Fachgerechte Untergrundvorbereitung

Ebenheit und Feuchtigkeit sind die entscheidenden Kriterien


Ganz gleich, was für ein Bodenbelagstyp verlegt werden soll - einen Untergrund gibt es immer. Bei der fachgerechten Vorbereitung der Flächen bringen unterschiedlichste Materialien unterschiedlichste Maßnahmen mit sich.

Untergründe bestehen aus unterschiedlichsten Materialien - in älteren Häusern sind es etwa häufig noch rohe Holzdielen auf einer tragenden Balkenlage. Auch Trockenestrich in Form von OSB-, Span- oder Gipsfaserplatten finden sich. Manche sind im System mit einer Trittschalldämmschicht oder einer Polystyrol-Wärmedämmschicht ausgestattet. Im Neubau hingegen besteht der tragende Untergrund zunächst meist aus einer Betondecke. Aber kann die so eben sein, dass man auf einen Estrich verzichten darf? Neben der Ebenheit spielt das Thema Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle. Eine direkte Verlegung von dampfdiffusionsoffenen Belägen - beispielsweise Nadelvliese - stellt im Allgemeinen kein Problem dar. Gefahren birgt allerdings die Verlegung von Gummi-, PVC- oder Linoleumbelägen.

Ebenheit und Feuchtigkeit lassen sich nicht gegeneinander aufrechnen. Beide Aspekte sind für Parkett- und Bodenleger die entscheidenden Kriterien des Untergrundes. Handelt es sich um einen reinen Betonboden, kann die Ebenheit durchaus mit Spachtelmassen hergestellt werden. Vorausgesetzt, die dicht geschlossene Beton-
oberfläche hat zuvor durch mechanische Vorbehandlung eine griffige Struktur erhalten.

In der Regel aber trifft der Verleger auf der Baustelle auf einen Estrich. Die Aufgaben bleiben gleich. Der zur Verlegereife vorgegebene Feuchtegehalt muss ermittelt werden und die nötige Ebenheit ist herzustellen. Zu beidem sei kurz angemerkt: Bei Feuchtemessung stehen als Methoden aktuell die CM-Messung und das neuere KRL-Verfahren zur Diskussion. Beim Ausgleichen von Unebenheiten mit Spachtelmassen geht es immer um sorgfältige Vorbereitung und Ausführung. Denn letztlich ist jeder Fußbodenaufbau ein Schichtsystem, bei dem eine Schicht die andere beeinflussen kann. Und die Renovierung von Böden auf Altuntergründen erfordert andere Maßnahmen als die Verlegung in einem Neubau.

Die aktuellen Entwicklungen der Verlegewerkstoffanbieter zielen auf sichere Produkte ebenso wie auf die einfache und schnelle Verarbeitbarkeit auf der Baustelle: Es gibt Werkzeuge und Schleifgeräte, mit denen sich bequemer arbeiten lässt. Klebstoffe, die Hohllager ausfüllen. Unterlagbahnen, die zur Entkoppelung und späterer Wiederaufnahme dienen. Und eine Vielzahl von Spachtelmassen, mal selbstverlaufend, mal bis auf Null ausziehbar, geeignet für Estrich, Fliesen und sogar Holzuntergründe. Beispiele aktueller Entwicklungen finden sich auf den folgenden Seiten.
aus Parkett Magazin 06/18 (Handwerk)