Branchenstimmung
Zuversicht nach einem schwierigen Jahr
Das vergangene Jahr zählt für viele in der Branche nicht zu den besonders guten. Die Anschaffungslust der Konsumenten ist zwar weiterhin groß, beflügelt durch eine stabile Konjunktur, günstige Energie- und Verbraucherpreise und niedrige Zinsen, die das Sparen nicht lohnen - doch das Geld landet häufig woanders. Der weit in der September verlagerte Sommer mit entsprechenden Temperaturen tat sein übriges. Während die textilen Sortimente zu kämpfen hatten, ist das Thema Schlafen gleichwohl in aller Munde - ausgerechnet durch den Online-Handel. Denn mit den Matratzen-Start ups ist Bewegung in den Markt gekommen, was von den Unternehmen nicht selten positiv bewertet wird - Konkurrenz belebt das Geschäft und über Matratzen wird geredet. Nur die Frequenz im Fachhandel kann da nicht immer mitziehen. Welche Stimmung herrscht aktuell in der Bettenbranche? Wie sind die Erwartungen für 2017? Vertreter der Industrie nehmen zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen Stellung.
Christoph Larsen Mattes (Mattes & Ammann)
Kontinuität in der Qualität bietenMattes & Ammann ist mit dem Jahr 2016 sehr zufrieden und konnte im Heimtex-Bereich umsatztechnisch zulegen. Das hat jedoch nicht unbedingt marktbezogene Ursachen, sondern resuliert mehr daraus, dass Mattes & Ammann Vorteile gegenüber Wettbewerbern aufweisen konnte, welche die Kunden zunehmend schätzen. Wir sehen voller Zuversicht das Jahr 2017 vor uns und hoffen, den positiven Trend von 2016 fortsetzen zu können. Bezüglich der Gesamtbranche aus Sicht eines Maschenstoffherstellers und -zulieferers haben wir tendenziell eher ein durchwachsenes Gefühl, wobei Mattes & Ammann selbst an verschiedenen Stellen bevorzugt wird, weswegen wir für unser eigenes Unternehmen einen sehr guten und stabilen Stand haben.
Wir sehen für 2017 keine überdimensionierte oder überlagernde Herausforderung, sondern eine persönliche Herausforderung darin, jeden Tag die eigene Arbeit kontinuierlich, sauber und korrekt zum Nutzen der Firma, aber eben auch im Besonderen für den Kunden zu garantieren. Als zwischenzeitlich letzter, wirklich massiver Volumen-Hersteller im Maschenbereich, Standort Deutschland, sehen wir einen bedeutenden Vorteil in unserem großen Abruflager und auch, in aller Bescheidenheit ausgesagt, in den Fehlern des Wettbewerbs. Kontinuität, Kontinuität, Kontinuität in freundlicher Bearbeitung der Aufträge, in der Qualität selbst, mit einer über dem Markt liegenden Lieferfähigkeit, dies weiter zu halten und an der ein oder anderen Ecke noch auszubauen, ist unser erklärtes Ziel für 2017.
Peter Van Rompuy (Veldeman Bedding)
Alle Prognosen wurden übertroffen2016 war in jeder Hinsicht ein historisches Jahr für Veldeman. Alle Prognosen wurden übertroffen, nie zuvor konnten wir in einem Jahr solche Plus-Zahlen als Gruppe notieren. Es gab dabei dann auch viele Neu-Entwicklungen. Solche Zuwächse belasten jedoch auch die gesamte Organisation. Deshalb setzen wir uns für 2017 verstärkt ein für eine stabilisierte, positive Marktposition, wobei wir unsere Leistungsfähigkeit insgesamt kritisch beurteilen und anpassen, damit die Kundenzufriedenheit noch optimiert werden kann. Die Branche entwickelt sich nach wie vor noch immer positiv und wir wachsen international mit, das freut uns und das schafft dementsprechend auch Vertrauen in die Zukunft. Veldeman Bedding hat sich im Laufe der Jahre international stark etabliert. Wir glauben an eine positive Zukunft.
Die grössten Herausforderungen werden wir 2017 in der eigenen Organisation haben. Selbstkritisch werden wir gezielt darauf hinarbeiten, die Leistungskurve insgesamt noch zu steigern, vom Produkt bis zum Marketing, von der Herstellung bis zur Auslieferung. Diese Planung läuft bereits und die Maßnahmen dazu halte ich für ausgesprochen gut und vielversprechend. Weiterhin erfolgreich zu bleiben heißt, dass man sich mit seinen Produkten unterscheiden muss. Kundenwünsche müssen angehört und möglichst auch realisiert werden. Als Hersteller sollte man sich international orientieren, gute Marktentwicklungen rechtzeitig registrieren. Das Top-Management spielt dabei auch eine wichtige Rolle - eine stabile Organisation bringt Ruhe und bietet Perspektive. Die durchaus stabile Leistungskurve und ISO-Zertifizierung hat Veldeman in vielen Ländern einen immer besseren Ruf besorgt. Der Gönn-Faktor spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Den kann man sich nur erarbeiten, wenn man als Geschäftspartner eine stabile Vertrauenslage aufgebaut hat.
Donata Apelt-Ihling (Alfred Apelt)
Grundsätzlich optimistischFür Apelt verlief das vergangene Jahr positiv mit deutlichem Zuwachs, wir sehen grundsätzlich optimistisch nach vorne und die Vorgespräche, die wir bereits mit unseren Kunden geführt haben, bestätigen unsere Einschätzung. Die deutschen Unternehmen in unserer Branche sehen wir engagiert, offen für Neues, kreativ und jeden in seinem Bereich gut aufgestellt - und so sehen wir uns auch! Die Herausforderungen durch textile Importe werden bestehen bleiben, unsere Aufgabe als Unternehmer: erfolgreich zu wirtschaften, neue Märkte zu erschließen, junge Menschen auszubilden, um textile Fachkräfte zu rekrutieren, all diese Aspekte werden sich auch 2017 nicht wesentlich verändern. Die Herausforderung wird sein, Trends richtig zu erkennen und als verkäufliche Warenkonzepte mit unseren Kunden gemeinsam dem Endverbraucher erfolgreich zu verkaufen. Und dem Internet die angemessene Bedeutung zukommen zu lassen. Die Branche kann auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen, wenn sie flexibel, kreativ, offen und engagiert die Herausforderungen angeht.
