Warum Menschen ihre Einrichtung online kaufen – und was sie davon abhält


Wie shoppen die Deutschen im Online-Möbelmarkt? Dieser Frage ist Versandhändler Otto nachgegangen und hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse lassen sich durchaus auf (Fertig-)Produkte für die Raumausstattung übertragen.

Knapp die Hälfte (48 %) der Deutschen kann sich grundsätzlich vorstellen, Möbel über das Internet zu kaufen, steht in der Wohnstudie 2018, erstellt im Auftrag des Versandhändlers Otto. Dabei nimmt die Bereitschaft mit zunehmendem Alter ab - bei jüngeren Paaren (66 %) ist sie am höchsten, bei älteren Singles (40 %) am geringsten. Das erstaunt nicht, denn jüngere Menschen haben in der Regel eine größere Internet-Affinität als ältere. Tatsächlich schon Möbel im Netz gekauft haben übrigens erst 37 %.

Dass die Online-Kaufbereitschaft in Orten bis 100.000 Einwohnern geringer ist als in Städten darüber, erscheint hingegen überraschend. Siedeln sich Ikea, Höffner oder XXXLutz doch gerne in den Ballungszentren an; das stationäre Angebot ist hier weitaus größer als auf dem flachen Land. Ob die Verbraucher in der Provinz dem Möbelhaus vor Ort besonders verbunden sind oder ob sie bloß das Internet noch nicht als Einkaufsquelle für sich entdeckt haben - diese Frage bleibt unbeantwortet.

Wenn online gekauft wird, dann halten sich Universalanbieter (wie Otto) und Fachhändler mit jeweils 50 % die Waage. Allerdings punkten die Generalisten bei den Verbrauchern lediglich in zwei von acht Kriterien gegenüber den Online-Fachhändlern: bei der Größe des Sortiments und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Besondere Stärke der Online-Fachhändler ist die Beratung, wohlgemerkt im Netz. Aber auch bei Qualität und Service überflügeln sie die Universalanbieter deutlich.

Probesitzen ist noch immer wichtig

Warum werden Möbel im Internet gekauft? Vor allem weil es bequem von zuhause aus möglich ist (59 %). Die große Auswahl, zahlreiche Möglichkeiten zum Vergleichen, Lieferung und die Ersparnis von Zeit, Geld, Benzin und Nerven sind weitere wichtige Gründe (je 54 %). Günstigere Preise als im stationären Handel spielen dagegen nur für 42 % eine Rolle.

Gegen den Online-Möbelkauf spricht, dass man weder die Qualität (57 %) noch die Nutzungseigenschaften (56 %) richtig beurteilen könne. "Ich kann nichts probieren" sagen 52 %. Und 36 % sind unsicher, ob sie bereits aufgebaute Möbel noch zurückgeben können, 52 % halten das Procedere dafür generell für zu aufwändig.

Unabhängig vom eigentlichen Kaufvorgang wird das Internet beim Möbelkauf natürlich auch für die Recherche genutzt, etwa um Preise zu vergleichen (43 %) oder um Inspiration zu finden (33 %). Lediglich 22 % gaben an, das Netz für den Möbelkauf in keiner Weise zu nutzen.
aus BTH Heimtex 04/18 (Handel)