Online-Marketing Teil 2: Was ist SEO und wie nutzt man sie optimal? – Sichtbar werden im Netz
Was kann man tun, um bei Google besser gefunden zu werden? Über welche Worte landet ein Nutzer auf der Website? Die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, hilft dabei. Parkett Magazin erklärt, wie SEO funktioniert, wie man sie für sich nutzt und empfiehlt sinnvolle und einfache Hilfsmittel.
Um zu analysieren, wie Sie im Internet gefunden werden, macht es Sinn, sich einiger Tools (Hilfsmittel) zu bedienen. Verschiedene kostenfreie Lösungen helfen dabei, zu verstehen, welche Begriffe zu Suchtreffern bei Google führen. Dabei ist es tatsächlich sehr entscheidend zu wissen, ob Ihr Kunde nach Ihrem Unternehmen gesucht hat oder nur nach Ihrer Dienstleistung. Hat er die Dienstleistung vielleicht sogar in Kombination mit einem Ort eingegeben - zum Beispiel Parkettleger in Oberhausen?
Da Google die größte Suchmaschine in Deutschland ist, bietet sich an, sich mit einem von Google zur Verfügung gestellten Tool auseinanderzusetzen - Google Analytics. Dies ist ein Code, der ganz leicht auf Ihrer Webseite eingebunden werden kann. Er führt drei entscheidende Funktionen aus: Er sammelt Nutzungsdaten der Seitenbesucher, verarbeitet sie, um sie zu analysieren und ermöglicht deren Auswertung, um Erkenntnisse aus dem Nutzerverhalten Ihrer Seitenbesucher zu gewinnen. Was heißt das genau?
Zuerst die Analyse:
Wie wird Ihre Website genutzt?
Ein Nutzer kommt auf Ihre Website. Dort beschreiben Sie Ihr Unternehmen und machen klassischerweise auf Ihre Dienstleistungen oder Ihr Produktportfolio aufmerksam. Das Tool misst nun, woher der Nutzer kommt - also wie er auf Ihrer Website gelandet ist. Dann misst es weiterhin, wie lange er dort verweilt und ob er sich über Ihre Startseite hinaus weitere Unterseiten ihrer Website ansieht. Sie können also sehen, wie sich Nutzer (anonymisiert) auf Ihrer Webseite bewegen. Dies hilft Ihnen zu verstehen, was auf Ihrer Webseite interessant für Ihre Zielgruppe ist. Und im Umkehrschluss natürlich auch, was weniger Aufmerksamkeit bekommt.
Am wichtigsten für Sie ist jedoch, erst einmal zu verstehen, woher der Nutzer kommt. Das heißt, auf welcher Website er war, bevor er auf Ihrer Homepage gelandet ist? Durch die Verknüpfung der Daten mit der Google-Suche kann das Tool auswerten, welche seiner Suchbegriffe zu einem Suchergebnis geführt haben und auf welchen der Nutzer nachfolgend geklickt hat, um auf Ihre Seite zu gelangen. Wurden Sie für den Suchbegriff gefunden, zu dem Sie gefunden werden wollten? Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob jemand nach "Parkett verlegen" oder "Parkett kostenlos verlegen" sucht.
Damit Google Analytics Ihnen tatsächlich helfen kann, sollten Sie nach der Installation auf Ihrer Website erst einmal zwei bis drei Monate Zeit vergehen lassen, damit das Tool valide Daten sammeln kann und nicht zu falschen Ergebnissen kommt. Haben Sie das Tool dann genug Daten sammeln lassen und dadurch herausgefunden, welche Suchbegriffe für Ihre Präsenz relevant sind, müssen Sie Ihre Seite optimieren.
On Page-Optimierung
Diesen Schritt nennt man On Page-Optimierung, was nichts anderes heißt, als dass man auf der jeweiligen Internetseite Strukturen schafft, die es der Suchmaschine ermöglichen, Ihre Landingpage zu bestimmten Suchbegriffen anzuzeigen.