Boris Thomas (Lattoflex)
Schwierige Zeitensind etwas für starke MarkenUnglaublich! Wenn ich zurück schaue in die Vergangenheit und diese Zeit vergleiche mit dem was gerade passiert in unserer Branche, ist es wahrlich unglaublich. Zum einen die Geschwindigkeit, zum anderen, was alles sich verschiebt. Grenzen werden aufgebrochen und Denkblockaden hinweggespült. Verbände bieten über eigene Onlineshops Matratzen an - um mit dem Boom von Matratzen-Start ups Schritt zu halten. Frequenzen verschieben sich. Der stationäre Fachhandel stellt sich die Zukunftsfrage. Umsätze gehen in den Keller. Neue Anbieter drängen auf den Markt. Eine Zeit der Verunsicherung und Transformation - in der sich neue Chancen ergeben und die Unklarheit über den Weg Menschen verunsichert. Wir haben bei Lattoflex immer solche Zeiten geliebt. "Schwierige Zeiten sind etwas für starke Marken!" hat es mein Vater einmal formuliert. Und recht hat er. Lattoflex war nie stärker als jetzt.
Wenn ich auf das nächste Jahr schaue, so gehen mir vier Punkte durch den Kopf: 1. Es gibt für den Fachhandel nur eine wichtige Frage: Wie bekommen wir Menschen ins Geschäft? Alles andere ist nebensächlich. 2. Produkte sind kein "Gamechanger" - eine neue Hülle oder Schaumschnitt bewegt niemand mehr in ein Geschäft. 3. Die digitale Transformation wird weiter unsere gewohnten Wertschöpfungsketten in Frage stellen. Transparenz ist ein Wesensmerkmal der Digitalisierung. 4. Kern aller Veränderung ist radikale Vereinfachung aus Sicht des Kunden. Alles, was es teuer oder kompliziert macht, wird verschwinden. Ob wir wollen oder nicht.
Ja, wahrlich beängstigend. Aber ich sehe hier eben auch große Chancen, neue Märkte zu erobern und Menschen zu erreichen. Deshalb bin ich mit Lattoflex mehr als zuversichtlich, unseren Wachstumskurs auch 2017 weiter fortzuführen. 2017 werden wir mit spannenden neuen Produkten und Marketingideen unseren Markt begeistern. Maßgeschneidert auf die Fragestellungen exakt dieser Transformation.
Hubertus Koch (Egeria)
Erfolgreiche Premiere auf der der ABK OpenUnser Rückblick auf das Jahr 2016 fällt insgesamt positiv aus. Wir sind mit dem Geschäftsverlauf und den erzielten Ergebnissen durchaus zufrieden. Auch die erstmalige Teilnahme an der ABK Open und die dortige Premiere eines neuen Uni-Programms sowie der aktuellen Saunathemen hat uns beim Erreichen der Zielsetzung einen ordentlichen Schub gegeben. Weiterhin wichtig ist, das Vertrauen der Kunden in unsere Arbeit für die anspruchsvollen Qualitäten, Innovation, Lieferfähigkeit und unser gutes Preis-/Leistungsverhältnis zu untermauern oder noch zu stärken.
Die Heimtextil-Branche in Deutschland ist gut aufgestellt. Die positive Entwicklung in den letzten Jahren bestätigt uns, dass die eingeschlagenen Wege nicht immer einfach, aber erfolgreich sind. Unser bereits in 2016 erfolgreich umgesetztes Sortimentskonzept wird im kommenden Jahr noch präzisiert und ausgebaut. Wir wollen in der Entwicklung neuer Produkte und neuer Wege noch schneller werden, um dem Handel noch häufiger interessante, innovative Produkte anhand zu geben. Der nächste Schritt dazu ist die Präsentation der neuen Lizenz-Marke "Miss Germany" für die Produktgruppen Frottiertücher und Bademäntel, exklusiv auf der Frankfurter Heimtextil-Messe. Eine weitere Zielsetzung ist die kontinuierliche Verfeinerung dieses Sortiments.
Michael Bauer (Curt Bauer)
Durch mehr Service mehr verkaufenDas Konsumklima im Inland ist gut, hochwertige Qualität wird geschätzt und langlebige, nachhaltige Produkte verkaufen sich gut. Komplizierter geworden ist, dem Kunden ausreichende Beratungsleistungen zu geben. Durch Personalmangel, besonders im Kaufhausbereich, sind die Kunden auf sich allein angewiesen und würden bei entsprechendem Service mehr kaufen. Durch gut geschultes Personal im stationären Fachhandel kann hier dem interessiertem Kunden der beste Service gegeben werden. Wenn dies noch in Kombination mit dem Online-Handel durch den Fachhändler gebracht wird, kann auch eine breite Sortimentspalette ohne große Warenbestände geboten werden.
Der Export im Jahr 2016 war komplizierter als 2015. Verschiedene Einflussfaktoren erschweren die Verkäufe. Ungünstige Devisen-Kursentwicklungen komplizieren teilweise den Vertrieb, und das besonders im preisintensiven Sektor. Die Hoffnungen auf einen guten Anlauf des Jahres 2017 sind positiv. Es wird weiter mit guter Kauflaune gerechnet. Große Bemühungen müssen unternommen werden, um das erforderliche qualifizierte Arbeitskräftepotential zu erhalten. Nur durch umfangreiche Aktivitäten kann hier der erforderliche Nachwuchs gesichert werden.
