Dr. Norbert Arnold
Mehr Wohnwert durch "klebende" Fachbetriebe
Wie erklärt man dem Verbraucher bei der Verlegung von Bodenbelägen die besten Lösungen? Dr. Norbert Arnold von Uzin setzt auf die Vorteile des Klebens. Das ist nicht überraschend, ist er doch TKB-Vorsitzender und Mitglied in den Normenausschüssen Estrich und Bauklebstoffe. Daher kennt er auch die Fallstricke: "Eigentlich haben Handwerker heute kaum eine Chance, alle Regeln und Vorschriften zu kennen und zu befolgen", beurteilt er den Stapel an immer neuen Regulierungen für Bodenbeläge und Verlegewerkstoffe. Seit Ende des Meisterzwanges habe sich die Lebensdauer eines Bodenlegerbetriebes statistisch von einst 17 Jahre auf durchschnittlich 9 Jahre verkürzt. Für den Verbraucher bedeutet das: Manche Anbieter können die Gewährleistungsdauer von fünf Jahren kaum einhalten. Deshalb, so Dr. Arnold, würden nur stabile Fachbetriebe ihren Kunden einen höheren Wohnwert bieten.
Bei Designbelägen sei die Reklamationsrate schwimmend verlegter Böden fünfmal höher als bei geklebten Belägen. Auch Parkett, so seine Einschätzung, würde zu drei Viertel fest geklebt. Lose oder schwimmende Verlegung nehme keineswegs zu. Die Vorteile eines geklebten Bodens liegen für Dr. Arnold auf der Hand: minimale Aufbauhöhen, ab 4 mm Nutzschicht schwer entflammbares Brandverhalten, Raumschalldämmung, lange Lebensdauer, besserer Wärmedurchlass bei Fußbodenheizung und Feuchtraumeignung bei fachgerechter Abdichtung. Zudem gehöre ein fest geklebter Boden zum Gebäude und falle damit unter die Wohngebäudeversicherung.
aus
Parkett Magazin 01/19
(Handwerk)