Bodenbelagsabsatz: West- und Osteuropa im Gleichschritt

Die Absatzmengen für Bodenbeläge in West- und Osteuropa steigen insgesamt betrachtet in etwa im gleichen Umfang. Unterschiede gibt es bei den einzelnen Produktgruppen und auch bei deren Marktanteilen.

Insgesamt positiv gestaltet sich gegenwärtig der Absatz von Bodenbelägen in Europa. Karlheinz Müller (www.b2b-industriemarktforschung.de) beobachtet die Entwicklung für BTH Heimtex. Er hat die Zahlen für 17 west- und 14 osteuropäische Märkte (siehe Kasten) zusammengetragen und einander gegenüber gestellt.
Zwischen 2015 und 2017 steigt demnach der Verbrauch über alle Produktgattungen hinweg in Westeuropa um 4,4 % auf 1,8 Mrd. m2. Lediglich Laminat hat mit einem Minus von 0,9 % zu kämpfen. Für textile Beläge (+5,1 %) geht es ebenso aufwärts wie für Parkett/Korkparkett (+4,1 %) und keramische Bodenfliesen (+5,0 %). Die größte Steigerungsrate können mit +6,5 % die elastischen Böden vorweisen. Aber in diesem Segment klafft die Entwicklung teilweise sehr weit auseinander, betrachtet man etwa auf der einen Seite das Trendprodukt Designbelag (+21,9 %) und auf der anderen den Klassiker Linoleum (-1,9 %).

Mit +4,2 % liegt der Zuwachs in Osteuropa für die verkaufte Gesamtmenge auf dem Niveau des Westens. Der Blick in die einzelnen Produktgruppen zeigt jedoch Unterschiede. So sind textile Böden (+5,7 %) die Gewinner in diesem Zeitraum. Im Gegensatz zu Westeuropa kann sich Laminat (+4,6 %) im Osten weiter steigern. Für keramische Fliesen (+3,7 %), Parkett (+2,8 %) und elastische Beläge (+2,7 %) fallen die Zuwächse geringer aus als in den westeuropäischen Märkten. Designbeläge erweisen sich auch hier als ein boomendes Produkt, das Wachstum beziffert Müller sogar auf 32,1 %. Das Niveau, auf dem sich diese Entwicklung abspielt, ist aber viel niedriger als in Westeuropa; die Absatzmenge liegt in etwa bei einem Zehntel.

Die Dominanz textiler Bodenbeläge ist im Westen ungebrochen. Mit einem Marktanteil von 41,6 % liegen sie 2017 weit vor den zweitplatzierten keramischen Bodenfliesen (24,2 %). Mit nochmals gehörigem Abstand folgen dahinter elastische Beläge (16,2 %) - daran haben auch Designbeläge nichts ändern können - und Laminat (12,9 %), das stetig an Bedeutung verliert. Parkett spielt mit 5,1 % nur eine kleine Rolle.

Auch in Osteuropa führen textile Böden die Beliebtheitsskala an. Ihr Marktanteil von 29,3 % ist aber deutlich geringer als in Westeuropa und damit der Abstand zu den Plätzen zwei und drei - elastische Beläge (26,7 %) und Keramik (24,0 %) - auch nicht so groß. Laminat (15,9 %) rangiert auch hier auf Platz vier; sein Anteil am Markt ist aber konstant bis minimal steigend. Parkett (4,1 %) fristet im Osten ebenfalls eher ein Nischendasein.

Noch ein Blick auf den Pro-Kopf-Verbrauch. Der ist zwischen 2015 und 2017 in West und Ost um rund 4 % gestiegen. Damit bleibt auch der Abstand in etwa gleich: In Westeuropa wird pro Kopf und Jahr gut 1 m2 mehr abgesetzt als im Osten.

Diese Märkte wurden analysiert

Westeuropa:
Belgien
Dänemark
Deutschland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Großbritannien
Irland
Italien
Luxemburg
Niederlande
Norwegen
Österreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien

Osteuropa:
Bulgarien
Estland
Kroatien
Lettland
Litauen
Polen
Rumänien
Russland
Serbien
Slowakei
Slowenien
Tschechien
Ukraine
Ungarn

Die Einzelstatistiken sind zum Preis von je 350 EUR überr www.b2b-industriemarktforschung.de erhältlich.
aus BTH Heimtex 07/18 (Bodenbeläge)