Christian Dierig (Fleuresse)
Die Branche brenntDas Jahr 2016 hat alle Erwartungen erfüllt - zum Guten, aber auch zum Schlechten. Bereits im letzten Jahr schrieb ich, dass im Jahr 2016 die Entscheidung durch die Innovationskraft auf der Fläche getroffen wird. Dies hat sich bestätigt, natürlich beschleunigt durch den stark wachsenden Distanzhandel durch das Internet. Die angeblich stark gewachsene Konsumnachfrage ist nicht im textilen Konsumbereich gewachsen, sondern - im Gegenteil - im Textil- und Heimtextilbereich gesunken. Eine Zahl zwischen minus 8 und minus 10 scheint realistisch. Spätestens seit den katastrophalen Umsatzeinbrüchen im September ist dies allen klar geworden.
Die Branche brennt und ist in einer starken Umstrukturierung, wobei die Problematik intensiviert wird durch das starke Aufkommen von Eigenmarken durch groß und klein. Mittlerweile wird die Eigenmarke als Alternative zum Preiskampf im Internet gesehen, und alle Lieferanten müssen sich mühen, hier im Private-Label-Bereich zum Zuge zu kommen. Allerdings sind sie leichter austauschbar, und eine Reihe von weiter entfernten Lieferanten drängen nun in dieses Segment. Wenngleich die Inspirationen aus Deutschland kommen, so sind die Lieferungen oft fern dieser Inspirationsquellen.
Dies, gepaart mit einem starken Dollar, wird die Handelslandschaft in 2017 weiter verändern - bedingt durch das Wahljahr, was nie ein Konsumjahr ist, wahrscheinlich noch beschleunigt. War die abnehmende Frequenz in der Halle 8 der Heimtextil im Jahr 2016 schon ein deutliches Signal, so bleibt abzuwarten, wie sich dies in 2017 verändert, da man daran schon erkennen kann, um wie viel die Intensität des Verdrängungswettbewerbes zunehmen wird. Preise, Kostensenkungen und Restrukturierungen bei gleichzeitiger Anpassung an die neuen Nachfrageströme wird das Gebot des Jahres 2017 sein.
Michael Mosch (Estella)
Noch nie zuvor so viele Neukunden2016 war kein 2015: Nach dem Spitzenjahr 2015 war es merklich schwerer für uns, die Zahlen in 2016 annähernd zu erreichen. Faktoren dafür gar es einige. Auffällig der Monat September, der im Handel über alle Vertriebsformen hinweg wohl der schlechteste aller Zeiten war. Vom tollen Wetter haben Freibäder, Biergärten und die Speiseeisindustrie profitiert. Unsere Branche leider gar nicht. Dass es der Modebranche ebenfalls schlecht erging, tröstet uns insofern, dass diverse Modehäuser begonnen haben, Haustextilien ins Sortiment (zurück) zu holen. Zwei Lichtblicke gab es für uns dennoch. Wir konnten noch nie zuvor so viele Neukunden wie 2016 gewinnen und unseren Anteil im Spannbetttuchgeschäft überproportional ausbauen. In das Jahr 2017 starten wir auf der Heimtextil mit diversen Innovationen und einer neuen jungen Linie "Impulse".
Lars Brunso (Akva Waterbeds)
Europäische Union und den Euro stabilisierenDas Jahr 2016 hat sehr gut angefangen, und es kommt auch zu einem guten Abschluss. Der Sommer hätte besser sein können, aber im Großen und Ganzen bin ich mit dem Jahr zufrieden. Etwas über das Jahr 2017 vorherzusagen ist meiner Meinung nach schwierig. Ich wünsche mir, dass die Europäische Union und der Euro beide stabilisiert werden, und dass der Handelsverkehr auch künftig ungehindert Ländergrenzen passieren kann, um Wohlstand und Weiterentwicklung zu sichern und beizubehalten. Für Europa ist es sehr wichtig, dass die Mitbürger Zuversicht und Glaube an eine unbesorgte Zukunft haben.
Akva hat einen guten Handelsplatz auf dem Markt der Qualitätswasserbetten gefunden, und wir sind mit unseren Geschäftsverbindungen und Fachhändlern sehr zufrieden. Die Mehrheit unserer Fachhändler sind Familienunternehmen. Die Geborgenheit, die im Rahmen einer Familie existiert, wird auf die Arbeitssituation übertragen und erzeugt Unternehmungslust, die vom Herzen stammt. Dies ist gut, und es sind die besten Bedingungen für ein gutes Gelingen in der Marktwirtschaft. Am wichtigsten wird es in 2017 sein, den Optimismus zu bewahren, denn dies bedeutet Frequenz in den Geschäften unserer Fachhändler. Der gesunde, erholsame Schlaf ist nie zuvor so sehr im Trend gewesen und ins Blickfeld gerückt, wie es heute der Fall ist. Deswegen ist es auch sehr wichtig, dass wir in der Branche die Gunst der Stunde nutzen, und die Vorteile aus diesem verstärkten Fokus ziehen - immer aber daran denken, dass wir es seriös angehen und stets qualitätsbewusst denken.
Die Umwelt, Nachhaltigkeit und Transparenz, sind, was Produkte und Unternehmen betrifft, entscheidende Faktoren, die immer stärker wachsen. Keiner von uns kann sich einfach auf den Lorbeeren ausruhen. Ein überholtes Image ist heutzutage nur wenig wert und hat bei verkaufsfördernde Maßnahmen noch weniger Wert. Das Vertrauen der Verbraucher muss systematisch aufgebaut werden, denn einfacher als heute ist es kaum zuvor gewesen, sich für eine andere Ware zu entscheiden und diese zu bestellen: Ein paar Mausklicks, und schon ist der Warenkorb voll.