Dabei muss man zuerst verstehen, was bei einem Suchtreffer alles angezeigt wird. In dem abgebildeten Screenshot sehen Sie einen Suchtreffer zum Suchbegriff Parkettmagazin. Dieser teilt sich auf in den Seitentitel (blau), die URL (grün) und die sogenannte Meta-description (grau). Der Seitentitel hat hierbei die Aufgabe, den Inhalt der Seite treffend zu beschreiben. Dabei sollte man jedoch aufpassen, da die Hauptseite, die häufig als Homepage bezeichnet wird, nicht mit "Home" oder "Homepage" beschrieben wird, da dieses Ergebnis keine Relevanz für Ihre Kunden hat. Ihr Unternehmensname und wo sie örtlich ansässig sind, sind für den Kunden viel relevanter.
URL-Optimierung: Logischer Aufbau
Für die URL kann man den ganz einfachen Tipp geben, dass die Seitenstruktur logisch aufgebaut werden sollte und auch in der URL die wichtigsten Suchwörter der entsprechenden Landingpage enthalten sind. Haben Sie also eine Unterseite, auf der die verschiedenen Arten von Parkett beschrieben werden, wäre eine URL-Struktur wie z.B. www.meinunternehmen.de/Parkettböden sinnvoll. Einen sinnvollen Artikel zu diesem Thema finden Sie unter www.seo-nest.de/sprechende-url.
Meta-Description: Suchwörter einbeziehen
Die Meta-Description ist eine inhaltliche Kurzbeschreibung, die den Nutzer auf einen zu erwartenden Inhalt vorbereitet. Dieser kann ein Einstieg zum Thema sein, eine Frage beantworten oder wie im Screenshot das Unternehmen beschreiben. Wenn wir es auf das Beispiel mit der Landingpage beziehen, die Parkettböden beschreibt, sollte in dieser Beschreibung schon auf den Unterschied verschiedener Parkettarten eingegangen werden.
Sie sollten all diese Bereiche so treffend wie möglich auf die Suchbegriffe optimieren, die ein potentieller Nutzer in die Google-Suche einträgt. Der Vorteil ist nämlich, dass die Suchwörter in Fettschrift dargestellt werden, wenn Sie passen. Das sieht man im obigen Bild an den Worten Parkett und Magazin und führt zu höherer Aufmerksamkeit des Nutzers.
Text: Gliederung nicht vergessen
Der nächste Schritt wäre die Optimierung der Texte auf Ihrer Landingpage. Ein guter Lesefluss wird durch relevante Zwischenüberschriften gewährleistet und führt zu einer höheren Verweildauer. Wenn Sie Ihrem Kunden hingegen nur einen Blocktext vor die Nase halten, ist dieser viel schwieriger zu lesen und führt eventuell zu Abbrüchen des Website-Besuchs. Beachten Sie dabei jedoch die Formatierung von < h1 >, < h 2> und < h3 > (HTML-Überschriftsgrößen).
Zudem sollten Ihre Texte auf der Website wieder auf die Suchwörter optimiert sein, zu denen Sie gefunden werden möchten. Geht es also um verschiedene Parkettböden, sollte in Ihrem Text das Wort "Parkettböden" auch vorkommen.
Sinnvoll verlinken - aber nicht zu viel
Interne Verlinkungen sind ein weiteres Thema der On Page-Optimierung. Das bedeutet, dass es für die Auffindbarkeit bei Google sinnvoll ist, Ihre Unterseiten miteinander sinnvoll zu verlinken. Geht es im Text zu den verschiedenen Parkettböden um eine spezielle Holzsorte und Sie haben eine eigene Unterseite zu diesem Thema, sollte der Begriff der Holzsorte auf diese Seite verlinken. Aber auch hier gilt: Nur die wichtigsten Seiten verlinken. Wenn Ihr Text zu einem Minenfeld aus Verlinkungen wird, wirkt sich dies eher negativ für Ihre Auffindbarkeit bei Google aus.
