ist hier Trumpf.
Schritt 3 - individuelle Anpassung
Jeder Mitarbeiter möchte seine eigene, persönliche Berufskleidung - und die muss passen. Doch nicht alle Menschen haben den gleichen Körperbau. Darum muss bei der Wahl der Kollektion darauf geachtet werden, dass sie ein möglichst großes Spektrum an Konfektionsgrößen abbildet. So lassen sich Änderungskosten minimieren.
Was geht und was nicht, zeigt sich bei der unbedingt zu empfehlenden persönlichen Anprobe jedes Mitarbeiters mit Musterkleidung. Gut ist es auch, wenn der Anbieter bereits vor der Auslieferung Namensembleme und Firmenlogo aufbringt. Denn nicht überall lässt sich ein Logo problemlos anbringen.
Schritt 4 - Wiederbeschaffung
Schon bei der Wahl von Kollektion und Anbieter muss das Thema Nachkauf geregelt werden. Mindestens drei Jahre, besser fünf bis zehn Jahre sollte der Händler für eine problemlose Wiederbeschaffung garantieren. Denn meist kommt es bereits nach kurzer Zeit durch Mitarbeiterfluktuation, Größenänderung oder defekte Berufskleidung zu Nachbestellungen. Schwierig, wenn die aktuelle Kollektion vielleicht gerade vom Markt genommen wurde. Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen, liegt dessen Berufskleidung wiederum ungenutzt herum.
Schritt 5 - Pflege und Reparatur
Ein Thema, das in vielen Betrieben oft zum Zwist zwischen Chef und Mitarbeiter führt. Denn wird die Pflege der Arbeitskleidung dem Team selbst überlassen, hat jeder einzelne andere Vorstellungen, was sauber und gepflegt ist. Fehlende Knöpfe, Risse im Stoff, verblichene Farben, aufgesetzte Flicken, unschöne Schmutzreste. Hier empfiehlt sich eine professionelle Reinigungsfirma, die zugleich beschädigte Stellen in der Kleidung ausbessert.
aus
FussbodenTechnik 06/16
(Handwerk)