Marktsituation Laminatboden im Juli 2004 von Günther Kelm
Baumärkte litten unter niedriger Kauffrequenz und geringer Kauflust
Die Laminatindustrie
Die deutsche Laminatbodenindustrie und deren Zulieferer befanden sich im Juli überwiegend in den Betriebsferien und produzierten daher nicht mit Vollauslastung. Teilweise wurde die Produktion zeitweise ganz eingestellt und vor den Betriebsferien Lagerbestände aufgebaut, um die Lieferfähigkeit aufrecht zu erhalten.
Der Absatz im deutschen Markt lag bei den meisten Unternehmen auf Vorjahresniveau, das Exportgeschäft - vorrangig in Osteuropa und Nordamerika - wurde als "befriedigend bis gut" bezeichnet.
Parador und Fertighaus-Spezialist Weber haben eine Kooperation angekündigt: Das Click Board-System von Parador wird als neben anderen Bodenbelägen als "besonders geeignet" für Ausbauhäuser angesehen.
Unilin hat in zweiter Instanz im Rechtsstreit wegen Patentverletzung gegen Berry, B&Q und einige andere betroffene Unternehmen in Großbritannien auch vor dem Berufungsgericht gesiegt. Die Richter bestätigten das Urteil aus erster Instanz.
Laminat im Großhandel
Der Bodenbelagsgroßhandel konnte den Juli mit einer leichten Umsatzverbesserung gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat abschließen. Zuwächse konnte vor allem bei Parkett und Laminat erzielt werden, während die Umsatzentwicklung bei textilen, CV- und PVC-Belägen nicht befriedigte.
Laminat im Handwerk
Im Handwerk hat sich im Juli die Auftragslage nur unwesentlich verbessert. Die Hoffnung, dass mit Urlaubsbeginn in den meisten Bundesländern mehr Renovierungsaufträge anfallen, hat sich nicht erfüllt. Es bleibt also bei kurzfristigen Aufträgen auf niedrigen Bestellniveau.
Laminat in den Fachmärkten und DIY
Fachmärkte und Baumärkte litten im Juli unter niedriger Kauffrequenz und geringer Kauflust. Auch mit Sonderangeboten, die im Vergleich zu anderen Monaten wenig Kaufanreiz boten, wurden keine außergewöhnliche Umsätze erzielt. Unter dem Strich dürfte daher in der Rege der Vorjahresumsatz verfehlt worden sein.
Im Juli dürften daher die Umsätze des Vorjahres bei den meisten Unternehmen nicht erreicht worden sein.
Die zu Hornbach gehörende Hornbach-Baustoff-Union hat im Geschäftsjahr 2003/2004 (Ende Februar) ihre Umsätze um beachtliche 76% auf 119,6 Mio. EUR erhöht. Das resultiert in erster Linie aus externen Zuwächsen durch die Übernahme mittelständischer Baustoffhändler. Um die Akquisitionen bereinigt hätte der Umsatz nur um 3,4% zugenommen. Das Unternehmen blieb mit einem Verlust von -6,3 Mio. EUR auch weiter defizitär.
Branchenprimus Obi hat seinen gestützten Bekanntheitsgrad innerhalb von zwei Jahren um 2% auf 96% erhöht. Bei den 35- bis 54-jährigen liegt er sogar bei 97%. Der ungestützte Wert ist bei 69% geblieben.
Bei Praktiker geht es weiter aufwärts. Die Baumarkt-Tochter der Metro hat im ersten Halbjahr ihren Umsatz um 3,4% auf 1,53 Mrd. EUR angehoben. Im Inland fiel das Plus mit +1,8% etwas kleiner aus, bedingt durch ein schwaches erstes Quartal, im zweiten zog der Umsatz flächenbereinigt um 6,4% an. Im Ausland konnte sich Praktiker vor allem in Osteuropa positiv entwickeln (+11,2%), besonders in Polen und Ungarn und darüber hinaus in Griechenland.
Das EBITA verbesserte sich per 30. Juni um 67,4% auf 35,5 Mio. EUR.
Die E/D/E meldet für das erste Halbjahr ein Umsatzplus von 14,5% auf 1,423 Mrd. EUR. Für das Gesamtjahr rechnet die Kooperation mit Erlösen in Höhe von 2,8 Mrd. EUR.
Der Holzhandel der Hagebau hat im ersten Halbjahr 2004 zweistellige Zuwächse erzielt. Der zentral fakturierte Umsatz wurde um 11,3 % auf 144,3 Mio. EUR gesteigert. Überdurchschnittlich zugelegt hat mit +30% der Bereich Holzwerkstoffe.
Um die Integration des Holzgeschäftes der Zeus zu bewältigen und für die Hagebau-Strategie 2010 gerüstet zu sein, hat die Holzhandelssparte unter der Bereichsleitung von Michael Thürmer ihre Organisationsstruktur geändert. Der Vertrieb Holzgroßhandel wird von Ralf Ax geleitet, den Holzeinzelhandel führt Jörg Westergaard und der Einkauf untersteht Markus Ernst.
Die Gesellschafter der Hagebau haben auf der Gesellschafterversammlung der zweiten Stufe der Beteiligung an der Zeus zugestimmt. Somit wird die Hagebau ihre Beteiligung an der Zeus zum 1. Januar 2005 auf 50 Prozent aufstocken.
Seit dem 1. Juli ist die Fusion der Interpares-Mobau (I&M) GmbH & Co. KG (Karlsruhe) mit der Interbaustoff (IBS) GmbH & Co. KG (Bad Nauheim) wirksam. Das neue Gemeinschaftsunternehmen I&M Interbaustoff GmbH & Co. KG mit Sitz in Karlsruhe vereint mehr als 520 Unternehmen in Deutschland, Österreich, Italien, Lichtenstein, Luxemburg und der Schweiz mit insgesamt 1.200 Standorten. Das Einkaufsvolumen wird auf 3 Mrd. EUR geschätzt. Der jährliche Gesamtumsatz beträgt ca. 8 Mrd. EUR.
aus
BTH Heimtex 09/04
(Bodenbeläge)