Unerlässlich: Lokale Auffindbarkeit
Wenn Sie aus diesem Artikel nur eine einzige Sache umsetzen, dann ist es die lokale Auffindbarkeit. Ihnen hilft die beste Website nichts, wenn diese nicht in Ihrem Wirkungskreis ausgespielt wird. Damit dies auch ohne SEO-Maßnahmen funktioniert, können Sie ein "Google My Business Profil" anlegen. Dies stellt in der Suchmaschine einen lokalen Standortbezug zu Ihrem Unternehmen her und zeigt dieses dann auch mit zusätzlichen Informationen neben den Suchergebnissen bei Google an.
Sie sollten bei Suchbegriffen stets im Kopf haben, dass der Nutzer bei einer lokalen Dienstleistung häufig auch den jeweiligen Ort mit eingibt. Sind sie also in einer ländlichen Region mit verschiedenen kleinen Ortschaften, oder einer Großstadt mit verschiedenen Stadtteilen, macht es Sinn, auch für die jeweiligen Ortschaften/Stadtteile Zielseiten zu erstellen. Das heißt, im Text sollte auch die örtliche Komponente auftauchen, damit aus den jeweiligen Regionen Menschen auf Ihre Website kommen. In ländlichen Gebieten macht es manchmal auch Sinn, Sätze wie "Ihr Ansprechpartner in Sachen Parkett für [Ort1], [Ort2] und [Ort3]" zu verwenden. Nutzen Sie jedoch nicht mehr als drei Orte.
Unternehmen, die diesen Eintrag bei Google hinterlegt haben, werden von Google-Nutzern als glaubwürdiger betrachtet. Zudem ist der Suchtreffer zu ihrem Ergebnis um ein vielfaches größer, als nur der einfache Link-Titel mit Meta-Description. Gehen Sie dazu einfach auf www.google.de/business.
Fehlerquellen vermeiden
Leider birgt das Thema Suchmaschinenoptimierung auch viel Potential für Fehler. Oft sind diese aber auch schnell behoben, wenn man sie erst einmal gefunden hat. Ein hilfreiches kostenloses Tool dafür ist Screaming Frog. Es analysiert die Website und zeigt zum Beispiel fehlende Titel, Meta-Descriptions oder alt-Tags. Außerdem werden auch "tote Seiten" dargestellt. Die sogenannten 404-Fehler zeigen an, dass eine Seite oder auch nur ein Bild darauf nicht mehr verfügbar ist. Haben Sie beispielsweise eine Aktionsseite für eine Rabatt-Aktion erstellt, die nicht mehr gültig ist, so sollten Nutzer, die diese URL noch auf einem Flyer von Ihnen finden, auf eine sinnvolle Themenseite umgeleitet werden. Dafür gibt es den sogenannte 301er Umleitung oder auch Redirect. Dieser ermöglicht, dass der Nutzer automatisch umgeleitet wird, sollte er eine URL eingeben, für die diese Funktion aktiviert wurde.
Responsive Design
Ist Ihnen dieser Ausdruck ein Begriff? Er ist heute eigentlich unverzichtbar, da die mobile Nutzung immer weiter zugenommen hat. Ein responsives Design führt dazu, dass das Layout Ihrer Website automatisch an das Format des Endgerätes angepasst wird, mit dem Ihre Website aufgerufen wird. Wenn man mit dem Smartphone eine Website aufruft, die nur auf den Desktop-PC ausgerichtet ist, findet man sich nur schwer zurecht. Und umso schwieriger man es seinen Seitenbesuchern macht, desto schwieriger wird es auch, sie als Kunden zu begeistern.
