Ausbildungsbetrieb Parkettum Römmich in Göttingen: Niemals stehen bleiben
Artur Römmich verlegt nicht nur Parkett, der gelernte Tischler verkauft in seinem Betrieb Parkettum Römmich Bodenkonzepte, passend zum Kunden, zu Möbeln und der Einrichtung. Etwa 25.000 m
2 verlegt das Unternehmen im Jahr - oft hochwertige Parkettarten in Göttinger Stadtvillen. Geschäftsführer Römmich ist mit seinen Konzeptideen immer am Puls der Zeit.
Besucher des Parkettums Römmich betreten eine aufgeräumte Welt aus klaren Stilen. Nichts ist dem Zufall überlassen. Wände und Böden des Showrooms sind in dunklen Farben gehalten. Strahler heben Ausstellungsstücke hervor. So entfalten die Muster ihre volle Wirkung. "Die Konzeption für den Raum hat Innenarchitekt Holger Heinemann entworfen, die Idee für die Farbgestaltung kam von Partnerbetrieb Malermeister Olaf Ringeisen", erklärt Geschäftsführer Artur Römmich. Zu Beginn war der Geschäftsführer selbst unsicher, ob ein schwarzer Raum das Richtige wäre, doch das Ergebnis überzeugt.
Auf gemütlichen Inseln mit Sesseln und hellem Parkett finden die Verkaufsgespräche statt. Daneben fallen die weißen Präsentationsmöbel sofort auf. Römmich selbst hat sie entworfen und so herstellen lassen, dass keine Fugen zu erkennen sind. Seinem außergewöhnlichen Showroom ist es zu verdanken, dass das Parkettum Römmich dieses Jahr den Parkettstar in der Kategorie "Bestes Parkett-Fachgeschäft im Handwerk" erhielt. "Man muss Neues wagen", sagt er. Es scheint sein Lebensmotto zu sein, denn sein Werdegang zeigt, dass er niemals stehen bleibt und sich immer wieder neu erfindet.
Keine Angst vor Risiken
In Berührung mit Parkett gelangte Römmich 1994 als angestellter Tischlergeselle beim deutschen Parketthersteller Plessmann. Als die Parkettleger-Abteilung geschlossen und die Meisterpflicht für Parkettleger ausgesetzt wurde, wagte er das Risiko und gab den Job auf, um für seine Tochter da zu sein. Drei Jahre gestattete er sich die Elternzeit. "Ohne meine Frau wäre das nicht möglich gewesen. Das war die tollste Zeit meines Lebens."
Währenddessen reifte der Plan zur Selbstständigkeit weiter. Am 28. Oktober 2005 gründete Römmich seinen eigenen Betrieb. "Ich begann aus meinem Keller heraus zu arbeiten", erinnert er sich. Da der Platz nach kurzer Zeit nicht mehr reichte, gründete er sein erstes Geschäft in einer Lagerhalle im Göttinger Westen. Hier entstand auch eine Ausstellung. "Um tolle Produkte zu verkaufen, muss ich sie zeigen können." Da der Umsatz weiter stieg, wechselte Römmich 2015 erneut den Standort seines Geschäftes: Er brauchte mehr Platz. Das heutige Geschäft umfasst 260 m
2 Showroom, 190 m
2 Büro und 450 m
2 Lager.
Bedarfsanalyse für Kunden
Das neue Ausstellungskonzept geht auf. In den Verkaufsnischen kann Römmich in Ruhe seine Kunden beraten. "Wer zu mir kommt, weiß oft nicht, was gut für ihn ist. Ich kann durch meine Beratung helfen." Die Fachkenntnis dafür gewinnt Römmich durch verschiedene Schulungen, die er seit 2013 besucht: Unternehmensführung, Marketing, Online-Business. So kam er auf die Idee, ein eigenes Lohnabrechnungssystem zu entwickeln. "Neben dem tariflichen Stundenlohn, bekommen meine Mitarbeiter einen Bonus für zügige Arbeit", erklärt er. Die elf Mitarbeiter danken es ihm mit Treue zum Betrieb. Drei von ihnen und eine Auszubildende arbeiten mit dem Geschäftsführer im Büro. Fünf Gesellen verlegen gemeinsam mit drei Azubis auf den Baustellen Parkett. "Seit 2007 sind wir ein anerkannter Ausbildungsbetrieb", sagt Römmich.
Die Göttinger Kunden verlangen hochwertige Parkettsorten. Daher braucht Römmich auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte. "Ich will gute Auszubildende, die zu hervorragenden Parkettlegern werden, an mich binden", erklärt er. Er glaubt fest daran, dass nur hochwertige Handwerker bei Privatkunden überleben können. "Meine Mitarbeiter sind Problemlöser. Dort wo es knifflig wird, werden wir gerufen." Aus diesem Grund trägt er auch alle anfallenden Ausbildungskosten: Gute Mitarbeiter sollen bleiben. "Gut" bedeutet für Römmich unter anderem, dass sie strukturiert arbeiten. Alle Handwerker haben ihren eigenen abschließbaren Schuppen mit ihren Werkzeugen. Im Lager bereitet jeder auf Europaletten seine Baustelle vor, damit der Transport zügig durchgeführt werden kann.
Renommee lockt Kunden an
Römmichs Einsatzgebiet liegt zu 90 % in Göttingen. 70 % seiner Aufträge kommen von Privatleuten. In den meisten Fällen sind es Neuverlegungen, selten Sanierungen. Im Jahr verlegt der Betrieb 25.000 m
2. Die meisten Kunden melden sich wegen des guten Rufs des Betriebs. Für Objektaufträge nutzt Römmich Subunternehmer. Sie erhalten auch Aufträge außerhalb des Einzugsgebiets von Göttingen. Römmich möchte diesen Geschäftszweig noch weiter ausbauen.
Aus gutem Grund finden sich auf der Webseite keine Preise für die Arbeit der zwölf Parkettum-Mitarbeiter. "Wer nach dem Preis fragt, den bitten wir zum Gespräch. Kommt er tatsächlich, kann ich ihn richtig beraten", erklärt Römmich. Im Verkaufsraum kann der Geschäftsführer den Kunden ausführlich informieren. Beliebt ist in Göttingen vor allem Fischgrät, Räuchereiche und neuerdings Kirsche. In der Welt aus klaren Stilen versteht der Kunde, dass es beim Parkettlegen nicht um den Preis geht. Allein das Raumkonzept zählt, das der Kunde verwirklichen will - das ist die Philosophie von Römmich.
Parkettum Römmich
Wagenstieg 12
37077 Göttingen
Tel.: 05 51 / 30 70 24 0
info@parkettum.de
www.parkettum.de
Geschäftsführer: Artur Römmich
Gründung: 2005
Geschäftsfeld: Parkett verlegen,
sanieren und färben
Mitarbeiter: 15 Mitarbeiter,
davon 3 Azubis
aus
Parkett Magazin 05/17
(Handwerk)