US-Hersteller machen mobil gegen Trumps Einfuhrzölle


In der US-amerikanischen Bodenbelagsindustrie formiert sich Widerstand gegen eine Erhöhung der Einfuhrzölle für chinesische Produkte um 25 %, darunter Designbeläge, Mulitlayer- und WPC-Böden. Nach Informationen des Branchenmagazins Floor Daily haben sich die Hersteller Shaw, Novalis, CFL (ehemals Chinafloors) und Metroflor mit dem American Chemistry Council und dem Vinyl Institute zusammengeschlossen, um gegen die Maßnahmen der US-Regierung vorzugehen. Mitte August hatte die American Consumers & Workers Justice Coalition (ACWJC) schon knapp 100 Mitglieder, darunter weitere große Hersteller wie die Dixie Group, Milliken und Tarkett sowie die Multilayer Flooring Association, das Pendant zum europäischen MMFA. Die Firmen produzieren selbst in China oder lassen dort produzieren. Sie befürchten u.a. den Verlust von Arbeitsplätzen bei Herstellern, (Groß-)Händlern und Handwerkern in den USA sowie Preiserhöhungen für die einheimischen Konsumenten. Eine ähnliche Allianz gegen die Zollpolitik der Regierung hat sich in der amerikanischen Möbelbranche gebildet.

Die Fachzeitschrift Floor Covering Weekly hat eine Statistik von Catalina Research für 2017 veröffentlicht, die den Bodenbelagsmarkt in den USA auf insgesamt 25,4 Mrd. USD (21,7 Mrd. EUR) beziffert. Auf Einfuhren aus China entfielen davon 14,7 %. Im derzeit zweistellig wachsenden Segment elastischer Beläge - aktuell liegt das Marktvolumen bei etwa 4,3 Mrd. USD - sieht Catalina Research den Anteil chinesischer Produkte bei annähernd der Hälfte, für LVT (2,4 Mrd. USD) sogar bei zwei Dritteln. US-Produzenten könnten die steigende Nachfrage nicht decken und daran werde sich vorerst auch nichts ändern: Die einheimischen Hersteller müssten vor allem bei den angesagten Rigid Core-Belägen noch Erfahrungen in der Fertigung sammeln, bevor ihre neuen Werke die Kapazitäten voll auslasten können.
aus BTH Heimtex 09/18 (Handel)