Ein weiterer Faktor ist das mobile Internet. Gerade in ländlichen Regionen laden Websiten bekanntlich nicht so schnell wie in Großstädten. Ein responsives Design führt in der Regel auch zu kürzeren Ladezeiten. Und diese sind wichtig, denn Kunden warten nicht gerne auf langsame Internetseiten. Muss ein Nutzer länger als sechs Sekunden warten, bricht er den Aufruf häufig ab. Ein gutes Kostenloses Tool um die Seitengeschwindigkeit zu messen, ist der Google Page Speed Test.
Off Page-Optimierung
Als Off Page-Optimierung werden alle Maßnahmen bezeichnet, die nicht auf der eigenen Website stattfinden, aber trotzdem Einfluss auf die Suchrelevanz bei Google haben. Eine typische Off Page-Optimierung ist zum Beispiel das Linkbuilding. Dabei wird von einer externen Website ein Link zu Ihrer Website gesetzt. Fragen Sie doch mal Ihre Lieferanten oder Partnerunternehmen, ob diese einen Link auf Ihre Seite setzen könnten. Dies könnte zu einem höheren Suchergebnis führen.
Achten Sie beim Linkbuilding jedoch darauf, dass Sie es nicht übertreiben. Stellt der Google-Algorithmus fest, dass mit einem Mal sehr viele neue Verlinkungen gesetzt wurden, kann sich dies negativ auf Ihr Ranking in der Google-Suche auswirken. |
Sven FitznerGlossar
SEO: Search engine optimization = Suchmaschinenoptimierung, soll Webseiten oder -inhalte beim Suchmaschinenranking möglichst weit vorne platzieren
Landing Page: Lande- bzw. Einsprung-seite, auf die der Nutzer über einen externen Link gelangt (Such-maschine, Banner, Textlink)
Tools: Softwarewerkzeug, oft kostenlose Programme
Google Analytics: Kostenloser Online-Dienst von Google zur Daten-verkehrsanalyse von Websites
Meta Description: Kurzbeschreibung des Inhalts einer Website
Tote Seiten: Seiten, die nicht mehr verfügbar sind, erkennbar am 404-Fehler
Google my business: Kostenloser Brancheneintrag bei Google
Screaming Frog: Programm für SEO-Analysen, kostenlos herunterladbar
Responsive Design: Dynamisches Layout einer Website, das sich verschiedenen Endgeräten anpasst (Smartphone, Tablet etc.)
Google Page Speed Test: Kostenloses Messprogramm für die Schnelligkeit bzw. Ladezeit einer Website
On Page-Optimierung: Alle SEO-Maßnahmen, die auf einer Website unternommen werden
Off Page-Optimierung: Alle SEO-Maßnahmen, die extern unternommen werden
Fazit
SEO ist ein komplexes Thema, das heutzutage jedoch immer notwendiger wird. Es ist die Mischung aus On Page, Off Page und der Local Search, die Ihr Unternehmen ohne bezahlte Werbung auf den obersten Suchtreffern bei Google platziert. Einige Schritte können Sie selbst in die Hand nehmen, um kurzfristige Erfolge zu erreichen. Für die langfristige Optimierung sollten Sie jedoch auf mehr Know-how zurückgreifen. Sie können sich dieses Wissen selbst aneignen. Die AFS-Akademie in Berlin bietet dafür beispielsweise Ausbildungsgänge an. Geben Sie gerne bei Ihrer Anfrage das Codewort ParkettMagazin an und erhalten Sie einen Rabatt. (http://seostudium.afs-akademie.org)
Und wenn Sie keine Zeit oder Muße habe, dies selbstständig umzusetzen, beauftragen sie einen kompetenten Dienstleister. Die Agentur Bluemdiahouse aus Oberhausen, die diese Artikelserie konzipiert und verfasst hat, hat sich darauf spezialisiert, kleine und mittelständische Unternehmen im Prozess der Digitalisierung zu unterstützen.
aus
Parkett Magazin 01/18
(Handwerk)