Terminbaustellen: Gute Planung, verlässliche Verlegewerkstoffe


Fragt man Handwerker, dann ist nahezu jeder Auftrag zeitlich eingegrenzt. Zum einen, weil sie oft mit spitzem Bleistift kalkuliert sind, zum anderen, weil oft mehrere Baustellen gleichzeitig bedient werden müssen. Da ist gute Einsatzplanung notwendig. Und Erfahrung mit den Werkstoffen. Denn während der Nivellierspachtel auf der einen Baustelle trocknet, kann die Arbeitskraft an anderem Ort Verwendung finden.

Echte Terminbaustellen sind generell eher selten beim Privatkunden angesetzt. Der mag sich ärgern, wenn es länger dauert als erwartet. Aber im Wohnzimmer läuft kein Laden, kein Hotel, kein Geschäft, das Geld verliert, wenn die Handwerker zugange sind. Echte Terminbaustellen sind vertraglich auf Fertigstellung festgelegte Objekte. Möglicherweise mit Konventionalstrafen, sollte der Termin nicht eingehalten werden. Da ist der Druck auf die einzelnen Gewerke hoch. Ein Parkett- und Bodenleger sollte darauf achten, in welcher Verantwortung er steht. Haftet der Generalunternehmer oder Bauleiter für Zeitverzögerungen oder gibt er das Risiko vertraglich an Subunternehmer weiter? Wie zügig arbeiten die Vorgewerke?

Das bekannteste Problem der Branche bei Neubauprojekten oder Komplettsanierungen ist die Schnittstelle zum Estrichleger. Seit Jahrzehnten geht es um die Belegreife eines frischen Estrichs. Wann ist sie erreicht? Wie kann man sie sicher messen? Wann muss der Parkettleger Bedenken anmelden?

Wenn der Auftraggeber oder Architekt entscheidet, den Oberbelag trotz kritischer Feuchtewerte legen zu lassen, wird man um eine Absperrung kaum herumkommen. Das erhöht die Kosten. Darauf muss der Handwerker rechtzeitig hinweisen. Und in jedem Fall sollte er sich schriftlich bestätigen lassen, wer die Verantwortung übernimmt, wenn trotz Bedenken weitergearbeitet werden soll.

"Zeit ist Geld", heißt es im Geschäftsleben und ebenso auf Baustellen. Weil Parkettarbeiten in der Regel erst kurz vor Fertigstellung des gesamten Bauwerks erfolgen, bekommt diese Handwerksbranche Zeitverzüge besonders deutlich zu spüren. Mitunter wird gar erwartet, dass Zeitverzögerungen vorausgehender Gewerke aufgeholt werden. Ein solcher Druck erzeugt Hemmungen, Bedenken oder Missstände im Bauablauf kund zu tun. Es ist jedoch ein Risiko, nur darauf zu vertrauen, es werde schon gut gehen. Denn im Reklamationsfall steht niemand einem Handwerker bei, der die Regeln des Fachs unterläuft.

Trotzdem kommen die meisten Baustellen zu einem guten Ende. Auch bei engen Terminen. Das liegt an der Erfahrung der Handwerker und an einer Industrie, die Materialien entwickelt, mit denen immer zügiger und dennoch reklamationssicher gearbeitet werden kann. Vor allem die Bauchemie sitzt mit im Boot, wenn es, beispielsweise wegen neuer Raum- oder Verkaufskonzepte, über Nacht oder an einem Wochenende um die Erneuerung eines Parkettbodens geht. Parkett Magazin hat Beispiele und Produkthinweise zu diesem Thema gesammelt.
aus Parkett Magazin 04/18 (Handwerk)