Landry & Arcari in Boston, USA

Hohe Sichtbarkeit für mehr Verkäufe


Landry & Arcari in Boston, USA, sind spezialisiert auf handgeknüpfte Designerware und antike Teppiche; maschinengewebte Broadloom-Teppiche füllen zudem eine nützliche Nische. Der Geschäftsstandort im historischen Zentrum von Boston bietet den Landry & Arcari-Teppichen mit ihrem konsequenten Fokus auf Qualität viel Sichtbarkeit. Neben dem Innenstadt-Laden unterhält die Firma zwei weitere Geschäfte in und um Boston. | von Stephen Landrigan

Der Bostoner Teppichmarkt gehört zu den ältesten der USA und ist gleichzeitig einer der am härtesten umkämpften. Mehr als ein Dutzend Händler werben hier um Kunden, viele von ihnen wuchsen in Häusern mit hochwertigen Handknüpf-Teppichen auf und wissen, was kaufenswerte Stücke ausmacht.

Wer das Innenstadt-Geschäft von Landry & Arcari betritt, versteht gleich, was das Familienunternehmen auszeichnet. In einem Luxus-Bürogebäude aus Stahl und Glas nimmt der Laden einen großen Teil des Erdgeschosses ein, mit Fenstern vom Boden bis zur Decke auf zwei Seiten, eine der Fensterfronten blickt auf eine Arkade.
Die zimmergroßen handgeknüpften Teppiche an den Wänden, auf Ständern und in Stapeln vermitteln kosmopolitische Kultiviertheit; die Riege der Top-Designer ist mit ihren Teppichen vertreten - Ariana, Rug Star, Wool and Silk, Amadi, Pacific Collection, Tissage. Die Stücke bleiben nie lange hier.

Exquisite Lage in
historischem Viertel

Die Geschäftslage zwischen den historischen Vierteln Back Bay und South End gibt den Teppichen bei Landry & Arcari beste Sichtbarkeit, die für Verkäufe sorgt. Handgeknüpfte Stücke machen etwa 60 Prozent des Geschäfts aus, maschinengewebte Broadloom-Teppiche besetzen darüber hinaus eine zweckmäßige Nische. Interessanterweise haben Antikteppiche einen überraschenden Anteil am Geschäft, sowohl am Umsatz als auch an den verkauften Einheiten. Viele gehobene Haushalte in und um Boston besaßen spektakuläre Teppiche. Diese Stücke kamen vor 150 und mehr Jahren ins Land, als die Stadt noch ein bedeutender Seehafen war; diese Schönheiten finden nun oft über Landry & Arcari neue Besitzer.
Konzentration auf Teppiche

Während viele Teppichhändler ausloten, wie sie ihr Geschäft durch die Erweiterung des Portfolios voranbringen können, hat Landry & Arcari all das paradoxerweise hinter sich. Als Eigentümer Gerry Arcari 1980 vom Vorbesitzer ein etabliertes Einrichtungshaus übernahm, stieß er Stoffe, Möbelpolster, Tapeten und Farben ab und konzentrierte sich ganz auf Teppiche. Zuvor war er über 15 Jahre Teppicheinkäufer für das altehrwürdige Bostoner Kaufhaus Jordan Marsh & Co. gewesen und voller Zuversicht, dass Teppiche das Geschäft tragen würden. Das taten sie auch.

"Wir wurden immer wieder angesprochen, ob wir nicht Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände ins Sortiment nehmen wollten", sagt Tochter Julie Arcari Cook, die heute als CEO die Firma leitet. "Ich bin für Partnerschaften: Wenn ein Geschäft mit Kompetenz beim Thema Möbel sich in der Nähe eines Teppichgeschäfts ansiedelt, das wiederum seinen Bereich kennt, kann man auf den Stärken eine gute Partnerschaft aufbauen."

Nähe von Möbeln und
Teppichen funktioniert

Ein Beispiel ist das Geschäft von Landry & Arcari im Außenbezirk Framingham, etwa 20 km westlich von Boston, wo das Unternehmen seit vier Jahren in der Filiale einer etablierten Möbelhauskette knapp 900 m2 mietet. Die Nähe von Möbeln und Teppichen hat sich bewährt.

