Büning setzt voll auf Stoff
Die Firma Büning Creative Wohngestalter hat ihre Geschäftsräume im lebendigen Eppendorfer Weg in Hamburg. Laufkundschaft ist hier ein wichtiger Faktor, der auch in der Ausrichtung und Gestaltung des Point of Sale Beachtung findet. Dabei wird betont auf Stoff gesetzt.
"Wir machen seit 86 Jahren hauptsächlich Stoffe", erklärt Inhaber Mathias Westphäling, der das Unternehmen Büning Creative Wohngestalter in der dritten Generation führt. Mutter Marlies Westphäling ist eine geborene Büning und Sohn Mathias kennt das Raumausstattergewerbe von Kindesbeinen an.
Auch in der Präsentation im Laden nehmen Stoffe einen großen Raum ein. Natürlich gibt es klassische Musterbügel, aber Westphäling und sein Team bevorzugen Lang- oder Kauschenschals, die die edlen Stoffe auf größerer Fläche zeigen und den Kunden bessere Vorstellungsmöglichkeiten bieten. "An den langen Bahnen kann man alles viel besser anfassen und sich sozusagen in den Stoff hineinfallen lassen", ist der Wohngestalter überzeugt. Der Erfolg gibt ihm recht: "Stoffe laufen bei uns nach wie vor gut, auch gegen den Trend." Das mittelständische Unternehmen mit sieben Mitarbeitern hat seit Juni 2018 einen Vollzeit arbeitenden Raumausstatter als Näher eingestellt und setzt so auch für die kommenden Jahren klar auf Stoff.
Um den Kunden die Textilien sichtbar zu machen und sie in das Geschäft zu locken, hat die Familie besonders das Schaufenster im Blick, das spätestens alle 14 Tage neu gestaltet wird. Die Ideen für die Dekoration fliegen dem Team zu, jeder kann Vorschläge einbringen. "Wichtig ist uns, dass wir die Tiefenwirkung des Schaufensters mit dem ganzen Laden im Hintergrund nutzen", erklärt Mathias Westphäling. "Wir versuchen, durch gezielt eingesetztes Licht den Raum in Gänze zu nutzen." So wirke der Laden gerade nach Einbruch der Dunkelheit größer, als er ist. "Wir wollen hier alles zeigen, was wir haben und können." Gerade in so beliebten Flaniermeilen sei es unverzichtbar, sich auch außerhalb der Öffnungszeiten bestens zu präsentieren. Westphäling: "Unsere Hauptwerbung ist das Schaufenster."
Das ist offen gestaltet, die Sicht wird nicht blockiert durch Flächenvorhänge o.ä. Der Kunde sieht das gesamte Sortiment. Abends wird die Schaufensterdeko für die Nacht angepasst: In den Eingangsbereich werden weitere Produkte gelegt und ausgestellt.
Auf dem Gehweg vor dem Schaufenster stehen Passantenstopper. "Als wir die Schilder ein paar Tage wegen einer Reparaturmaßnahme nicht aufgestellt haben, kamen im Anschluss Kunden und fragten uns, ob wir hier neu seien", erinnert sich Westphäling. Dabei wird die aktuelle Adresse von seinem Familienunternehmen nun schon seit den 60er Jahren bespielt.
Ein weiterer Hingucker ist eine große Tonne mit Stoffbahnen - Reste auslaufender Kollektionen, die zu einem Schnäppchenpreis angeboten werden. Das sieht toll aus und zieht Leute in den Laden, "auch wenn der Preis natürlich Wahnsinn ist - es handelt sich schließlich durchweg um edle Stoffe", bemerkt Marlies Westphäling. Aber hier zähle der Werbegedanke. Und der Plan geht auf.
Für die nahe Zukunft wünscht sich Mathias Westphäling auch einen Bildschirm im Laden, der mit der entsprechenden Software beispielsweise von Materialo Stoffideen noch anschaulicher macht. "Wir wollen schließlich zeigen, dass wir mit der Zeit gehen." Doch noch sei sein spezielles Sortiment mit Highend-Anbietern wie Création Baumann, Zimmer & Rohde oder Dedar nicht umfassend genug online verfügbar.
| antje.lueckingsmeier@snfachpresse.de
aus
BTH Heimtex 07/18
(Handel)