Stiftung Warentest: Kein Bettdecken-Test, aber Tierschutz-Kritik
Berlin. Die Stiftung Warentest hat sich in ihrer September-Ausgabe mit dem Thema Bettdecken auseinandergesetzt, ohne allerdings Decken zu testen. In der jüngsten "Test"-Ausgabe findet sich ein mehrseitiger Bericht, der seinen Schwerpunkt auf eher allgemeine Aussagen zu den unterschiedlichen Füllmaterialien und deren Eigenschaften sowie eine Erklärung zur Etikettierung legt ("Wo Daune draufsteht, darf Ente drin sein").
Im Jahr 2013 hatte die StiWa die Produktionsbedingungen von Daunendecken geprüft. "Damals blieben uns alle zehn Anbieter den Beleg schuldig, von welchen Höfen ihre Daunen stammen", schreibt die Redaktion mit Blick auf das Thema Lebendrupf. "Fünf Jahre danach haben wir uns in der Branche umgehört und wollten von Anbietern wie auch Tierschützern wissen, was sich seither getan hat", heißt es im Artikel. Allzuviel kam dabei offenbar nicht heraus.
In dem Artikel werden Tierschützer zitiert, die zu unterschiedlichen Bewertungen kommen. "Einige Produzenten haben sich auf den Weg gemacht, auch weil immer mehr Kunden nach sauberen Daunen fragen", wird etwa Denise Schmidt von der Tierschutzstiftung Vier Pfoten zitiert. "Die Situation beim Lebendrupf ist unverändert", kritisiert hingegen Friedrich Mülln von Soko Tierschutz. Belege liefern weder er noch die StiWa-Redaktion, die sich nur "umgehört" und nicht getestet hat.
Der Kritik der Tierschützer hält Juliane Hedderich den Downpass 2017 entgegen: "Die Rückverfolgung bis zur Aufzuchtfarm war bis vor einigen Jahren nur in Ausnahmefällen möglich", sagt die Geschäftsführerin des Verbands der Daunen- und Federnindustrie (VDFI). Das sei mittlerweile anders. Der Downpass 2017 verspricht, keine Daunen und Federn von lebenden oder zwangsgestopften Tieren zu verwenden und die Lieferkette bis zur Aufzucht der Tiere kontrollieren zu können.
aus
Haustex 09/18
(Haustextilien)