Mehr Reklamationen aufgrund des Fachkräftemangels


Der Auftragsboom in der deutschen Baubranche hat auch Schattenseiten. Durch die erhöhte Auftragslage der Baubetriebe verschärft sich das Problem des Fachkräftemangels für die Zulieferer aus der Industrie. Das ergab eine von Bau Info Consult durchgeführte Umfrage unter Marktexperten aus der Baustoffbranche. Demnach spüren die Hersteller die Folgen des Personalmangels vor allem durch eine höhere Schlagzahl bei Reklamationen wegen geringerer Bauqualität.

Das Düsseldorfer Institut hat im Rahmen seiner Jahresanalyse Anfang dieses Jahres 51 Hersteller von Produkten für den Rohbau und Ausbau, Installationsprodukten, Werkzeugen und Zubehör online zu Trends und Einschätzungen zur Situation am Bau befragt. Dabei wurde deutlich: Der Mangel an gutem Personal zeigt sich in der gesamten Baubranche. Die Mehrheit der befragten Hersteller beobachtet bei ihrer eigenen Profi-Kundschaft, dass der Arbeitskräftemangel derzeit besonders stark ist. Nach der Umfrage gehen drei Viertel der befragten Hersteller davon aus, dass der Personalmangel am Bau zu einer schlechteren Ausführungsqualität der Projekte führt. Die Folge sind vor allem Reklamationen. Rund jeder zweite Hersteller (47 %) berichtet, dass er durch Personalmangel der Verarbeiter häufiger mit Reklamationsfällen konfrontiert wird, da die Endkunden vermehrt Nachbesserungswünsche bei den Verarbeitern geltend machen.

Aber auch die Hersteller selbst werden zunehmend mit Nachbesserungsforderungen seitens der Verarbeiter oder Endkunden überzogen, meinen 39 % der Befragten. Dies sei auf schwindende Produktqualität auf Herstellerseite zurückzuführen - ebenfalls als Folge des Fachkräftemangels in der Industrie.
aus BTH Heimtex 05/18 (Handwerk)