Haustex/United-Research-Kundenbarometer – Teil 1
Frottier: Spitzenlieferanten verlieren leicht an Boden
Hamburg. Hinsichtlich der Verbreitung im Handel ändert sich bei den Platzierungen der Top-Firmen im fünften Jahr der Frottier-Umfrage nichts. Cawö bleibt die unangefochtene Nummer eins im Bettenfachhandel, wenn es um das Frottier-Sortiment geht. Auffallend ist allerdings, dass die sechs Unternehmen mit der höchsten Verbreitung gegenüber der Umfrage im letzten Jahr allesamt leicht an Wert verlieren. So wie insgesamt zehn der 14 Anbieter von Bedeutung im Bettenhandel. Dünnt der Bettenfachhandel sein Frottier-Sortiment aus?
Im vergangenen Jahr mutmaßte die Haustex, dass bei Cawö und seiner Lizenzmarke Joop so langsam die Grenzen des Wachstums erreicht sein könnten. Bei einem Verbreitungsgrad von zuletzt sagenhaften 88 Prozent unter den Bettenfachhändlern mit Frottier-Sortiment nicht weiter verwunderlich. Und tatsächlich sinkt der Wert der gemessenen Verbreitung in diesem Jahr leicht um zwei Prozentpunkte auf immer noch äußert respektable 86 Prozent. Annähernd neun von zehn Händlern führen Produkte aus dem Hause Cawö, wenn sie Frottier-Artikel anbieten.
Denn dieser Fakt muss immer wieder betont werden: Der hohe Prozentwert von Cawö bedeutet keineswegs, dass 86 Prozent aller Bettenfachhändler diese Marke führen. Der Grund: Zahlreiche Händler beschränken sich in ihrem Kernsortiment auf Matratzen und Schlafsysteme, Bettwaren und wenn es hoch kommt, auf Bettwäsche. Frottier hingegen, das zeigen die Rückmeldungen des beauftragten Marktforschungsunternehmens, ist der Sortimentsbereich mit der geringsten Durchdringung im inhabergeführten Bettenhandel.
Für sich genommen, könnte man die Veränderung von zwei Prozentpunkten bei Cawö als normale Schwankung ansehen. Aber auch die danach folgenden Anbieter müssen in der Verbreitung etwas Federn lassen. Morgenstern bleibt mit 52 Prozent zwar die Nummer zwei, verliert aber acht Punkte gegenüber der letzten Umfrage. In jedem zweiten Geschäft mit seinen Produkten zu liegen, ist dennoch ohne Zweifel ein gutes Ergebnis.
Auch die Lieferanten auf den Plätzen drei bis sechs können ihre Vorjahreswerte nicht ganz halten. Rhomtuft bestätigt seinen dritten Platz mit 32 Prozent, zwei Punkte weniger als 2017. Ebenfalls zwei Punkte büßte Essenza Home ein mit seinen Marken Essenza, Esprit, Marc OPolo und PiP Studio, und landet bei 30 Prozent. Egeria bestätigt Rang fünf nach der Verbreitung, verliert jedoch vier Punkte und kommt noch auf 25 Prozent. Ebenfalls vier Punkte weniger erreicht Ross, dort stehen 22 nach 26 Prozent zu Buche.
Weseta und seine Lizenzmarke Fischbacher gehört zu den vier abgefragten Unternehmen, die ihre Verbreitung gegen den Trend der Umfrage steigern können. Von 18 geht es immer hin auf 21 Prozent nach oben. Der Lohn ist die Platzierung auf Rang sieben, nach Rang zehn vor einem Jahr.
Die dahinter folgenden Firmen können wiederum ihre Vorjahreswerte nicht ganz halten. Möve/Frottana büßt zwei Punkte ein und erreicht mit 19 Prozent nur noch den achten Platz, nach Platz neun vor Jahresfrist. HK Kleinmann rutscht mit 16 nach 19 Prozent um einen Platz auf Rang neun ab. Sogar etwas stärker erwischt es den Chenille-Spezialisten Feiler. Letztes Jahr erreichte man mit 19 Prozent wie HK Kleinmann den achten Rang. In diesem Jahr sind 15 Prozent nur noch für Platz zehn gut.
Vossen bleibt zwar wie 2017 auf Rang elf, kann aber immerhin um einen Punkt auf nun 14 Prozent zulegen. Auch wenn es nur ein Pünktchen mehr ist, so sollte man diese Entwicklung bei der überwiegend rückläufigen Tendenz nicht unterschätzen. Ebenfalls einen Punkt zulegen kann Dyckhoff. Das Unternehmen aus Rheine macht das Dutzend voll, 12 nach 11 Prozent zuletzt. Dennoch reicht es nicht zu einer Verbesserung im Ranking, es bleibt bei Platz zwölf.
Das österreichische Unternehmen Framsohn ist das einzige neben Weseta, das sich in der Platzierung nach oben arbeiten kann. Die Verdoppelung des Verbreitungsgrades von drei auf sechs Prozent ermöglicht den Aufstieg von Platz 14 auf 13. Den letzten Platz nimmt darum nun Schlossberg ein. Diesmal kommen die Schweizer nur auf zwei nach vier Prozent.
Diese 14 namentlich abgefragten Anbieter teilen sich den Markt im Bettenfachhandel untereinander nahezu komplett auf, denn bei der Frage, ob die Händler weitere Lieferanten neben den erwähnten Firmen haben, die nicht abgefragt wurden, wurde kein Name mit einer signifikanten Häufigkeit genannt.
Haustex/United-Research-Handelsumfrage - So liefdie Befragung
1. Das Haustex/United-Research-Kundenbarometer Frottier-Lieferanten besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 14 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.
2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert acht vorab ausgewählte Lieferanten. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat United Research eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.
3. Insgesamt wurden im Februar dieses Jahres in ganz Deutschland 154 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf ein Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus
Haustex 04/18
(Haustextilien)