Hans Ulrich Schwenk (Grosana)
Zuwachsraten im zweistelligen BereichDas abgelaufene Jahr 2016 war für unser Unternehmen ein sehr gutes. Trotz der schwierigen Zeiten im Fachhandel, mit fehlender Frequenz und reduziertem Konsumverhalten, haben wir es geschafft, mit den richtigen Produkten und richtigen Partnern unseren Umsatz stabil zu halten. Auch das wachsende Online-Geschäft hat uns keine Probleme bereitet, da wir mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten und unserem Vertrieb eine andere Zielgruppe ansprechen. Unsere Erwartungen für das Jahr 2017 sind ähnlich dem Jahr 2016: Wir möchten uns weiterhin den Anforderungen des Marktes stellen und streben eine noch höhere Kundenzufriedenheit an. Dabei stehen die Interessen unserer Kunden und unsere Entwicklungen klar im Fokus. Zusätzlich erwarten wir für das kommende Jahr weiterhin die gleichen Zuwachsraten im zweistelligen Bereich wie in den letzten Jahren.
Für die Zukunft wird ein wichtiges Thema für den Fachhandel das einfache, aber dennoch hochwertige Verkaufen sein. Die Kunden möchten beim Kauf eines Schlafsystems durch die Fachhändler an die Hand genommen werden, um das beste System für sich zu finden. Allerdings sollte dies nicht zu komplex sein, denn der Kunde sollte auch in seinen eigenen vier Wänden einwandfrei mit seinen neuen Produkten zurechtkommen, ohne dabei die Leichtigkeit des Schlafens zu vergessen. Zudem sollte den Kunden mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, um zu verstehen, was Sie möchten.
Denn gerade durch die starken Matratzen-Start ups im Internet und den Berichten der Stiftung Warentest wird der Kunde stark verunsichert und muss sich in solchen Zeiten auf eine fachkundige Beratung verlassen können. Dem Kunden muss klar gemacht werden, dass es nicht die eine Matratze gibt, die für alle passt. Wir sollten uns alle auf unsere Stärken berufen und den Kunden somit eine gewisse Sicherheit vermitteln. Wir konzentrieren uns weiterhin auf unsere Innovationen, erfolgreiche Verkaufskonzepte und der Produktion in Deutschland - denn "made in Germany" ist und bleibt ein gefragtes Thema.
Rainer Oldiges (Dormiente)
Ampeln auf weiteres Wachstum gestellt2016 ist für Dormiente ein eher ungewöhnliches Jahr, denn zum ersten Mal seit fünf Jahren schließen wir dieses Jahr nur mit einem kleinen einstelligen Wachstum ab, im Gegensatz zu den immer zweistelligen Wachstumsraten der letzten Jahre. Nach gutem Start in den ersten vier Monaten verringerte sich unser Auftragseingang doch deutlich zum Sommer und Herbst hin. Teilweise konnte man schon von klarer Flaute im Bettenfachhandel reden, obwohl alle öffentlichen Indikatoren nach oben zeigten. Eine richtige Erklärung haben wir dafür nicht. Unser Unternehmen hat sich in letzter Zeit doch zu einer festen Größe im Matratzenfachhandel gemausert , denn wir bilden in unserem "grünen" Segment des Marktes gut die Interessen unserer Kunden ab.
Im Januar 2017 werden wir in unser neu gebautes Firmengebäude einziehen. Diese Investiton in die Zukunft wird uns im kompletten Produktionsablauf deutlich verbessern, sowohl in Qualität als auch in kürzeren Lieferzeiten. Wir sind zuversichtlich, denn unsere Produkte sind gut und der Bedarf ist da. 2017 werden wir zudem mit einem Online-Partnerkonzept mit unseren Handelspartnern zusammen im e-Commerce starten. Bei uns sind die Ampeln auf weiteres Wachstum gestellt und wir blicken sehr zuversichtlich ins neue Jahr.
Dr. Ursula Matheis-Mödinger (Matheis Textilgruppe)
Initiative für Nachhaltigkeit gestartetAuch wenn die Dollar-Eurokurs-Situation weiterhin angespannt ist und wir um die Probleme der Frequenz im Handel wissen, freuen wir uns, dass wir auch 2016 mit einem Umsatzplus abschließen können. Dass wir weiterhin eine stabile Geschäftsentwicklung haben, verdanken wir unter anderem unserer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung. Neben den beliebten Schlafgut-Klassikern entwickeln wir immer wieder neue Qualitäten, um auf die immer vielfältiger werdenden Kundenbedürfnisse einzugehen. Aber auch unser großflächig umgesetztes Markenkonzept "Lass dich fallen" am POS ermöglicht uns eine stabile Auftragslage und kontinuierliche Umsätze im Spannbetttuch- und Kleinteilebereich. Für 2017 versuchen wir weiter ein Ohr am Kunden zu haben, denn Empathie für den Kunden, sprich sich in ihn hineinzuversetzen, war und ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Nur mit Blick auf die sich verändernden individuellen Ansprüche können wir langfristig auf dem Markt erfolgreich bleiben.
Die allgemeine Lage der Branche hat sich 2016 sicherlich nicht verbessert. Nach wie vor muss die Industrie mit höheren Kosten und stärkerer Konzentration auf Kundenseite kämpfen. Die Sortiments- und Markenstraffung sowie die Digitalisierung im Handel sind schwierige Themen, die auch 2017 weiter an Stellenwert gewinnen. Dank unserem starken NOS-Sortiment mit einer der höchsten Handelsspannen werden unsere Produkte jedoch weiterhin als verlässlicher Partner geführt und ausgebaut. Wir werden uns aber auch weiterhin auf die sich veränderten Marksituationen und Vertriebskanäle einstellen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Um dem Kunden zu zeigen, dass er unserer Marke auf ganzer Linie Vertrauen kann und wir sowohl auf Produktebene, als auch auf humaner und ökologischer Ebene Verantwortung übernehmen, haben wir die Schlafgut-Initiative für Nachhaltigkeit "Code of Care 2020" ins Leben gerufen. Bei unserer Initiative geht es darum, transparent aufzuzeigen, wie Qualität bei uns entsteht. Angefangen vom Anbau der Baumwolle bis hin zu dem Moment, wenn unser Kunde mit gutem Gefühl den Laden verlässt. Diesen erst mal abstrakten Begriff mit Leben zu füllen und über den Einkauf beziehungsweise Handel an den Endkunden zu transportieren, wird für dieses Jahr sicherlich unsere größte Herausforderung.
