Bei der Badrenovierung ist Optik wichtiger als Funktion


Es dauert lange, bis in Deutschland ein Bad renoviert wird. Aber wenn es geschieht, wollen es die Renovierer anschließend vor allem schön, gar nicht unbedingt pflegeleicht. Wand und Boden spielen dabei eine größere Rolle als die Dusche oder Armaturen, sagt eine Studie.

Das Badezimmer als Wellness-Oase - an der Wirklichkeit der meisten Haushalte in Deutschland geht das noch vorbei, zumal in Mietwohnungen. Aber es gibt einen Trend dahin, sonst würde Aldi keine Duschköpfe mit fünf verschiedenen Einstellungen für den Wasserstrahl anbieten. In neu gebauten Ein- und Zweifamilien-häusern werden die Bäder schon größer. Und wer sich für eine Renovierung entscheidet, tauscht heute nicht mehr nur die alten Kacheln gegen neue aus. Das zeigt die gerade erst erschienene Houzz-Studie "Badezimmertrends in Deutschland" (kostenlos erhältlich unter bit.ly/2h2zrgd). Die Onlineplattform hat registrierte Nutzer zu geplanten oder bereits durchgeführten Badezimmer-Renovierungen befragt. Die Ergebnisse geben interessante Einblicke in die aktuellen Vorlieben der Verbraucher.

Renoviert wird in erster Linie, weil das alte Bad abgenutzt war (43 %), ein neu erworbenes Zuhause umgestaltet werden soll (41 %) oder weil das alte Badezimmer nicht mehr gefiel (37 %); Mehrfachnennungen waren möglich. Stylisch und schön wollen es anschließend 72 % haben, nur 46 % gaben an, dass ihr Bad einfach zu reinigen sein soll - Optik schlägt Funktion, und zwar deutlich.

Verändert werden vor allem die Wände (91 %) und Bodenbeläge (89 %), beides sogar häufiger als die vergleichsweise leicht auszutauschenden Armaturen (88 %). Während an der Wand Farbe mit einem Anteil von 39 % an den Oberflächen gar nicht so weit vom Spitzenreiter Keramikfliesen (46 %) entfernt ist, spielen am Boden die für BTH Heimtex relevanten Produkte keine große Rolle. Hier ist der Handwerker mit seiner Beratungskompetenz gefordert, um dem Renovierer Alternativen zu Keramik- oder Steinfliesen vorzustellen.

Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht. Denn Badrenovierungen sind Profiarbeit: 87 % lassen sie vom Experten durchführen, statt selbst Hand anzulegen.

Worauf Maler bei der Wandgestaltung im Bad achten sollten, erklärt Rudolf Kolb aus der Caparol-Technik auf den nächsten Seiten. André Protze, Leiter Produkttechnik bei Diessner, trifft eine Unterscheidung zwischen den Begriffen Feuchtraum und Nassraum (Seite 128). Im Anschluss zeigen wir Ihnen Produkte, mit denen das Badezimmer tatsächlich stylisch und schön wird - und die dabei den funktionalen Aspekt nicht außer Acht lassen.
thomas.pfnorr@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 12/17 (Handel)