Julie Arcaris Bruder Jeff, als Einkäufer für die Handknüpf-Teppiche der Firma zuständig, stellt fest: "Ich habe gesehen, was passiert, wenn Teppichgeschäfte auf einmal Möbel verkaufen und Möbelgeschäfte Teppiche ins Sortiment nehmen: Die Qualität leidet."

Qualität im Fokus

Landry & Arcari ist seit seiner Gründung ein Synonym für Qualität. "Wir hängen keine Plakate ins Fenster, um mit 70 % Rabatt zu werben", sagt Jeff Arcari. "Wir glauben an faire Preise und verkaufen Teppiche zu ihrem Wert. Günstigere Teppiche zu verkaufen, mindert in der Wahrnehmung einiger Käufer, die den Unterschied nicht verstehen, den Wert von Teppichen insgesamt."

Handgeknüpfte Teppiche hält Jeff Arcari auf der 450 m2 großen Ladenfläche gern in großer Zahl vor. "Zu uns kommen viele Dekorateure, denen wir eine große Auswahl zur Ansicht anbieten wollen. Viele unserer Teppiche sind ja Einzelstücke."

Händler des Jahres 2017

In all ihren Geschäften - ein drittes liegt im historischen Salem, im Norden Bostons - legen Landry & Arcari Wert auf Mitarbeiter, die in Sachen Teppiche wirklich Bescheid wissen und sich Zeit für die Kunden nehmen. Die Zusammenarbeit mit einer langen Liste fachkundiger Restaurateure sowie eine Reinigungsanlage gehören ebenfalls zum Service. Für ihren Verkaufsansatz - Werbung für Qualität auf dem Einstiegslevel - erhielt die Firma 2017 vom Händlerverband Massachusetts den "Retailer of the Year Award": Landry & Arcari biete "herausragende Produkte, unvergleichlichen Kundenservice und Originalität".

Landry & Arcari gehen mit ihrem Status als Familienunternehmen nicht hausieren. Aber: "Das ist ein wichtiger Teil unserer Unternehmenskultur", erklärt Julie Arcari. "Unsere Kunden wissen, dass wir direkt involviert sind. Sie spüren unsere Sorgfalt und unser Selbstverständnis als Eigentümer." Die sich auch in den gesellschaftlichen Aktivitäten der Firma niederschlägt, etwa in der aktiven Unterstützung öffentlicher Lokalradiosender..

Design-Wettbewerb:
"Fünf unter vierzig"

Eine der Hauptveranstaltungen von Landry & Arcari in dieser Hinsicht geht schon ins zehnte Jahr: das Event "Five under Forty", eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der örtlichen Design-Zeitschrift New England Home. Immer im Februar können Designer aller Ausrichtungen hier ihre Ideen für Teppich-Dessins einreichen. Alle Materialien - Wolle, Seide, Baumwolle, Jute oder synthetische Fasern - sind erlaubt. Einzige Voraussetzung: Die Designer müssen jünger als 40 Jahre sein.

Einreichungen kommen aus allen Ecken der lebendigen Bostoner Kunstszene. Eine Jury aus Architekten, etablierten Designern, Dekorateuren und anderen Fachrichtungen wählen die fünf spannendsten Entwürfe aus, die jeweils im April in Nepal in Produktion gehen. Im September werden auf einer Preisverleihungsgala bei Landry & Arcari die Gewinner verkündet. Gleichzeitig werden auf dem Event Spenden für das Bakarat-Projekt gesammelt.

Hilfe für Schulen
in Teppich-Regionen

Barakat verbindet die Teppichbegeisterung von Julie und Jeff Arcari mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz für Schulen in Teppichknüpfgebieten Afghanistans und Pakistans. Das Projekt wurde 1994 von ihrem Freund Chris Walter - ebenfalls ein Teppichhändler - ins Leben gerufen: Bakarat-Schulen bieten Grundschulbildung für Kinder, Alphabetisierung für Frauen und Lehrerfortbildungen zum Thema Menschenrechte (www.barakat.world.org).

Ihre leise Art, Gutes zu tun und gleichzeitig verlässliche Produkte anzubieten, entspricht ganz der Weltsicht, die man in Boston häufig antrifft. Was wiederum erklärt, warum Landry & Arcari in diesem anspruchsvollen Markt ihren Platz gefunden haben.•
aus Carpet Magazin 03/18 (Handel)