Ein wichtiger Aspekt ist ein kompetenter Markenauftritt. Bei der heutigen Angebotsvielfalt sind Kunden oft überfordert und verunsichert. Es gilt, dem Kunden Orientierung bei der richtigen Produktwahl zu geben. Der Kunde sucht zwischen den vielen Angeboten eine Marke, der er vertrauen kann und die seinen Bedürfnissen gerecht wird. Wenn dieses Vertrauen da ist und bei der Kaufentscheidung über dem Preis steht, dann kann eine Marke auch im Spannbetttuch- und Bettwäschebereich langfristig erfolgreich am Markt bestehen.
Markus Stendebach (Stendebach & Co.)
Fachhändler sind die Marke vor OrtWir dürfen durchaus zufrieden sein mit 2016. Die gesteckten Ziele wurden erreicht. Durch effektive Investitionen in Personal und Produktion 4.0 erwarten wir weiteres Wachstum in 2017. Die Digitalisierung macht auch vor unserer Branche in 2017 nicht halt. Der Bettenhandel sollte sich auf wahre Fachhandelslieferanten konzentrieren, um nicht vergleichbar und austauschbar zu sein. Der Fachhändler ist die Marke vor Ort. Seine Stärken sind: Beratung, Service und Sympathie. Das sollte nicht aus den Augen verloren werden.
Klaus Neudecker (Rummel)
Mit Neuheiten klares Zeichen gesetztWir sind sehr zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr und blicken optimistisch auf 2017. In diesem Jahr haben wir großartige Neuheiten konzipiert, allem voran Mix One. Mit diesem Projekt möchten wir insbesondere den Fachhandel stärken. Ich denke, dass es insgesamt der Branche "Schlafen" gar nicht so schlecht geht. Explizit glaube ich jedoch schon, dass sich Umsätze in unterschiedliche Kanäle verteilen. Internetfirmen sind im ersten Schritt positiv zu bewerten, da sie unser Produkt in ein neues Licht rücken. Dies kommt uns zu Gute, da über unser Produkt gesprochen wird. Diese Firmen sind jedoch nicht fachlich orientiert. Wir hingegen können zeigen, warum die Auswahl der richtigen Matratze sehr individuell ist und der Fachhandel dafür der richtige Ansprechpartner ist. Ich glaube auch, dass wir als Unternehmen gut im Markt stehen.
Nach wir vor möchten wir unsere Kunden von unseren Produkten begeistern. Essen, Trinken und Schlafen sind Grundbedürfnisse, und diese werden sich nicht verändern. Daher denke ich, dass die Branche auch künftig erfolgreich am Markt bestehen bleibt. Es stellt sich nur die Frage, wie wir in Zukunft mit welcher Zielgruppe kommunizieren werden. Entscheidend wird sein, dass wir uns klar zum Fachhandel positionieren und wie sich der Fachhandel auf dem Markt und letztendlich zum Endverbraucher hin positioniert. Wir denken, dass wir hier mit Mix One ein klares Zeichen gesetzt haben, und dies in einer sehr modernen und einfachen Sprache.
Michael Sailer (Werkmeister)
Mehrwert des Fachhandels transportierenDas vergangene Jahr war für Werkmeister sicherlich das spannendste der jüngeren Unternehmensgeschichte. Im Jahr 2016 war das Unternehmen erstmals am Rande der Möbelmesse in Köln mit einer eigenen umfangreichen Präsentation vertreten. Der neu konzipierte Unternehmensauftritt - "die blaue Werkmeister-Welt" - wurde durch unsere Handelspartner sehr gut angenommen und hat uns erfreulich häufig neue und sehr gute Platzierungen ermöglicht. Die zeitgleich in Köln vorgestellten neuen Produktlinien, die das Matratzensortiment um neu konzipierte Taschenfederkern- sowie eine in seiner Produktionsart völlig neuartige Talalay-Latexmatratzen erweitert, fanden ebenfalls sehr großen Anklang bei unseren Handelspartnern und trugen maßgeblich zum guten Jahresergebnis bei.
Am Gesamtmarkt wurde insbesondere das Thema "one-fits-all" thematisiert. Losgelöst von der reinen Produktbetrachtung ist der Kern derlei Versprechungen die Verallgemeinerung und Vereinfachung. Ins gleiche Horn stieß die Stiftung Warentest mit ihrem "Selbstbau-Lattenrost". Die Antwort lautet aus unserer Sicht nicht "Verkomplizierung" sondern bedarfsgerechte "Individualisierung" auf Basis qualifizierter Beratung und eines leistungsstarken Sortiments. Diesen Mehrwert des Fachhandels müssen wir zusammen mit unseren Handelspartnern noch stärker herausarbeiten und transportieren.
Vor dem Hintergrund dieser zukünftigen Ausrichtung stand im zweiten Halbjahr der Ausbau der Infrastruktur im Fokus unseres Handelns. Ein modernes Hängefördersystem für die Matratzenbezüge wurde installiert sowie eine neue Einzugstraße in Betrieb genommen. So konnten die Produktionsprozesse deutlich optimiert werden. Dies führte in der ersten Phase der Umstellung zu ein wenig "Sand im Getriebe", was sich dann auch leider im Kundenbarometer in der Haustex widerspiegelte. An diesen Themen werden wir weiterhin hart arbeiten und im neuen Jahr die Qualitätsprozesse weiter verfeinern. Bereits heute ist es uns unter anderem möglich, jeden produzierten Matratzenkern seiner ursprünglichen Position im Großblock zuzuordnen - ein Quantensprung im Qualitätsmanagement. Mit all diesen Maßnahmen haben wir am Ende des Tages nur eines im Sinn: unseren Kunden ein verlässlicher Partner zu sein, mit dem man auf Augenhöhe diskutieren und zusammenarbeiten kann - also echte Partnerschaft zu leben.
Christoph König (Schultz Schlafkultur)
Mit innovativen Produkten punktenUnsere gesamte Branche ist in diesem Jahr vielfach nicht wirklich nachvollziehbaren Schwankungen unterworfen gewesen. 2017 wird auf jeden Fall ein spannendes Jahr, für alle in unserer Branche. Kernaufgabe wird hier sicherlich die bestmögliche Unterstützung des Handels bei der Stabilisierung der stark schwankenden Kundenfrequenz sein. Hier werden echte Konzepte gefragt sein, mit denen die vorhandene professionelle Beratungskompetenz der Händler noch stärker herausgestellt werden kann. Wir als Hersteller sind im kommenden Jahr gefordert, den Fachhandel aktiv zu unterstützen. Sei es zum Beispiel durch das Angebot an besonders interessanten Produkten, am POS oder auch im Bereich Marketing. Aus meiner Sicht wird man als Hersteller in 2017 nur mit innovativen Produkten und Neuerungen, wie wir sie zum Beispiel mit unseren Fiberglas Unterfederungen im Sortiment führen, verbindlich hochwertiger Qualität sowie einer optimalen Lieferperfomance weiterhin erfolgreich sein und als starker Partner beim Fachhandel punkten können.
Ich denke, die Marktentwicklung des letzten Jahres spricht ein Stück weit für sich. Die Branche hat mehrere namhafte und alteingesessene Unternehmen verloren und stellt sich aktuell neu auf. Aus meiner Sicht bringt auch 2017 einiges an Herausforderungen für verschiedene Hersteller mit, sollte sich die Marktlage nicht signifikant zugunsten des Handels ändern. Wir von Schultz Schlafkultur haben uns durch unsere richtungsweisende Entscheidung, dem Fachhandel nun als echter Vollsortimentsanbieter im Bereich Unterfederungen zur Seite zu stehen, in den letzten zwei Jahren eine sehr solide neue Position erarbeiten können. Unsere Neuausrichtung, unseren Kunden von den günstigen Einstiegspreislagen bis hin zu sehr hochwertigen und aussagekräftigen Produkten alles aus einer Hand anbieten zu können, hat uns wirklich einen sehr positiven "Drive" gegeben. Den möchten wir natürlich gerne beibehalten und weiterhin ausbauen. Unser Motto, auch in 2017, hat Bestand: Bei uns bekommt unser Kunde alles aus einer Hand.
Die Herausforderung wird darin bestehen, sich auf die teilweise plötzlichen Schwankungen der Nachfragen, sowohl nach unten als aber auch oben, perfekt vorzubereiten. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, da sich, wie 2016 gezeigt hat, die Marktlage quasi wöchentlich ändern kann und die klassisch starken und ruhigen Zeiten des Jahres im Handel ja nur noch schwer vorherzusagen sind, wenn nicht sogar keinen Bestand mehr haben. Eine weitere Herausforderung wird sicherlich auch der starke Trend zur "One-fits-all" Lösung sein. Hier sind wir nochmals als Hersteller gefordert, dem Fachhandel entsprechende Lösungsansätze, gerade im Bereich Unterfederungen, anzubieten. Wir von Schultz werden speziell zu diesem Thema auf der imm Cologne 2017 ein passendes Produkt lancieren.
Melanie Weber-Veil (Traumina)
2017: Schnelligkeit und EmanzipationEin Rückblick auf ein Jahr zu machen, das wie jedes Jahr mit Höhen und Tiefen gespickt ist, ergibt nur bedingt Sinn. Interessanter ist die Frage, wo geht die Reise hin? Während Musik nur noch über Datenleitungen funktioniert und die CD die Kassette und Schallplatte ersetzt hat, die CD nun durch einfache Datenübertragung auf Smartphones und anderes ersetzt wird, werden "Nesthöhle", "Geborgenheit", "Cocooning" und viele andere emotionale Begriffe wieder erneut von Bedeutung sein. Der Mensch hat ein natürliches Bedürfnis des "Sich-Zudeckens", dieses ist tief in seiner Struktur verankert. Somit hat sich das Grundbedürfnis des Verbrauchers nicht verändert und wird sich auch nicht ändern, auch wenn bei SIMS die Menschen inzwischen über Wärmelampen "zugedeckt" werden. Allerdings haben sich das Verhalten und der Wunsch gegenüber der Warenverfügbarkeit deutlich geändert.
Der Kunde fordert, jetzt gleich und sofort sein Bedürfnis gestillt zu wissen. Und genau dieses veränderte Verhalten wird uns in den kommenden Jahren vor zunehmend neue Herausforderungen stellen. Transparenz, Schnelligkeit und Emanzipation des Verbrauchers stellen uns weiterhin vor neue Aufgaben. Wer die Ware zum richtigen Zeitpunkt verfügbar hat, der macht das Geschäft. Das Vorhandensein von ausgereiften Produkten in konstanter Qualität auf dem Markt ist für den Verbraucher in der heutigen Zeit zu einer Grundvoraussetzung und Selbstverständlichkeit geworden. Die Produkte sind somit nicht mehr die alleinigen Hauptakteure der Branche. Warenverfügbarkeit, Disposition, Lagerhaltung und Logistik sind Themen, mit denen sich unsere Branche in der Zukunft auseinander setzen muss, was unweigerlich auch das Thema des human capital mit sich ziehen wird. Gemeinsam sind wir stark.
Holger Steuter (Biederlack)
Zeit für VeränderungDas vergangene Jahr ist wahrlich turbulent zu Ende gegangen und es ist noch nicht abzusehen, welche Auswirkungen die politischen Ereignisse in Europa und den USA haben werden. Daher ist es wichtiger denn je, sich am Markt eindeutig zu positionieren. Nur so kann es gelingen, der derzeitigen Kaufzurückhaltung, der niedrigen Kundenfrequenz im stationären Handel, dem veränderten Kaufverhalten in Richtung Onlinehandel und dem zunehmenden Preisdruck bei den Handelspartnern entgegenzuwirken. Wir haben auf diese neuen Anforderungen rechtzeitig reagiert: unser B2C-Shop hat sich erfolgreich etabliert, wir nutzen vielfältige digitale Medien, bringen regelmäßig neue Programme auf den Markt und entwickeln Sondereditionen zu saisonalen Themen.
Die wichtigste Maßnahme und größte Veränderung steht 2017 an: Zur Messe starten wir mit einem komplett neuen Markenauftritt und richten uns neu aus. Der Fachhandel darf gespannt sein, auch er wird von den Veränderungen profitieren. 130 erfolgreiche Unternehmensjahre haben gezeigt, dass wir mit unserem hohen Qualitäts- und Designanspruch immer genau richtig lagen, daher halten wir mehr denn je daran fest. Unter dem Motto "unverkennbar Biederlack" geben wir dem Handel künftig ein aussagekräftiges Markenversprechen und stärken damit alle Beteiligten. Ein neuer Aufbau unserer Hauptkollektion vereinfacht zudem die Auswahl und gibt neue Impulse für das Wohndecken-Geschäft. Das alles ist für uns Grund genug, optimistisch in das neue Jahr zu blicken.
Thomas Borghs (Paradies)
Offen und ehrlich kommunizierenAus wirtschaftlicher Betrachtung geht ein Jahr mit Höhen und Tiefen zu Ende. Als Ergebnis der getätigten Investitionen im Bereich der Produktqualität und Handelsunterstützung können wir am Ende auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Positive Umsatzentwicklungen auf dem nationalen und dem internationalen Markt zeigen, dass die bewusst getroffenen Entscheidungen für Qualität und Absicherung die richtige Wegweisung sind. Das Vertrauen unserer Kunden in die Marke Paradies ist hoch. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Handel wird auch in Zukunft eine unabdingbare Voraussetzung bleiben, um den Kunden ganzheitlich zu verstehen und seine sich verändernden Bedürfnisse zu erkennen. Auch im kommenden Jahr werden wir unsere innovativen und nachhaltigen Schlafkonzepte weiterentwickeln, um so unseren Kunden Produktlösungen für ihren individuellen, gesunden und erholsamen Schlaf bieten zu können. Auf Basis einer konsequenten Markenpolitik, aufmerksamkeitsstarken Absatzideen und dem Erbringen von Qualitätsbeweisen, sehen wir dem Jahr 2017 mit Spannung und Zuversicht entgegen.
Sicherheit steht bei Paradies an oberster Stelle. Wir schaffen Produkte, die für einen gesunden und erholsamen Schlaf stehen, und orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Kunden. Die Marke Paradies übernimmt dabei Verantwortung für Mensch und Umwelt und definiert ihre Grenzwerte weit über die "normalen" Branchen-Standards hinaus. Verantwortung übernehmen gehört gerade in unsicheren Zeiten zu einer der wichtigsten Eigenschaften. In diesem Jahr haben wir unsere Rohstoffquellen insbesondere im Daunenbereich nochmals kritisch überprüft und einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor eingebaut, der Anfang 2017 in die Kommunikation einfließen wird. Seit vielen Jahren geben wir unseren Lieferanten sehr strenge Einkaufsbedingungen vor und lassen diese zusätzlich durch externe Institute überprüfen. Der Markt für Daunen- und Federbettwaren steht wie kein anderer für Intransparenz und Unsicherheit gegenüber dem Endverbraucher. Zum Beispiel sind Qualitätsklassen bei vielen Produkten nicht klar erkennbar oder Daunen kommen der Bezeichnung nach aus Ursprungsländern, die für Kälte bekannt sind, aber nicht für große Aufkommen an Enten oder Gänsen. Hier setzen wir ein Statement für offene und ehrliche Kommunikation in Richtung unserer Endkunden und möchten Sicherheit vermitteln beim Kauf unserer Produkte.
Für die Zukunft erwarten wir eine immer größer werdende Zahl an Verbrauchern, die Produktionsweisen und Rohstoffquellen kritisch hinterfragen. Paradies ist dieser Entwicklung gegenüber offen aufgestellt und darauf vorbereitet. Auch auf Basis der ökologischen Betrachtung suchen wir ständig nach Optimierungsmaßnahmen, um unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt weiter gerecht zu werden. Dies unterstreicht der diesjährige Beitritt der Paradies GmbH in den Förderkreis B.A.U.M. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management), als auch die neue Auszeichnung zur "CarbonNeutral Company".
Jürgen Becker (Fey)
Neue Impulse für die Branche2016 war ein durchwachsenes Jahr mit den üblichen branchenbedingten Schwankungen. Zu Beginn des Jahres lief das Geschäft sehr gut an. Im Sommer verspürten wir die saisonbedingte Zurückhaltung. Die zum Jahresende wieder deutlich anziehenden Umsätze lassen uns optimistisch in die Zukunft schauen. Der Schlaf-Sektor ist ein sich dynamisch verändernder Markt. Internetaktivitäten und junge Start ups beleben das Geschäft. Eine verstärkte Fernsehwerbung für Matratzen und die immer trendiger werdenden Boxspringbetten lenkt den Blick des Verbrauchers auf eine ganz und gar nicht verschlafene Branche und sorgt für neue Impulse.
Fey hat das Ohr am Puls der Zeit. Mit qualitativ hochwertigen Produkten und innovativen Ideen wie unserem Boxspringbetten-Konfigurator verstehen wir uns als Partner des stationären Fachhandels. Die größte Herausforderung für uns als Industrie und den Handel als unseren Partner besteht darin, die Wünsche des Verbrauchers zu spüren, Trends zu erkennen und flexibel darauf zu reagieren. Der sich dynamisch verändernde Markt erfordert von uns allen, Bewährtes und Gutes nicht nur zu bewahren, sondern zugleich offen zu sein für Veränderung. Dem Neuen müssen wir eine Chance geben. Es könnte unsere Zukunft sein. Nur wer sich auf den sich wandelnden Markt einstellt, wird darin erfolgreich sein. Fey setzt dabei auf eine lebendige Sortimentspolitik mit innovativen und für den Verbraucher verständlichen Konzepten. Federkernmatratzen sind zum Beispiel ein für den Kunden sehr gut verständliches Produkt. Die Nachfrage steigt. Wir werden unser Augenmerk wieder stärker auf den Taschenfederkern richten und schon auf der Möbelmesse in Köln neue Modelle mit luxuriösem Liegekomfort vorstellen.
Thomas Greve (Graser)
Kaufen wieder zum Erlebnis machenDas abgelaufene Jahr war für uns beim Umsatz ein Auf und Ab. Am Ende konnten wir den Vorjahresumsatz gerade so erreichen. Die weiter gestiegenen Einkaufspreise können mit einer moderaten Preisanpassung leider nicht kompensiert werden, weshalb unsere Marge weiter schrumpfen wird. Der Trend zur Individualisierung, der auch bei der Bettwäsche nicht halt macht, stimmt uns allerdings hoffnungsvoll für 2017. Denn genau in der Individualisierung auf höchstem qualitativem Niveau liegt unsere Stärke. Bettwäsche mit austauschbaren Labels gibt es in allen Verkaufskanälen. Hiermit kann der Fachhandel seine Kompetenz kaum beweisen, mit unseren Produkten aber durchaus. Die Zukunft des Fachhandels wird sein, sich noch intensiver mit den Ansprüchen des Kunden zu befassen und das Sortiment so individuell wie möglich zu gestalten um dem Bedarf des Kunden gerecht zu werden. Das beinhaltet auch, dass Produkt, Service und Beratung auf gleichem hohem Niveau sind.
Um der rückläufigen Frequenz zu begegnen muss das Kaufen wieder zum Erlebnis gemacht werden. Die persönliche Ansprache und kompetente Beratung sowie die Haptik der Produkte bekommt man nicht im Internet. Hierin liegt die Chance des Fachhandels. Nicht ohne Grund gibt es inzwischen Online-Händler, die stationäre Geschäfte eröffnet haben, also den umgekehrten Weg gegangen sind. Trotzdem wird der stationäre Handel nicht am e-Commerce vorbei kommen. Den Online-Handel zu ignorieren wird nicht helfen. Bei der Verknüpfung von Offline- und Online-Handel können Industrie, Verbände und der Fachhandel gemeinsam mehr erreichen, als wenn jeder Händler das alleine stemmen muss. Es gibt bereits gute Konzepte hierzu.
Dr. Frank Bierbaum (Irisette)
Druck im Kessel ist wieder gestiegenDas abgelaufene Jahr 2016 war für die Branche überraschend anspruchsvoll. Die Rahmenbedingungen sind zwar weiter mehr als gut. Ordentlichen Lohnabschlüssen steht eine nahezu nicht vorhandene Inflation gegenüber. Niedrige Öl- und Benzinpreise sorgen ebenfalls für eine gute Kasse in den Portemonnaies der Verbraucher. Und die geben das Geld auch aus, aber leider ganz anders, als wir uns das wünschen würden. Textilien allgemein und auch die Haustextilien können auf kein wirklich gutes Jahr zurückblicken. In der Modebranche - jeweils bekannte Namen - gab es schon die ersten Opfer, sowohl auf der Produzenten- als auch auf der Handelsstufe. Der Druck im Kessel ist wieder gestiegen.
Irisette stand vor der Herausforderung, nach einem sehr erfolgreichen Jubiläumsjahr 2015 Anschluss an die hohen Vorlagen zu finden. Dass das nicht einfach werden würde, war uns bekannt. Der durch das Jubiläum gewonnene Umsatz konnte nicht in Gänze gehalten werden - mit besseren Rahmenbedingungen wäre vielleicht mehr möglich gewesen. Was wird sich 2017 ändern? Wahrscheinlich nicht viel. Die großen Trends werden uns weiter beschäftigen: Online/Digitalisierung, starker Preiswettbewerb, Konzentration auf der Handelsstufe, überschaubares Interesse des Verbrauchers an unseren Produkten. Hinzukommen werden vielleicht stärkere Währungsschwankungen und eine schleichende Abkehr vom freien Welthandel - mit all den negativen Konsequenzen.
Was ist positiv? Am Ende des Tages ist die Nachfrage nach unseren Produkten außergewöhnlich stabil, und das über viele Jahre. Gute Marken und gute Geschäftsmodelle haben da immer eine erfolgreiche Zukunft - im Handel und in der Industrie. Irisette ist eine tolle Marke mit langer Geschichte und einer einzigartigen Produktionsbasis in Deutschland, die Qualität und Nachhaltigkeit garantiert. Das werden wir im neuen Jahr noch viel stärker dem Verbraucher kommunizieren wollen."
aus
Haustex 01/17
(Haustextilien)